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Energiekosten steigen: Schwimmbäder senken bereits Wassertemperatur

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Von: Stella Henrich

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Nachbarstaat Österreich will Energiesparen und drosselt dafür die Wassertemperatur im Wiener Schwimmbad. Auch hierzulande haben erste Freibäder angekündigt, die Temperaturen zu senken.

München ‒ Das könnte ein kalter Sprung ins Wasser werden. Österreichs Schwimmbäder machen es bereits vor, was auf die Badegäste auch hierzulande zum Saisonstart der Freibäder zukommen könnte. Gestiegene Energiekosten zwingen die Betreiber von Schwimmbädern zum Sparen. Die Wiener zeigen wie´s geht. Sie senken die Wassertemperatur um zwei Grad. Das bestätigt Martin Kotinsky, Sprecher der Wiener Bäder, jetzt gegenüber oe24.at.

„Wir schalten bei 24 Grad Wassertemperatur im Freibad die Wasserheizung aus“, so Martin Kotinsky. Zuvor wurde bis 26 Grad aufgeheizt und dann abgeschaltet. Als Grund für diese Maßnahme gibt der Sprecher an, dass man so - angesichts der hohen Stromkosten - versuche, Energie zu sparen. Die steigenden Kosten für Strom verursachen nach Angaben von Kotinsky zusätzliche Ausgaben von einigen Millionen Euro. Wieviel mit der Maßnahme künftig eingespart werden kann, kann er allerdings nicht sagen.

Schwimmbäder: Einsparungen von bis zu 15.000 Euro im Jahr

Konkreter wird da schon die Stadt Regensburg. Denn die Stadt hat sich auch bereits auf die gestiegenen Kosten für Energie eingestellt. 10.000 bis 15.000 Euro will die Kommune mit einer Temperaturabsenkung im Regensburger Westbad, ein Hallen- und Freibad, einsparen. Das berichtet Sat1 Bayern TV. Im Schwimmerbecken ist die Temperatur von 27 auf 26 Grad gesenkt worden. Im Wellenbecken von 30 auf 28 Grad. Auch die Raumtemperatur wurde um ein halbes Grad gedrosselt. Mit dem Umsetzen dieser Maßnahmen wollen die Regensburger auch Preiserhöhungen für ihre Schwimmgäste vermeiden.

Im Kölner Stadionbad genießen Badegäste den Beginn der Freibad-Saison und springen vom Sprungturm ins Schwimmbecken.
Vorsicht: Das könnte ein Sprung ins kalte Wasser werden. (Symbolbild) © Christoph Hardt/imago

Eine Idee, die auch die Betreiber von rund 6000 Bädern in Deutschland zum Nachdenken anregen dürfte. Denn natürlich zeigt auch hierzulande der Ukraine-Krieg seine Auswirkungen. Die Verbraucher spüren diese täglich im Portemonnaie. Gestiegene Preise für Lebensmittel, beim Tanken an der Zapfsäule oder beim Blick auf die Abrechnung für Energiekosten. Da dürften sich viele fragen: Und jetzt auch noch die Eintrittspreise für Schwimmbäder?

Energiekosten hoch für Schwimmbäder: Viel Geld für viel warmes Wassser

Klar ist, das Anheizen des Badewasser - mit Gas oder Öl - kommt die Betreiber teuer zu stehen. In Zeiten explodierender Gas- und Ölpreise wird das zum Problem für Betreiber - und auch für Schwimmgäste. Die Deutsche Gesellschaft für das Badewesen (DGfdB) hat daher jetzt einen Leitfaden mit einer Handlungsempfehlung an die Bäder herausgegeben. Mit dem Tipp: Die Heizung runterdrehen. Dies sei die beste und einfachste Methode, um Energie zu sparen. Schon zwei Grad kühleres Badewasser könnten für Hallenbäder bis zu 25 Prozent Energieeinsparung bringen, erklärt Ann-Christin von Kieter von der DGfdB gegenüber Tagesschau.de.

Der Verband hat einen Leitfaden herausgegeben, der den Badbetreibern in einem Stufenplan aufzeigt, wie sie auf eine Verschärfung der Energiepreise bis hin zu Lieferengpässen oder -stopps reagieren können. Die Handlungsempfehlungen reichen von der Absenkung der Wassertemperatur über spätere Öffnung beheizter Außenbereiche bis hin zur Schließung von Bädern - als konsequenter letzter Schritt.

Bei einem Stopp der Gaslieferungen aus Russland könnte es sein, dass die Schwimmbäder kurzfristig schließen müssen, um genügend Gas für den Winter zu sparen. Sollte es zum Ernstfall kommen, wird dies sicher auch Akzeptanz bei den Badegästen finden

Christin von Kieter, Sprecherin der Deutschn Gesellschaft für das Badewesen

Schwimmbäder: Berlin machts vor - Einsparung von 25 Prozent Energie

Bestes Beispiel Berlin: Insgesamt betragen die Kosten fürs Beheizen der Berliner Bäder 3,5 Millionen Euro jährlich. In 37 Schwimmhallen werden nun die Temperaturen nach unten gedreht. „Bis zu 25 Prozent Energie und mehrere Tausend Euro sollen damit eingespart werden“, schreibt die Faz.de. Einem Beispiel, dem sicher noch andere Bundesländer folgen werden.

Denn die Alternative zum kälteren Schwimmbadwasser wären höhere Eintrittspreise oder schlimmstenfalls müssten Bäder sogar ganz geschlossen werden. Das schönste wäre sicherlich für Schwimmbadfreunde, dass viel Sonne scheint im Sommer. Denn die sorgt sehr zuverlässig für angenehme Wärme.

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