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KATWARN-Alarm: Rückruf von Fisch-Spezialität - Totgeburten drohen

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Von: Vinzent Fischer

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Geräucherte Forellen erfreuen sich hierzulande großer Beliebtheit. Kunden eines Züchters in Baden-Württemberg drohen nach dem Verzehr allerdings schwerwiegende gesundheitliche Folgen.
Geräucherte Forellen erfreuen sich hierzulande großer Beliebtheit. Kunden eines Züchters in Baden-Württemberg drohen nach dem Verzehr allerdings schwerwiegende gesundheitliche Folgen. © IMAGO / Gottfried Czepluch

Alarm in Baden-Württemberg: Wegen zu hoher Listerien-Werte wurde ein Rückruf für Räucherforellen angeordnet. Für Schwangere besteht eine große Gefahr.

Baden-Baden - Geräucherte Forellenfilets gehört zu den beliebtesten Fischspeisen hierzulande. Die Delikatesse besticht durch ihren milden Geschmack und ist quasi grätenfrei. Neben den konventionellen Angeboten in Supermarktketten wie Rewe oder Aldi sind vor allem Räucherforellen aus regionaler Zucht gefragt, die einen besonders guten Ruf in puncto Qualität genießen. Doch für Kunden einer Fischzucht aus Baden-Württemberg könnte der Konsum der hausgemachten Fischdelikatesse zum Albtraum werden.

Listerien in Räucherforellen: KATWARN löst aus - Fischzucht in Baden-Württemberg betroffen

Für Fische aus der Produktion der Forellenzucht Baden-Baden GmbH ist ein Rückruf angeordnet. Das gab das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit am Dienstag (23. August 2022) bekannt. Auch die Smartphone-App KATWARN warnt vor dem Verzehr. Betroffen sind geräucherte Forellen und Forellenfilets mit dem Verbrauchsdatum 22. August 2022, wie das Unternehmen bekannt gab.

Rückruf in der Forellenzucht Baden-Baden GmbH
Betroffene Produkte: Geräucherte Forellen und Forellenfilets
Verbrauchsdatum: 22. August 2022
Grund für den Rückruf: Listerien-Gehalt liegt über dem Grenzwert

In den Produkten stellte der Züchter einen erhöhten Listerien-Gehalt fest, der über dem zulässigen Grenzwert liegt. Im Sinne des vorbeugenden Verbraucherschutzes sollten Kunden daher dringend auf einen Verzehr verzichten. Betroffene können die gekauften Fische bei dem Züchter zurückgeben. Zuletzt hatte es mit einem beliebten Schimmel-Käse ebenfalls Probleme mit zu hohen Listerien-Werten gegeben.

Im Video: Lebensmittelrückruf - wie funktioniert das? Fünf Fragen und Antworten!

Das Robert Koch-Institut warnt vor einer Erkrankung beim Verzehr von mit Listerien kontaminierten Lebensmitteln. Die lebensmittelbedingte Infektionskrankheit Listeriose kann vor allem beim Verzehr von tierischen Lebensmitteln wie Fleisch, Fisch und Milchprodukten, aber auch auf pflanzlichen Lebensmitteln übertragen werden. Listerien sind besonders widerstandsfähige Bakterien.

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Nach Angaben der Verbraucherzentrale fühlen sie sich vor allem in rohen tierischen Lebensmitteln und ungekochtem Gemüse wohl. Erst das Durchgaren mit mehr als 70 °C für mindestens zwei Minuten tötet Listerien ab. Eine besonders häufige Ursache für Listeriose ist der Verzehr von geräucherte und gebeizte rohe Fischprodukte, da diese vor dem Verzehr nicht erhitzt werden.

RKI: Große Gefahr durch Listeriose für Schwangere - Totgeburten drohen

Für gesunde Menschen stellen Listerien in den meisten Fällen keine große Gefahr dar, eine Infektion kann sogar unerkannt bleiben. Das RKI warnt aber besonders vor den Risiken für abwehrgeschwächte Personen. Darunter zählt das Institut Neugeborene, alte Menschen, Patienten mit chronischen Erkrankungen oder Glukokortikoid-The­ra­pie und Transplantierte.

Betroffene müssen in der Regel innerhalb von 14 Tagen mit dem Eintreten von grippeähnlichen Symptomen rechnen. Zu den häufigsten zählen Fieber, Muskelschmerzen, Erbrechen und Durchfall. In manchen Fällen kann es sogar zu einer Blutvergiftung kommen. Eine erhöhte Gefahr besteht auch für Schwangere, auch wenn bei ihnen keine Symptome auftreten. Die Infektion kann nämlich auf das ungeborene Kind übergehen und dazu führen, dass es infiziert zur Welt kommt. Im schlimmsten Fall kann es sogar zu einer Totgeburt kommen.

Rückruf in Baden-Württemberg: Fischzucht war bereits in einer SWR-TV-Serie zu sehen

Für die Forellenzucht in Baden-Baden ist der Worst-Case eingetreten und die kontaminierten Fische sind im Umlauf. Kurios: In den 1960er-Jahren war das angrenzende Hotel mit der Fischzucht bereits im Fernsehen. Der Schauplatz der Serie „Der Forellenhof“, die erstmals 1965 im Südwestfunk (heute: SWR) ausgestrahlt wurde, war das heutige Waldhotel Forellenhof. (vfi)

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