1. Startseite
  2. Verbraucher

Blackout-Plan: Deutschlands Großstädte bereiten sich auf Stromausfall vor

Erstellt:

Von: Stella Henrich

Kommentare

Was passiert eigentlich beim Blackout? Hamburg, Berlin, Düsseldorf und München zeigen sich für den Notfall gut aufgestellt.

München ‒ Was bedeutet ein Stromausfall für eine Großstadt oder sogar ganze Landesteile Deutschlands? Die Bürger können sich dieses Szenario mittlerweile sehr gut vorstellen. Denn die schockierenden Bilder im Fernsehen zum Ukraine-Krieg zeigen überdeutlich, was passiert, wenn hunderte Städte und Dörfer vom Strom abgeschnitten sind und nichts mehr geht.

Energieversorgung: Deutschlands Großstädte bereiten sich auf den Blackout vor

Sicher, Deutschland befindet sich nicht im Krieg, aber ein Blackout ist laut Experten auch für Deutschland denkbar. Russland droht mit weiteren Lieferstopps, die letzten deutschen Strom-Meiler werden kommenden April abgeschaltet, die europäischen Nachbarn denken erst mal an die Versorgung der eigenen Bürger. Und auch die Versorgung mit alternativen Energieträgern kommt hierzulande nicht wirklich gut voran.

Die Bedrohungslage ist keineswegs großes Kino. Dennoch sehen sich Städte wie Berlin, Hamburg, Düsseldorf und München „gut aufgestellt“ - auch beim Blackout. Das berichtet Focus Online. München bereite sich nach Angaben eines Sprechers der Stadt seit Monaten jedenfalls auf den Krisenfall für die kommenden Wintermonate vor. Der Stab für außergewöhnliche Ereignisse „Energie“ bereite dazu für die Münchner Bürger, die Wirtschaft und die Infrastruktur geeignete Maßnahmen vor. Im Rahmen dieses Plans haben die Branddirektion und die Stadtwerke den Ernstfall bereits mehrfach geübt.

Neben der Stadtspitze, dem Referat für Arbeit und Wirtschaft und dem Kreisverwaltungsreferat, sind auch die Stadtwerke München als Betreiber der Münchner Versorgungsnetze fester Teil des Stabs.

Sprecher der Stadt München bei Focus Online

Blackout-Fahrplan: Düsseldorf und Berlin sind vorbereitet

Auch Düsseldorf habe bereits seit längerem eine abgestimmte Einsatzplanung zum Stromausfall vorbereitet. Die Metropole am Rhein setzt dabei auf modulare Konzepte, die je nach Gefahrenlage aktiviert werden können. Dabei pflegen die Verantwortlichen des Krisenmanagements einen kommunikativen Austausch zu Netzgesellschaften und Stadtwerken, heißt es dazu weiter.

In Berlin wurden Stromausfälle bislang durch extreme Wetterlagen oder Bauarbeiten verursacht. Auch Überlastungen durch zu viele ans Netz angeschlossene Heizlüfter seien daher ein denkbares Szenario für einen Blackout. Das führt aber keineswegs dazu, dass es in der ganzen Stadt dunkel wird. Denn, so erklärt eine Sprecherin, das Netz lasse sich auch räumlich begrenzt abschalten. Auch in München hält man eine Versorgung von Teilbereichen für denkbar, sollte eine Überlastung des Stromnetzes drohen. Darüber hinaus soll es in Berlin ein Netz an „Wärmepunkten“ wie Kantinen, Museen oder Bibliotheken geben, in denen sich Menschen aufhalten können.

Einwohner der genannten Städte

Berlin3,6 Millionen
Hamburg1,8 Millionen
München1,5 Millionen
Düsseldorf620.000

Blackout-Fahrplan: Großstädte wappnen ihre Krankenhäuser

Hamburg sei ebenfalls auf den Blackout vorbereitet. Die Hansestadt sieht sich im Norden allerdings nicht von Stromausfällen in Netz-Stresssituationen bedroht. Sie empfiehlt ihren Bürger, mit einem Vorrat an Lebensmitteln und Trinkwasser selbst vorzusorgen. Ein wichtiger Punkt: Die Stadt kümmert sich um die Versorgung in den Krankenhäusern, um eine humanitäre Katastrophe beim Blackout zu verhindern.

Denn viele Kliniken, nicht nur im Süden des Landes, leiden seit Jahren unter dem medizinischen Kostendruck und chronischer Unterfinanzierung. Sie müssen auch im Notfall gewährleisten, dass die Notstromaggregate beim Stromausfall anspringen. In den Krankenhausalarm- und Einsatzplänen der Hamburger Plankrankenhäuser seien für den Fall eines Stromausfalls vorgeplante Alarmierungs- und Handlungsschemata festgelegt.

Mit unserem Verbraucher-Newsletter bleiben Sie immer auf dem neusten Stand in Sachen Verbraucherinformationen und Produktrückrufe.

Blackout: So bereitet sich München vor

Auch in München sind sich die Verantwortlichen offenbar bewusst, für neuralgische Punkte Vorsorge treffen zu müssen. So sollen Altenheime, Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen im Falle eines Blackouts vorrangig mit Energie versorgt werden.

Auch für die Mobilität der Münchner sei im Krisenfall vorgesorgt. Elektrische Busse sollen beim Blackout durch dieselbetriebene ersetzt werden. U-Bahnen und Tram werden von redundantem Einspeisungen versorgt. Es scheint so, als hätten zumindest dieser vier Großstädte das Blackout-Szenario im Griff. Gleichwohl es sicherlich niemand auf eine echte Bewährungsprobe ankommen lassen möchte.

Auch interessant

Kommentare