Ikea-Produkt dünner und teurer als früher - Möbelhaus reagiert auf Kunden-Kritik

Was Mogelpackungen im Handel sind, hat sich inzwischen bei den Verbrauchern herumgesprochen. Diese Art von Trickserei erreicht nun offenbar auch das Möbelhaus Ikea.
München ‒ Die Kerzen sind dünner, dafür aber teurer als früher. Das zumindest berichtet Der Westen über Ikea-Einrichtungshäuser in der Schweiz. Aufmerksam wurde darauf eine Kundin, die ihre Entdeckung direkt dem Schweizer Hörfunk mitteilte. In der Sendung „Espresso“ stellte die Frau fest: Ikea habe einen Teil der „Fenomen“-Kerzen verkleinert, verkaufe sie aber zu einem höheren Preis. Die 19 Zentimeter große Kerze kostet nun 3,95 Schweizer Franken (SF), was etwa vier Euro sind. Davor habe der Preis bei 2,50 SF gelegen. Eine Preissteigerung von 58 Prozent.
Doch gilt diese Erhöhung auch in Deutschland? DerWesten hakte bei Ikea nach und erhielt eine Antwort. Auch hierzulande wurde die Größe der Fenomen-Kerze etwas verkleinert. Die Brenndauer habe sich dadurch aber nicht verändert, erklärt eine Unternehmenssprecherin. Ob sich das unmittelbar auf die Kerzen-Preise hierzulande ausgewirkt hat, bleibt offen. Nur soviel vonseiten der Schweden: „Es ist nach wie vor unsere Absicht, die Preise so niedrig wie möglich zu halten. Doch auch wir sind nicht gegen die gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen immun. Um unsere Zukunft als Unternehmen und Arbeitgeber sicherstellen zu können, müssen wir auf die steigenden Kosten für Rohmaterialien, Energie, Transport und den erhöhten Inflationsdruck reagieren, indem wir unter anderem unsere Verkaufspreise anpassen.“
Ikea in Deutschland: Versorgungsengpässe lassen Preise steigen
Ein Blick auf die deutsche Ikea-Webseite zeigt, die 19 Zentimeter lange Blockkerze kostet 2,49 Euro. Wer sie in der Länge von 23 Zentimeter haben will, zahlt dafür 3,99 Euro. Wem bereits 14 Zentimeter reichen, kann sie derzeit für einen Preis von 99 Cent ergattern. Ob sich das lohnt, muss der Verbraucher selbst entscheiden. Verfügbar sind die Kerzen zurzeit alle - zumindest online.
Anders als bestimmte Möbelstücke des Einrichtungshauses. So haben Versorgungsengpässe vor allem die Preise für Holz in die Höhe getrieben. Mit der Folge: „Nicht lieferbar“. Außerdem werden gestiegene Kosten für Materialien an die Kunden weitergeben. Auf Nachfrage teilt die Firma mit, die Preise im weltweiten Mittel um rund neun Prozent erhöht zu haben. Auf die Frage, wie viel teurer Ikea-Möbel in Deutschland geworden sind, gibt das Unternehmen keine Auskunft.
Ikea in Deutschland: Einige Artikel deutlich teurer geworden
Weiterhin ist Deutschland für den schwedischen Konzern der wichtigste Absatzmarkt in Europa. Die Zahl der Besucher kletterte nunmehr in den 54 Möbelhäusern auf 73,7 Millionen Besucher. Ein Plus von 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr, was sich auch auf den Erlös des Hauses durchaus positiv auswirkte. Somit erholte sich Ikea von dem Corona-Dämpfer. Obwohl einige Artikel für die Kunden sehr viel teurer geworden sind. So macht vor allem der Kassenschlager „Regal Billy“ einen drastischen Preissprung von 16 Euro. Und Sofa „Klippau“ hat sich mit bis zu 60 Euro verteuert.
Um sich künftig gegen Konkurrenten wie beispielsweise Otto und Amazon durchsetzen zu können, baut Ikea sein Digitalgeschäft aus. Dazu gehört offenbar auch diese neue Änderung bei „Ikea-Smart“. Damit lassen sich zwar Heizungen und Glühbirnen problemlos mit der Fernbedienung steuern, nur die begehrten Ikea-Kerzen „Fenomen“ lassen sich damit noch nicht dimmen. Dafür braucht der Verbraucher nach wie vor ein Streichholz zum Anzünden.