Geld sparen mit Last-Minute-Angeboten? Tui und Eurowings beunruhigen Schnäppchenjäger

Nach den Corona-Jahren möchte die Reisebranche zurück zu alter (Umsatz-)Stärke. Der Chef von Tui Deutschland spricht über Preise und die Chance auf Last-Minute-Angebote.
Hannover/München - Angesichts der Energiekrise und Inflation sind in vielen Bereichen die Lebenshaltungskosten gestiegen. Auch die Reisebranche bekommt die Auswirkungen zu spüren - und damit die Verbraucher, um deren Geld es letztlich geht. Wie viel tiefer müssen Urlauber im Jahr 2023 in die Tasche greifen?
Reiseanbieter Tui rechnet für den Sommerurlaub 2023 nicht nur mit höheren Preisen bei den kurzfristigen Reisebuchungen, sondern auch mit verringerten Kapazitäten. „Letztlich wird es in Summe weniger Last-Minute-Angebote geben als in der Vergangenheit“, erklärte Tui-Deutschland-Chef Stefan Baumert gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa). „Insbesondere Reisende, die schon konkreter eine Urlaubsregion, einen Ort oder sogar ein Hotel im Blick haben, könnten bei kurzfristiger Buchung erst im Sommer leer ausgehen beziehungsweise höhere Preise als momentan vorfinden.“
Last-Minute-Urlaub im Sommer 2023? Lohnt sich nicht, erklärt der Tui-Chef
Für den Sommerurlaub 2023 seien laut Tui die Vorbestellungen der Kunden für die Sommersaison in den vergangenen Monaten gut angelaufen und der Anteil der Frühbucher sei im Vergleich zum vergangenen Jahr „deutlich gestiegen“. Laut Baumert sei davon auszugehen, dass „das Preisniveau für Urlaubsreisen aufgrund der andauernden Inflation auch im Verlauf des Sommers nicht sinken wird“.
Aus seiner Sicht würden daher Frühbucher-Rabatte attraktiver. Inwieweit die Äußerungen taktischer Natur sind, um gezielt den Umsatz für den Sommerurlaub 2023 anzukurbeln? Unklar.
Urlaub buchen per Last Minute: Reiseanbieter schätzen Planungssicherheit für Sommerurlaub 2023
Demnach geht es nicht nur Tui, sondern der gesamten Branche darum, möglichst früh Planungssicherheit für eine große Anzahl von Reisebuchungen auch für den Sommerurlaub 2023 zu haben. Aus diesem Grund bieten Touristikunternehmen Frühbucher-Angebote für Flugreisen und Hotels an, die jedoch mit zunehmender Zeit teurer werden.
Die Lufthansa-Tochter Eurowings prognostiziert eine ähnliche Entwicklung: Flugtickets für die Sommermonate würden im Laufe des Jahres stetig teurer werden, ließ der Geschäftsführer kürzlich wissen. Jens Bischof führte aus, er rechne mit einer Teuerungsrate zwischen 10 und 20 Prozent und sprach von einer „täglich steigenden Dynamik“. Die Gründe für den Anstieg auch im Hinblick auf den Sommerurlaub 2023 seien neben weiteren Faktoren auch bei den gestiegenen Treibstoffkosten zu suchen. (PF/dpa)