Änderungen für Autofahrer: Versicherung, rosa Plakette, Verbandskasten, Führerschein und Umwelt-Prämie
Autofahrer haben es nicht leicht. Vor allem die hohen Spritpreise machen ihnen derzeit zu schaffen. Obendrein steht für das kommende Jahr noch einiges an. Ein Überblick.
München – Der inoffizielle Chef von Heimat und Hightech, Markus Söder (CSU), hat ein Herz für Autofahrer. Er fordert jetzt eine Spritpreisbremse. ÖPNV-Tickets seien gut für die Stadt, doch „auf dem Land braucht man das Auto“, so sein Argument in einem Interview bei der Tagesschau. Und tatsächlich, die Preise an den Tankstellen kennen in den vergangenen Monaten nur eine Richtung – nach oben.
Die Preise für Benzin und Diesel sind hoch, was vor allem bayerische Autofahrer im Sommer zu spüren bekamen. Der Kauf von Neuwagen ist nach wie vor ein langwieriger Prozess und der Gesetzgeber legt permanent neue Vorschriften auf. Auch künftige Änderungen dürften bei den Fahrern hierzulande für einige Verärgerung sorgen.
Diese Änderungen kommen auf Autofahrer schon bald zu:
- Die Kfz-Versicherung wird für viele Autofahrer teurer
- Hauptuntersuchung für Fahrer, die mit rosa Plakette unterwegs sind
- Staatliche Förderung für E-Autos soll 2023 drastisch schrumpfen
- Umtausch des Führerscheins steht an
- Es gelten neue Normen für den Verbandskasten
Änderungen für Autofahrer: Neue Risikobewertung für Millionen Fahrer
Fangen wir mit dem wichtigsten Punkt an, der Kfz-Versicherung. Wie jedes Jahr gibt es eine neue Typenklasseneinstufung für Autos. Generell sind davon laut Chip.de rund 13 Millionen Autofahrer betroffen. Zwar profitieren etwa 4,8 Millionen Fahrer von besseren Typenklassen, doch für rund 8,1 Millionen gelten ab 2023 höhere Einstufungen. Darüber hinaus gibt es auch neue Regionalklassen bei der Risikobewertung. Erhöhungen müssen rund 10,1 Millionen Fahrer hinnehmen; immerhin: für 5,5 Millionen wird es günstiger.
Für welche Fahrer sich Änderungen ergeben, lässt sich leicht beim Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft im Netz auf diese Seite abfragen. Dabei zeigt sich, dass bei der Vollkaskoversicherung für rund 2,98 Millionen und für rund 3,1 Millionen Teilkasko-Versicherte künftig schlechtere Risikobewertungen gelten, berichtet Chip.de.
Änderungen für Autofahrer: Neue Farbe für die Hauptuntersuchung
Autofahrer, die mit der rosa Plakette unterwegs sind, müssen im kommenden Jahr zur Hauptuntersuchung. Ein Blick auf das Nummernschild verrät, in welchem Monat das Auto fällig ist. Die Ziffer „23“ steht in der 12-Uhr-Position der rosa Plakette. Ab Mai nächsten Jahres werden bei der Hauptuntersuchung außerdem die sogenannten On-Board-Fuel-Consumption-Monitoring-Daten ausgelesen. Seit 2021 sind alle Fahrzeuge mit Erstzulassung mit dieser Software ausgestattet, um damit den tatsächlichen Spritverbrauch bestimmen zu können.
Verbraucher, die über den Kauf eines elektronischen Fahrzeugs nachdenken, sollten wissen, die Förderung für E-Autos wird im kommenden Jahr drastisch zurückgehen. Bereits Mitte des Jahres hatte Finanzminister Christian Lindner angekündigt, die Kaufprämien für Elektrofahrzeuge und Plug-in-Hybride abzuschaffen. Bisher ist der Fördertopf auf 2,1 Milliarden Euro begrenzt. Sobald das Geld aufgebraucht ist, soll es keine Förderung mehr in 2023 geben.
Änderungen für Autofahrer: Neue Führerscheine und Verbandstaschen nötig
Auch Führerscheine haben neuerdings ein Ablaufdatum. Betroffen von der Regelung sind dabei die Führerscheine aller Klassen – also Auto, Lkw und Motorrad. Nicht mehr viel Zeit für den Austausch haben die Jahrgänge 1959 bis 1964. Sie müssen bis zum 19. Januar 2023 ihr altes Modell gegen eines im Scheckkartenformat umtauschen. Für wen welche Fristen exakt gelten, erfahren Sie bei uns auf Merkur.de. Für die Neuausstellung fällt für die Autofahrer eine Gebühr zwischen 35 und 45 Euro an.
Obendrein gibt es eine weitere Frist für alle Fahrzeughalter mit dem Stichtag: 1. Februar 2023. Bis dahin müssen alle Fahrer einen Verbandskasten der DIN-Norm 13164:2022 im Kofferraum mit sich führen. Wichtig dabei: Zwei FFP2-Masken mit reinzupacken. Die Kfz-Tasche für den Notfall gibt es bereits ab zehn Euro im Online-Handel zu kaufen.
Eine gute Nachricht gibt es bei all den anstehenden, nicht kostenlosen Änderungen auch. Mit der sogenannten Treibhausgasquote (THG) können sich Elektroautofahrer zwischen 360 und 440 Euro sichern. Sie müssen sich um diese Umwelt-Prämie allerdings selbst kümmern.