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Inflation im Schulranzen: Hefte, Buntstifte und Zeichenblöcke so teuer wie nie

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Von: Stella Henrich

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In einigen Bundesländer gehen die Schüler bereits wieder zur Schule. Die Sommerferien sind vorbei. Für den Kauf von Heften und Stiften mussten die Eltern im Juli jetzt deutlich tiefer in die Tasche greifen.

München ‒  Vom Bleistift über Vokabelhefte bis hin zu Füllern und Schulranzen – der Schulanfang nach den Sommerferien ist meistens mit einigen Anschaffungen verbunden. Für den Kauf von Schulmaterialien mussten die Verbraucher mit schulpflichtigen Kindern im Juli 2022 jetzt mehr ausgeben als noch ein Jahr zuvor. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilt, kletterten die Preise für bestimmte Materialien des Schulbedarfs um 13,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Die Verbraucherpreise, also die Preise für Lebenshaltungskosten, legten im selben Zeitraum um 7,5 Prozent zu.

Beginn des Schuljahres 2022/23 Kind mit Ranzen und Schultüte.
Inflation im Ranzen: Noch nie waren Schulmaterialien so teuer. © Christopher Neundorf/imago

Vor allem seien die Preise für Schulhefte und Zeichenblöcke mit knapp 14 Prozent überdurchschnittlich stark angestiegen, so das Bundesamt. Stifte und Farbkästen sowie Füller und Füllerpatronen schlugen mit einem Plus von 5,2 Prozent zu Buche. Die Preise für Schulranzen lagen mit 4,7 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats Juli.

Inflation im Ranzen: Papierknappheit ein Grund für steigende Preise

Als Gründe für die Teuerung von Heften und Blöcken geben die Statistiker vor allem die anhaltende Papierknappheit und die steigenden Kosten in der Papierproduktion an. Doch nicht nur diese Preise schmälern die Kaufkraft der Verbraucher in Deutschland. Entscheidende Treiber der Inflation sind seit Monaten die Energie- und Lebensmittelpreise.

Im Mai mussten die Verbraucher hierzulande für Energie 38,3 Prozent mehr zahlen als vor Jahresfrist. Heizöl war fast doppelt so teuer wie im Mai 2021. Erdgas verteuerte sich um mehr als die Hälfte. Auch die Preise für Kraftstoffe (41 Prozent) und Strom (21,5 Prozent) zogen deutlich an.

Inflation im Ranzen: Verbraucher wünschen sich Steuersenkungen

Die hohe Inflation seit Anfang Juli ist die größte Sorge der Konsumenten in Deutschland. Das hat eine Umfrage von gut 1000 Befragten des Versicherers Allianz ergeben. Viele Verbraucher wünschen sich laut Umfrage Steuersenkungen auf Energieprodukte und Lebensmittel.

Doch anstatt die Verbraucher weiter zu entlasten, beschließt die Ampel-Regierung nun eine Gas-Umlage. Diese sieht vor, dass Privatkunden und Unternehmen ab Oktober bereits mehr für Gas bezahlen müssen. Das bedeutet zum Beispiel für einen Münchner Single-Haushalt allein ein Plus von jährlich rund 242 Euro für die Gas-Umlage.

Inflation im Ranzen: Starke Belastung für Familien mit niedrigem Einkommen

Schon jetzt leiden Familien mit niedrigem Einkommen unter der Last der hohen Preise. Während sich die Einkäufe für die Verbraucher insgesamt im Juli gegenüber dem Vorjahresmonat um 7,5 Prozent verteuerten, mussten Familien mit niedrigem Einkommen für ihre typischen Einkäufe sogar 8,4 Prozent mehr zahlen, berichtet die Süddeutsche Zeitung (SZ) und beruft sich dabei auf das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung in Düsseldorf.

Für diese Familien seien es vor allem Haushaltsenergie und Lebensmittel, die bei den Ausgaben eine besonders große Rolle spielten, so die SZ weiter. Kein Wunder also, dass zusätzliche Preissteigerungen bei der Haushaltsenergie diese Familien künftig noch stärker belasten.

Bleibt zu hoffen, dass den gestrigen Worten von SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert schon recht bald entscheidende Entlastungen für die Verbraucher folgen werden. So kündigte er jetzt in der Talk-Sendung Markus Lanz an, dass es weitere Entlastungen geben wird, die vielfältig sein sollen und an die individuellen Bedürfnisse der Einkommensgruppen angepasst werden sollen. Die Rede ist von Einkommenssteuererleichterungen als auch Barauszahlungen, welche Studierende und Renten-Beziehende priorisiere.

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