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Heuschnupfen: Probleme wegen frühem Pollenflug - wie sich Allergiker wappnen

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Von: Patrick Freiwah

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Die Erkältungssaison ist noch im Gange, da steht die Pollensaison bereits vor der Tür. Millionen von Menschen haben mit Heuschnupfen zu kämpfen. Was Allergiker tun können.

München – Allergiker und Allergikerinnen haben schon kurz nach dem Jahreswechsel Probleme mit Pollenflug: Aufgrund der milden Witterung in weiten Teilen Deutschlands blühen Pflanzen und es kündigen sich Vorboten der Pollensaison an. Dabei ist die Zeit der Erkältungen aufgrund der wechselhaften und teilweise noch kalten Temperaturen nicht abgeschlossen, doch gibt es mancherorts eine Heuschnupfengefahr.

Kürzlich warnte die Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst vor einem „messbaren Pollenflug“ von Hasel und Purpurerle, in bestimmten Gebieten. Auch in den Vorjahren flogen wegen der immer milderen Winter Haselpollen zum Teil schon im Dezember. Die aktuelle Belastung kann übrigens täglich beim Pollenfluggefahrenindex des DWD abgelesen werden.

Erhöhte Heuschnupfengefahr für Allergiker als Folge der Erderwärmung

„Im Rahmen des Klimawandels spüren wir auch in Deutschland die Erderwärmung“, erklärt dazu Prof. Dr. Torsten Zuberbier, Institutsleiter für Allergieforschung der Berliner Charité, der Bild. Ihm zufolge hat dies für Pflanzen bessere Lebensbedingungen zur Folge, was zu einem stärkeren Pollenflug führe.

Allergiker haben es schon im Januar nicht leicht: Aufgrund des verfrühten Pollenflugs drohen Schnupfen, Juckreiz und eine verstopfte Nase
Allergiker haben es schon im Januar nicht leicht: Aufgrund des verfrühten Pollenflugs drohen Schnupfen, Juckreiz und eine verstopfte Nase. © Action Pictures/IMAGO

Dabei kann in den folgenden Tagen mit einem Rückgang der Temperaturen gerechnet werden (aktuelle Wetterprognose), was naturgemäß den Pollenflug eindämmt und mit einer Entlastung für Allergiker einhergeht.

Milde Temperaturen setzen Allergikern zu – männliche Samenzellen freuen sich

Ein Blick in den Pollenflugkalender verrät, dass Haselpollen Allergikern schon jetzt das Leben schwer machen, demnach hätten bereits Ende Dezember 2022 neun Prozent der Sträucher geblüht. Sollte der anstehende Kältesturz nur von kurzer Dauer sein, werden schon einige Tage vor dem Ende des Januars die Haselsträucher blühen – in den Neunziger-Jahren war dies offenbar erst knapp Mitte Februar der Fall.

Abgesehen davon gebe es eine bestimmte Abfolge von Allergieauslösern, schildert der Forscher: Auf Hasel, Erle und Birke würden die Kräuter Gräser und Beifuß folgen. Zudem breite sich das Ambrosia-Kraut in Deutschland stark aus und wird für Allergiker zu einem Problem. „Pollen sind männliche Samenzellen, und die suchen dann über den Wind getragen irgendwo andere Pflanzen ihrer Art, also Bäume oder Gräser“, so der Experte in einem früheren Interview mit rbb24.de.

Menschen würden in jedem Jahr neue Allergien entwickeln, dazu würde sich bei Betroffenen auch der Schweregrad erhöhen, so Zuberbier. Typische Symptome bei Pollenflug sind gerötete Augen, Schnupfen bzw. vermehrter Niesreiz sowie eine erschwerte Atmung aufgrund einer verstopften Nase. Auch Kopfschmerzen können damit einhergehen.

Pollenflug setzt Allergikern zu – es gibt verschiedene Lösungsansätze bei Heuschnupfen

Wenn es nach ihm geht, sollten Allergiker, die länger als zwei Wochen Beschwerden mit der Atmung durch Nase und Bronchien haben, einen Arzt aufsuchen. Doch wie kann man sich im Alltag gegen Pollenflug schützen?

Als eine wirksame Methode beschreibt der Allergieexperte eine Desensibilisierung, um den Körper wie eine Art Impfung an das jeweilige Allergen zu gewöhnen. Das bedinge jedoch die Voraussetzung, „dass eine sehr saubere Diagnostik erfolgt ist“, so Zuberbier. Wie sich Allergiker im Alltag ein Stück weit vor Pollenflug schützen können:

„Klimaneutral“ klingt für Verbraucher und Verbraucherinnen gut. Eine neue Analyse kommt aber zu dem Schluss: Große Unternehmen halten ihre hehren Versprechen gar nicht ein. (PF)

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