Aldi führt neues System ein: Auch die Kunden können davon profitieren

Die Digitalisierung bringt auch beim Einkaufen zum Teil massive Änderungen mit sich. Bei Aldi Nord und Süd erfolgt eine Umstellung beim Abkassieren. Was es damit auf sich hat.
München - Filialen der Discounterketten Aldi Nord und Aldi Süd halten beim Abkassieren der Kunden eine Neuerung bereit. Die bringt im Hinblick auf das Finanzmanagement des Unternehmens eine einschneidende Veränderung mit sich, gibt jedoch auch Informationen preis, die für die Verbraucher interessant sein können.
Weil Handelsunternehmen nach einer bundesweiten Regelung bis zum 1. April 2021 bei den Abrechnungen ihrer Geschäfte zusätzliche Anforderungen erfüllen müssen, setzen gerade größere Unternehmen vermehrt auf cloudbasierte Lösungen. Wie jetzt bei der Aldi GmbH werden Kassenbons verschlüsselt auf Servern gespeichert, um eine Manipulation zu unterbinden.
Aldi-Kasse speichert Bezahlvorgänge digital ab - Neuer Code mit interessanter Info
Aus steuerrechtlicher Sicht sollen Manipulationsversuche unmöglich gemacht werden und die Maßnahme könne dem deutschen Fiskus künftig Milliarden von Euro sparen. Bei der Anpassung des Kassensystems von Aldi handelt es sich um das „TPM 2.0“-Verfahren, führt Chip.de aus. Die Kassenbons der einzelnen Bezahlvorgänge werden virtuell auf Back-Office-Servern aufbewahrt.
Auch Aldi-Kunden bekommen die Systemumstellung mit: Beim Blick auf den Kassenbon tauchen weitere Codes auf, welche die spätere Zuordnung sowie die Buchhaltung erleichtern. Dazu werden die Kassenzettel bei Aldi Süd und Nord wenige Zentimeter länger.
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Aldi führt neues System ein - Zeit zum Abkassieren erscheint auf dem Kassenbon
Und so ändert sich der Kassenbon bei Aldi inhaltlich: Unterhalb der üblichen Verabschiedung und einer Danksagung für den Einkauf befindet sich nun eine weitere Signatur auf dem Kassenbon mit Start- und Enddatum des Kassiervorgangs. Die erste Zeitangabe steht für das erste Produkt, das über den Sensor gezogen wurde, bei der Endzeit wurde der Kassenbon an die virtuelle Cloud übermittelt. Das Zeitfenster an der Aldi-Kasse dürfte auch Discounter Aldi dienlich sein: Schließlich rühmt sich der Discounter dafür, eine der schnellsten Kassen der Welt zu haben, wo die Kunden möglichst wenig Zeit verlieren.
Möglichst kurz gehaltene Abwicklungen der Bezahlvorgänge haben für Aldi Vorteile - Stichwort Effizienz. Experten sind der Meinung, dass Aldi, Lidl und Co. sich demnächst auf Änderungen einstellen müssen, um sich auf „tempoverwöhnte“ Menschen einzustellen. Viele sind jedoch auch genervt von der Geschwindigkeit. Eine Maßnahme aus Japan könnte zum Vorbild taugen.
Kürzlich hat Aldi eine unternehmenseigene Vision für das „Einkaufen bis 2030“ vorgestellt. Es geht um nachhaltiges Einkaufen, den „ökologischen Fußbabdruck“ und gesellschaftliche Entwicklungen:
Corona, anspruchsvolle Kunden, starke Konkurrenz: Aldi Nord als auch Aldi Süd wollen auch den Online-Handel erobern - und setzen auf alte Bande und smarte Ideen. (PF)