Achtung! Betrüger locken Deutsche in die Urlaubsfalle – So entlarven Sie die neue Masche
Auch Urlaubswillige sind vor Betrug im Internet nicht gefeit – eine hinterhältige Masche auf eBay Kleinanzeigen will Deutschen derzeit Fake-Angebote unterjubeln. So erkennen Sie den Trick.
München – Die gegenwärtigen Teuerungsraten machen auch vor Hotel, Ferienwohnung und Mietwagen nicht halt, für Flüge in den Sommerurlaub müssen Touristen diese Saison laut ADAC teilweise 300 Euro mehr berappen. Gleichzeitig ist die Reiselust der Deutschen nach den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie besonders groß. Online machen sich Betrüger auf eBay Kleinanzeigen nun den Wunsch vieler Urlauber nach günstigen Angeboten zunutze.
eBay Kleinanzeigen: Betrüger locken mit Traumangeboten – So läuft die aktuelle Masche ab
Strand, Berge oder Luxus pur – die Bilder scheinen fast zu gut, um wahr zu sein, der Preis ist schlicht unschlagbar. Fragt man das Angebot beim vermeintlich inserierenden Reiseanbieter an, ist der Traumurlaub tatsächlich noch buchbar – allerdings nicht mehr lange. Der Andrang ist angeblich groß, die Offerte etwas für Kurzentschlossene, sodass nur eine Vorauszahlung die Gewähr bietet, die paradiesischen Szenen vor Ort erleben zu können.
Auf dieses Prinzip setzen derzeit Betrüger, die bei eBay Kleinanzeigen Hotelaufenthalte oder Feriendomizile anbieten. Übermittelt der Getäuschte die Summe für den vermeintlichen Urlaubsschnapper, streichen die Kriminellen das Geld ein und löschen sämtliche Verbindungen im Netz. Der Betrogene hat dann meist keine Option, den Betrag zurückzuerlangen, denn die Betrüger verführen durch die „Schnell, schnell“-Taktik nicht selten dazu, ungesicherte Zahlungen vorzunehmen. Wie Focus online berichtet, ist insbesondere der Verweis auf die PayPal-Überweisungsfunktion „Familie und Freunde“ beliebt bei den Kriminellen – doch anstatt damit die Zahlungsgebühren des Urlaubswilligen gering zu halten, geht es den Fake-Anbietern um den Käuferschutz, der bei Transaktionen über diese Funktion nicht greift.
Urlauber aufgepasst! Bei diesen Angeboten auf eBay Kleinanzeigen sollten Sie definitiv misstrauisch werden
Wer unseriösen Anbietern nicht auf den Leim gehen will, sollte die folgenden „Vier A‘s“ von Merkur.de beachten, um bei der Buchung von Urlaub im Internet, besonders über eBay Kleinanzeigen, keine böse Überraschung zu erleben.
- Anbieter: Handelt es sich um einen gewerblichen Anbieter, wie beispielsweise einen Reiseveranstalter, lohnt es, sich diesen näher anzusehen. Denn gerade in der gegenwärtigen, wirtschaftlichen Situation scheint es wenig glaubwürdig, dass der Reisehändler ein traumhaftes Angebot zu Spitzenkonditionen auf eBay Kleinanzeigen feilbieten muss. Prüfen Sie: Ist ein Impressum hinterlegt? Hat der Anbieter eine Website? Wie lange ist der Nutzer schon bei eBay Kleinanzeigen aktiv? Gibt es über ihn Erfahrungsberichte im Netz? Handelt es sich um einen privaten Inserenten, fragen Sie ihn zu Details des Angebots – diese können nicht nur für Sie nützlich sein, sondern lassen auch erahnen, inwiefern der Anbieter tatsächlich über das Objekt verfügt. Zögern Sie nicht, sich nach einer Telefonnummer oder Videocall-Adresse zu erkundigen und ein persönliches Gespräch zu führen.
- Angebot: Auch hier hilft ein Realitätscheck, denn ehrlicherweise ist das Angebot einer Woche Luxusurlaub für den Preis der Übernachtung im Stockbettzimmer schlichtweg nicht wahrscheinlich. Bleiben Sie kritisch. Prüfen Sie Offerten anderer Anbieter oder Reisevergleiche, um eine solide preisliche Einschätzung zu erhalten. Betrachten Sie auch die Bilder genau – insbesondere Privatanbieter werden keine Hochglanzfotos ihrer Unterkunft haben. Auch die reverse Bildersuche via Suchmaschine kann helfen, Fake-Fotos zu entlarven.
- Aufmachung: Wirbt das Angebot mit „Last Minute“, „Schnell sein“ oder ähnlichen Sätzen, die Ihnen Kurzfristigkeit suggerieren wollen? Seien Sie skeptisch. Wer gegenwärtig ein Urlaubsjuwel sein Eigen nennt, wird keine Probleme haben, es für einen moderaten Preis an den Mann zu bringen. Vermittelt Ihnen das Inserat also den Eindruck, der Anbieter wolle sein Objekt nahezu loswerden, sollten Sie Vorsicht walten lassen.
- Abwicklung: Seriöse Anbieter haben momentan nicht nur keine Veranlassung dazu, Sie zum Abschluss zu drängen – ein solches Verhalten ist auch stets Zeichen von Unprofessionalität. Insbesondere was die Zahlungsoptionen angeht, sollten Sie sich nicht zu ungewöhnlichen Varianten, wie beispielsweise Zahlungen via PayPal „Freunde und Familie“, als Bargeld-Kuvert oder in Kryptowährungen hinreißen lassen. Vor allem aber gilt: Zahlen Sie nie, bevor Sie kein ordentliches Buchungs- oder Vertragsdokument in Händen halten. Hierauf hat ein gewerblicher Anbieter sein Impressum anzugeben. Entsprechende Papiere erlauben Ihnen auch, das Angebot nochmals zu überprüfen, bevor Sie die abgesicherte Zahlung tätigen.
Auch unter Beachtung dieser Punkte kann es Betrügern freilich gelingen, Urlauber in die Falle zu locken. Dennoch minimiert die, mit gesundem Menschenverstand vorgenommene Überprüfung von Angeboten die Gefahr, im Netz zum Betrugsopfer zu werden. (askl)