Discounter-Kette setzt auf Neuerung – Kunden erwartet neue Kassen-Technik
Die holländische Warenhauskette Hema ist mit seiner Filiale in Essen umgezogen. Die Kunden kaufen nun in der Rathaus-Galerie ein. Außerdem probiert Hema dort eine neue Technik aus.
Essen ‒ Hema setzt ab sofort auf Selbstscan-Kassen. Das berichtet jetzt die WAZ. In Essen sei die Filiale des Discounters damit der erste Laden mit dieser Technik. Verbraucher kennen das Bezahlsystem bereits aus anderen Supermärkten wie Rewe, Edeka oder dem Discounter-Konkurrenten Aldi. Damit können die Kunden ihre Einkäufe selbst scannen und danach mit der Karte bezahlen. Neben den Scanner-Kassen gibt es aber auch noch die üblichen Kundenkassen mit Kassierern, die weiterhin auch Bargeld annehmen. Laut Manager Jörg Tiersch sollen mit der Einführung der Technik lange Wartezeiten an den Kassen verhindert werden, wird der Manager in dem Bericht zitiert. Es gehe aber nicht darum, Personal zu sparen. Die Mitarbeiter hätten so nun mehr Zeit, sich um die Kunden zu kümmern, so Tiersch.
Der holländische Kaufhauskonzern Hema ist seit 20 Jahren in Essen und hat ein ungewöhnliches Sortiment. Auf fast 600 Quadratmetern gibt es zum Beispiel Kleidung, Dekoartikel, Schmuck, Seifen, Lakritz und Bettwäsche. Über dem Ladenlokal in der Rathaus-Galerie sitzt nun also auch die Deutschland-Zentrale von Hema. Sie ist etwas kleiner, dafür jedoch moderner und übersichtlicher, beschreibt die WAZ den neuen Standort in Essen. Arjan Meijer, Expansionsmanager von Hema Deutschland, sieht in der Rathaus-Galerie einen „wichtigen Anlaufpunkt für Kunden aus Essen und Umgebung“.

Die Warenhauskette Hema wurde 1926 in Amsterdam gegründet und betreibt heute rund 750 Filialen, überwiegend in den Niederlanden, aber auch in Belgien, Luxemburg, Frankreich, Deutschland und Österreich. Das Publikum bei Hema ist vorwiegend weiblich, jung und preissensibel. 25 Prozent des Umsatzes macht Hema laut WAZ mit seinem Schreibwaren- und Geschenksortiment. Besonders beliebt seien die Miffy-Produkte. Das Kaninchenmädchen Miffy ist eine Bilderbuchfigur, die der Niederländer Dick Bruna 1955 entwarf und die exklusiv bei Hema viele verschiedene Artikel ziert.
Hema gibt es hierzulande an den Standorten Berlin, Bonn, Dortmund, Düsseldorf, Essen, Frankfurt am Main, Hannover, Heidelberg, Karlsruhe, Köln, Leer, Mannheim, Mühlheim, Neuss, Nürnberg, Oberhausen und Stuttgart.
Helma zieht um und rüstet Technik auf: Filiale hat alles unter einem Dach – Auch eine Beautybar gibt es jetzt
Hema will offenbar mit den Selbstscan-Kassen nicht nur den Kundenservice und die Beratung verbessern. Sondern frischt auch den Bereich Kosmetik auf. Die Filiale am Porscheplatz in der Rathaus-Galerie hat nun erstmals auch eine „Beautybar“. Dort können die Kundinnen Lippenstifte, Lidschatten, Eyeliner direkt vor Ort testen und brauchen dafür nicht bei den direkten Konkurrenten von dm oder Rossmann vorbeischauen.
Hema zieht um und baut Technik aus: Discounter-Kette spürt keine Kaufzurückhaltung und profitiert vom günstigen Preissegment
Im Gegensatz zu anderen Warenhausketten in bester Innenstadtlage wie Galeria Karstadt Kaufhof haben die Holländer in Essen offenbar keine Probleme. Bei einigen Konkurrenten in deutschen Großstädten gingen bereits die Lichter aus oder sie sind von Schließungen bedroht. Zu den langjährigen Vormietern des neuen Essener Hema-Stores zählte die Schuhhaus-Kette Reno, die pleite ging. Danach eröffnete die Rathaus-Apotheke dort ein Corona-Testzentrum, auf das ein Schuh-Outlet folgte.
Laut WAZ spürt Helma aber derzeit keine Kaufzurückhaltung der Kunden. „Wir profitieren davon, dass Kunden, die früher eher im Premiumbereich gekauft haben, jetzt zu uns kommen“, wird Hema-Country-Managerin Carla Velghe in dem Bericht zitiert. Seit Mitte Juni letzten Jahres liefen die Geschäfte wieder gut, die zuvor aufgrund der Corona-Pandemie den stationären Handel belastet hätten. Dafür habe der Online-Handel in dieser Zeit profitiert. Ein Trend, den einige Platzhirsche in Top-Innenstadtlage ganz offensichtlich verpasst haben.
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