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Achtung! Diese Energiespar-Tipps schaden der Gesundheit

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Von: Stella Henrich

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Zwei Handgriffe langen und schon ist die Heizung runtergedreht und die Wassertemperatur in der Wohnung abgesenkt. Doch sind diese Spartipps auch tatsächlich harmlos für die Gesundheit?

München ‒ „Ja“ zum Energiesparen, aber bitte nicht auf Kosten der eigenen Gesundheit. So und nicht anders sollte jeder Verbraucher hierzulande den Herausforderungen der derzeitigen Energiekrise begegnen. Ob im Homeoffice oder am Arbeitsplatz: Geiz ist bekanntlich geil, aber krank werden will doch wirklich niemand deshalb - Sparzwang hin oder her.

Verbraucher, die als erste, wirkungsvolle Sparmaßnahme direkt die Heizung runterdrehen, sollten bedenken, dass starke Temperaturabsenkungen im Winter die Gesundheit schwächen können. „Bei einer Absenkung von Innenraumlufttemperaturen in der Heizperiode unter 16 bis 18 Grad Celsius steigt das Risiko für Schimmelbildung zum Teil massiv“, warnt das Umweltbundesamt auf seiner Webseite.

Sparen zulasten der Gesundheit: Die Folge sind Augenreizungen, Niesen, Atemwegserkrankungen

Vorbeugend helfe bei Schimmel nur richtiges Heizen und Lüften, damit die Feuchtigkeit im Raum nach draußen entweichen kann. Ansonsten könne es zu allergischen Reaktionen wie Heuschnupfen, Augenreizungen, Niesen oder schlimmstenfalls auch zu Atemwegserkrankungen kommen, erläutert die Behörde die Folgen von Schimmelpilzbefall in der Wohnung. Und diese müssen noch nicht einmal zu sehen sein. Denn verschimmelte Wände lassen sich problemlos mit speziellen Lacken überstreichen.

Schimmelbefall einer Wand. Eine Frau kratzt mit einer Spachtel  den Schimmelpilz von der Wand.
Feuchte Wände sorgen für Schimmel in der Wohnung. Je älter das Haus, desto baufälliger die Substanz der Außenfassade. (Symbolbild) © imago

Daher sollten Verbraucher den Schimmel mit diesen Vorkehrungen erst gar nicht in die Wohnung lassen:

1. Alle Räume ausreichend beheizen - auch ungenutzte Räume geringfügig beheizen

2. Türen zu weniger beheizten Räumen aber immer geschlossen halten

3. Heizung kann nachts oder bei längerer Abwesenheit gedrosselt werden

4. Wärmeabgabe der Heizkörper nicht durch Vorhänge oder Gardinen behindern und Abstand zwischen Möbelstück und kalter Außenwand von mindestens fünf Zentimetern einhalten

5. Starke Temperaturschwankungen in den Räumen vermeiden

6. Stoßlüften mindestens dreimal am Tag für fünf Minuten

Sparen zulasten der Gesundheit: Wassertemperatur muss oberhalb von 60 Grad liegen, sonst drohen Gefahren

Auch in der Küche und im Bad lässt sich mit ein paar Handgriffen sparen. Schnell ist die Temperatur des Wassers runtergedreht. Die Sparmaßnahme ist für öffentliche Schwimmbäder vielleicht noch gerade so akzeptabel. Aber den Warmwasserkomfort in den eigenen vier Wänden zu kappen, um die Kosten für Gas oder Strom zu senken, grenzt schon an eine sportliche Herausforderung für den Mieter. Zwar lassen sich auf diese Weise mit Sicherheit beachtliche Energiekosten sparen, doch gleichzeitig steigt auch die Gefahr einer Legionellen-Infektion durch Trinkwasser. Wenn beispielsweise verseuchtes Wasser beim Duschen eingeatmet wird, kann es schlimmstenfalls sogar zu einer Lungenentzündung für den Mieter kommen, zitiert die Bild einen Bericht der AOK Nordwest.

Legionellen können sich bei 25 bis 45 Grad laut Robert-Koch-Institut ungestört vermehren. Nur eine Wassertemperatur von mindestens 60 Grad verhindert, dass sich die Bakterien ausbreiten können. Erst oberhalb dieser Temperatur werden die Keime abgetötet. Es sei gesundheitlich riskant, hier Energie zu sparen, warnt auch das Umweltbundesamt die Verbraucher.

Die Verbraucher sollten also nicht an den verkehrten Stellen im Haushalt sparen. Insbesondere dann, wenn es zulasten ihrer Gesundheit geht. Kälte begünstigt Krankheiten wie Herzinfarkt und Bluthochdruck. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben kalte Wohnungen einen Anteil daran, wie die Bild berichtet. Vor allem für Senioren und Babys sind unterkühlte Wohnräume gesundheitsgefährdend. Anstelle dessen dürfen die Bürger auf den Doppelwumms der Regierung warten, der erhebliche Entlastungen wie die Gas-Einmalzahlung und die Einspar-Prämie für sie vorsieht.

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