13 Fakten zu 1000 Folgen Tatort

München - Gab es in 1000 Tatorten 1000 Leichen? Welche Ermittler waren am häufigsten zu sehen? Und was war die kurioseste Todesursache? Das alles und noch viel mehr erfahren Sie hier.
Welche Ermittler hatten die meisten Fälle?
Klar, die Münchner: Die Hauptkommissare Batic und Leitmayr (Miroslav Nemec und Udo Wachtveitl) sind seit 1991 in 73 Folgen zu sehen und damit Rekordhalter. Die dienstälteste Ermittlerfigur ist jedoch Hauptkommissarin Lena Odenthal (Ulrike Folkerts). Sie ermittelt seit Ende Oktober 1989 in Ludwigshafen - in bislang 64 Folgen.
Wie viele Leichen gab es in 1000 „Tatorten“?
Die Experten vom „Tatort-Fundus“ zählten 2280 Leichen in 1000 Krimis. Im Schnitt gab es also 2,3 Tote pro Krimi.
Wieviele Leichen gab es in einzelnen Folgen?
- eine Leiche in 332 Krimis
- zwei Leichen in in 346 Krimis
- drei Leichen in 185 Krimis
- vier Leichen in in 69 Krimis
- mehr als fünf Leichen in 47 Krimis
Die preisgekrönte HR-Folge „Im Schmerz geboren“ (12. Oktober 2014) mit Ulrich Tukur verzeichnet die meisten Opfer: Am Ende gab es 51 Tote, von denen sich viele am Ende zu einem Gruppenbild aufstellen. In den vergangenen Jahren wurden die „Tatorte“ der Statistik zufolge auffällig leichenreicher.
Welcher „Tatort“ ist der berühmteste?
Der Krimi „Reifezeugnis“ (Erstausstrahlung 27. März 1977) von Wolfgang Petersen ist wohl der legendärste „Tatort“. Der Kieler Kommissar Finke (Klaus Schwarzkopf) hat es darin mit dem Mord an einem Schüler zu tun und trifft auf eine Schülerin (Nastassja Kinski), die ein Verhältnis mit ihrem Lehrer (Christian Quadflieg) hat. Für den Regisseur war unter anderem dieser Krimi vom Norddeutschen Rundfunk (NDR) das Sprungbrett nach Hollywood.
Was ist die häufigste Todesursache im „Tatort“?
- erschossen (856)
- erschlagen (254)
- vergiftet (175)
81

„Tatort“-Leichen gehen übrigens auf Ermittlerhände zurück - vorne liegt der von Til Schweiger verkörperte Nick Tschiller (11), gefolgt von Klaus J. Behrendt als Max Ballauf (7) und Götz George als Horst Schimanski (5).
Gab es auch „Tatorte“ ohne Tote?
Laut „Tatort-Fundus“ gab es insgesamt sogar 21 Krimis mit null Leichen. Das „Tatort“-Konzept sah anfangs nicht zwingend Mordfälle vor. Es konnte auch um Spionage, Schmuggel oder Entführungen gehen. Seit 1987 gab es allerdings nur noch drei Folgen, die ohne Leiche auskamen.
Welche Stadt ist die „Tatort“-Hauptstadt?
München gewinnt bei der Stadt, aus der die meisten Krimis kommen: Insgesamt sind es fast ein Zehntel - 98 Filme wurden in der bayerischen Landeshauptstadt gedreht.
Und was war die ungewöhnlichste Todesart im „Tatort“ bislang?
Der wohl schrägste Mord geschah durch einen Kuss. Im BR-Fall „Unsterblich schön“ (21. November 2010) küsst Robert Atzorn seine verhasste Frau (Tatjana Alexander), die eine Erdnuss-Allergie hat - nachdem er welche aß. Die Frau erstickt an einem Allergie-Schock.
Offiziell läuft der 1000. „Tatort“ - wie viele Krimis der Reihe gibt es wirklich?
Die offizielle Zählweise der ARD unterschlägt genau genommen 13 Folgen der Reihe, die zwischen 1985 und 1989 nur in Österreich gezeigt worden sind. Es gibt also eigentlich bereits 1013 Filme der Gemeinschaftsproduktion von Deutschland, Österreich und der Schweiz, von denen auch nicht alle die heute übliche Länge von 90 Minuten aufweisen. Der längste „Tatort“ dauerte 119 Minuten: die Folge „Der Richter in Weiß“ (1971); die kürzeste 56 Minuten: „Der Boss“ (1971).
Wann gab es die erste Frau als Kommissarin?
Als

erste Ermittlerin der Reihe schickte der damalige Südwestfunk (SWF) die Kommissarin Marianne Buchmüller (Nicole Heesters) ins Rennen. Die Auftaktfolge hieß „Der Mann auf dem Hochsitz“ und wurde am 29. Januar 1978 ausgestrahlt. Bis 1980 gab es drei Folgen mit Heesters.
Welcher Drehbuchautor und welcher Regisseur führen die „Tatort“-Statistik an?
Der 77 Jahre alte Felix Huby - unter anderem Erfinder der von Dietz-Werner Steck verkörperten Bienzle-Figur in Stuttgart (1992 bis 2007) - hat unter den Drehbuchautoren die Nase vorn. Er schrieb insgesamt 32 Folgen. Bei den Regisseuren führt der 71-jährige Hartmut Griesmayr mit 25 Folgen die Statistik an. Er führte zum Beispiel bei vielen Bienzle-Folgen Regie.
Christoph Waltz war „Wunschlos tot“
Christoph Waltz (60) spielte übrigens auch mal im Tatort mit: Der heutige Oscar-Preisträger gab im Jahr 1987 sein einziges Gastspiel in der Krimireihe. Er war in „Wunschlos tot“ der Wiener Revierinspektor Herbert Passini, gelernter Herrenausstatter. Im Team von Oberinspektor Pfeifer (Bruno Dallansky) stand er am Ende der Befehlskette. Nach einem Mordfall im Rotlichtmilieu quittierte er den Dienst und kehrte zur Mode zurück.
Das ist die heimliche „Tatort“-Haupstadt
Mannheim

ist die heimliche Hauptstadt des „Tatort“-Krimis. Nicht weil dort ein TV-Team ermittelt, sondern weil dort der Kopf der wohl wissensreichsten Fans der Krimireihe lebt: François Werner. Der heute 43-Jährige gründete vor fast 20 Jahren die Website „tatort-fundus.de“. Zusammen mit zurzeit acht weiteren Experten schaut er die Krimis besonders akribisch an und wertet sie aus.
Von welchem Sender kommen die meisten „Tatorte“?
- WDR mit 177 Fällen
- NDR mit 158 Filmen
- SWR mit 118 Krimis
- SWF (30) und SDR (27) mit 175 „Tatorten“
- BR mit 101 Krimis
- HR mit 77 Krimis
- MDR mit 71 Filmen
- ORF mit 68 „Tatorten“
- der frühere Sender Freies Berlin (SFB) mit 54 Filmen
- SR mit 36 Krimis
- Radio Bremen mit 35 Krimis
- RBB mit 25 „Tatorten“
- Schweizer Fernsehen mit 23 Fällen
dpa/pak