Corona-Schnelltests bei Aldi, Lidl, dm: Darauf sollten Kunden bei der Selbstdiagnose achten
Mit dem Verkaufsstart der Corona-Schnelltests kann man sich Zuhause selbst auf Sars-CoV-2 prüfen. Das Prozedere hält jedoch den ein oder anderen Fallstrick bereit. Wir klären auf.
München - Einmal pro Woche sollen sich Bürger in Deutschland kostenlos einem Corona-Schnelltest unterziehen können - so der Plan, den die Bundesregierung bis dato nicht umsetzen konnte. Deutschlands Discounter nutzen die Gunst und haben Corona-Schnelltests in das Sortiment aufgenommen. Den Beginn machte Aldi, der Andrang in den Filialen war derart groß, dass bereits am ersten Tag vielerorts die Ware vergriffen war und Kunden ohne das erhoffte Präparat von dannen zogen. Konkurrent Lidl bot ausschließlich digital einen Eigentest an, worauf zwischenzeitlich die Website zusammenbrach.
Sukzessive wird dieser Tage das Angebot mit der pragmatischen Lösung wachsen und Millionen von Menschen sich mit einem Antigen-Test versorgen. Die Supermarkt-Rivalen Edeka oder auch Rewe haben das Thema ebenfalls auf dem
Schirm, auch Drogeriemärkte und Apotheken werden Corona-Schnelltests für den Selbstgebrauch anbieten. So können sich auch medizinische Laien eigenständig auf das Coronavirus Sars-CoV-2 testen und schon kurz darauf das Ergebnis einsehen.
Bevor die Selbsttests durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) die Sonderzulassung erhalten, wird geprüft, ob das Prozedere ohne Fachkenntnisse durchgeführt werden kann. Sind damit Fehler von vornherein unterbunden? Nicht zwangsläufig - vielmehr bleibt Raum für Unpässlichkeiten oder gar ein falsches Ergebnis vorhanden.
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Corona-Schnelltest birgt Fallstricke, denen man sich bewusst sein sollte
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn warnt, dass die Eigentests keine „absolute“ Sicherheit böten. Zwar gibt es bei den Laien-Selbsttests für Zuhause Beipackzettel mit einer Anleitung. Dennoch wartet beim Abstrich nehmen und der Auswertung der ein oder andere Fallstrick:

Selbst wenn man den Tupfer nur wenige Zentimeter ins Nasenloch einführen soll, fühlt sich der Abstrich unangenehm an. Es kann je nach Empfindlichkeit brennen und kribbeln, auch Niesreize und tränende Augen sind möglich. Schwerer können es Menschen aufgrund einer Biegung der Nasenscheidewand haben. „Wenn es auf der einen Seite verschoben ist, geht es auf der anderen Seite in der Regel besser“, erklärt Junge-Hülsing.
Wichtig für ein unverfälschtes Ergebnis sind ihm zufolge - und daraus ergibt sich ein Problempunkt - saubere Hände und eine saubere Oberfläche für das Testmaterial. Andernfalls droht nämlich eine Kontamination der genommenen Probe und damit die Verunreinigung beispielsweise durch Mikroorganismen.
Corona-Selbsttest: Negatives Testergebnis? So ist es um die Zuverlässigkeit bestellt
Eine Fehlergefahr im Kampf gegen Corona besteht auch im Anschluss, wenn die Testkassette das Ergebnis anzeigt: Denn ein negatives Testergebnis ist kein Freibrief, vielmehr eine Momentaufnahme und es besteht keine Garantie, dass die getestete Person wirklich keine Sars-CoV-2-Viren besitzt. Der Grund: die Zuverlässigkeit beträgt nicht 100 Prozent.
Die Antigen-Tests müssen einen Mindestwert im Hinblick auf Sensitivität und Spezifität aufweisen, der darunter liegt - und lassen so einen Spielraum für ein nicht exaktes Testergebnis. Das liegt daran, dass die Corona-Selbsttests am besten bei einer hohen Viruslast anschlagen. Infizierte mit einer geringen Viruslast, wie etwa zu Beginn oder beim Abklingen der Viruserkrankung, bleiben möglicherweise unentdeckt.
Corona-Schnelltest für Zuhause: Wichtig ist, sich nicht in Sicherheit zu wiegen
Das könnte folglich dazu führen, dass sich Infizierte aufgrund eines negativen Testergebnisses in falscher Sicherheit wiegen - und dann eben doch weitere Menschen anstecken. Daraus ergibt sich, dass ein negatives Testergebnis zwar vor einem Besuch der Großeltern zusätzliche Sicherheit geben kann. Doch die weitere Anwendung der verordneten Hygieneregeln wie Abstand halten, Lüften, Maske tragen oder Hände waschen ist weiter essenziell.
Wenn der Corona-Selbsttest positiv ist*? Dann gilt ohnehin sofort isolieren und das Gesundheitsamt oder einen Arzt verständigen. Daraufhin folgt ein PCR-Test, um das Selbsttest-Ergebnis in einem Labor zu bestätigen. (PF) *24garten.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA
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