49-Euro-Ticket: Ist bei bestehendem Abo ein Umstieg aufs Deutschlandticket möglich?

Bald soll das 49-Euro-Ticket den Nah- und Regionalverkehr attraktiver machen. Was passiert mit jenen Bürgern, die ein gültiges Abo besitzen? Wir erklären den aktuellen Stand.
München - Die Inflation schreitet munter voran, die strapazierten Geldbeutel der deutschen Bevölkerung sehnen sich nach Entlastungen. Eine davon wird den Nah- und Regionalverkehr betreffen: das 49-Euro-Ticket, eine digitale, bundesweit gültige Monatskarte.
Wann das auch „Deutschland-Ticket“ genannte Angebot eingeführt wird, ist jedoch aktuell (Stand 7. November) noch unklar. Der Knackpunkt ist die technische Umsetzung und die Finanzierung: Über die Kosten haben sich Bund und Länder zwar mittlerweile geeinigt, jedoch gibt es bei den betroffenen Verkehrsunternehmen angesichts des unternehmerischen Risikos Unzufriedenheit.
49-Euro-Ticket: Was geschieht mit Personen, die bereits ein Abo besitzen?
Es besteht kein Zweifel daran, dass eine Menge Personen mit dem neuen 49-Euro-Ticket Geld sparen würden, das kommt jedoch auch auf einzelne regionale Gegebenheiten an. Wer bereits bei einem der Nahverkehrsverbände ein gültiges Abo besitzt, fragt sich nun, was damit nach der Einführung des Deutschland-Tickets geschieht?
Zunächst mal gar nichts, erläutert beispielsweise der Münchner Verkehrs- und Tarifverbund GmbH (MVV). Demzufolge sollen Abonnenten einer Jahreskarte erstmal abwarten, zu welchem Zeitpunkt das 49-Euro-Ticket überhaupt startet. Während der Wunschtermin 1. Januar seitens der Politik weiter proklamiert wird, rechnen die Verkehrsbetriebe mit einer späteren Einführung des 49-Euro-Tickets:
Wie der MVV ausführt, werden die betroffenen Personen bzw. „Stammkund:innen“ persönlich informiert und können dann selbst über eine Umstellung ihres bestehenden Abonnements entscheiden. Dabei kreuzt sich die beschlossene Entlastungsmaßnahme vielerorts mit neuerlichen Preiserhöhungen, wie zum Beispiel in Bayern.
49-Euro-Ticket zulegen oder bestehendes Abonnement behalten?
Um diese Kernfrage werden sich die Gedanken vieler ÖPNV-Nutzer drehen – schließlich kostet ein Abo im öffentlichen Nahverkehr mehrere Hundert Euro pro Jahr. „Sobald alle Details des Angebots geklärt sind, werden die Kunden bzw. Kundinnen informiert und gefragt, ob sie auf das neue Ticketangebot umsteigen wollen“, lautet hierzu eine aktuelle Stellungnahme deutscher Verkehrsbetriebe.
Der Unterschied im Vergleich zum 9-Euro-Ticket, das über die Sommermonate 2022 vielerorts für überlastete Zugverbindungen und angespannte Nerven sorgte: Die Abonnements werden nicht automatisch auf das 49-Euro-Ticket umgestellt. Der Grund dafür ist, dass es je nach Fall mehr Geld kosten würde, umzusteigen. Das hängt wesentlich auch von den beim Deutschlandticket nicht vorhandenen Mitnahmemöglichkeiten ab.

49-Euro-Ticket über zwölf Monate: Gibt es weitere Rabatte als Jahreskarte?
Die derzeitige Schlussfolgerung zum November 2022 lautet also: Abwarten, bis der Startzeitpunkt des bundesweiten 49-Euro-Tickets feststeht und dann auf die Information des jeweiligen Dienstleisters warten – und gegebenenfalls nachfragen.
Das Versprechen lautet: Sobald eine Einigung zwischen Bund, Ländern und Verkehrsunternehmen besiegelt wurde, erfolgt eine Information über die optionale Abo-Umstellung. Ein weiteres wichtiges Anliegen könnte ein möglicher weiterer Rabatt auf das 49-Euro-Ticket sein, sofern man sich für den Abschluss eines Jahres-Abos entscheidet.
Dem Vernehmen nach kostet eine Jahreskarte des Deutschlandtickets zwölfmal 49 Euro – im Gegensatz zu den aktuell bestehenden Abos wird es keinen finanziellen Vorteil geben, falls man sich statt einer Monatskarte gleich für ein ganzes Jahr bindet. Dafür wird das neue deutschlandweite Nahverkehrsangebot monatlich kündbar sein, und nicht mehr nur bis zu einem bestimmten Zeitpunkt des Jahres.
Der November gilt als kalt und nass. Doch gibt es auch Gründe, sich auf den Monat zu freuen. (PF)