Lidl und Kaufland streichen kostenlosen Service für Kunden, um Energie zu sparen
Lange konnten Kunden von Lidl und Kaufland ihre Elektro-Autos kostenfrei während des Einkaufs aufladen. Damit ist ab 12. September Schluss.
München ‒ So sollen mit Beginn der Neuregelung eine Kilowattstunde an der Ladesäule zwischen 29 und 65 Cent kosten, das berichtet Spiegel.de. Bislang konnten Kunden von Lidl und Kaufland ihre Elektroautos kostenlos während des Einkaufs an den Tanksäulen auf den Parkplätzen aufladen. Doch das gehört nun der Vergangenheit an. Der Strom für E-Autofahrer ist künftig nicht mehr kostenlos.
Die zur Schwarz-Gruppe gehörenden Märkte von Lidl und Kaufland führen ab dem 12. September eine Gebühr für den Strom ein, teilt der Konzern jetzt mit. Die Unternehmensgruppe führe „ab dem 12. September 2022 eine Gebühr für den getankten Grünstrom ein“, heißt es. Jede Kilowattstunde an AC-Ladepunkten bis zu 43 Kilowatt Ladeleistung koste dann 0,29 Euro pro Kilowattstunde, an DC-Ladepunkten mit bis zu 149 Kilowatt Ladeleistung seien es 0,48 Euro pro Kilowattstunde. An einzelnen Standorten könne mit 150 Kilowatt oder mehr für 0,65 Euro das E-Auto geladen werden. Mit dem Ende des Gratisladens solle der weitere Ausbau sowie die Instandhaltung der E-Ladestationen gewährleistet werden.
Lidl und Kaufland: Aufladen von Batterien an etwa 1.300 Säulen möglich
Lidl und Kaufland betreiben derzeit rund 1.300 Ladepunkte. Der Boom der Elektroautos sei an diesen Ladestationen deutlich zu spüren, teilt die Schwanz-Gruppe mit. 2020 hätten im Durchschnitt vier Elektroautos am Tag an einer E-Ladestation von Lidl ihre Akkus aufgeladen, bei Kaufland neun Autos. 2021 habe sich diese Anzahl bereits bei beiden Handelssparten verdoppelt. Mittlerweile verzeichne das Handelsunternehmen an Spitzentagen im Durchschnitt bei Lidl rund 15 und bei Kaufland rund 20 Ladevorgänge je Station.

Verschiedene Medien berichten, dass aber auch Schnorrer für das Aus einer kostenlosen Betankung verantwortlich sein könnten. Denn diese tankten die Batterien ihrer Fahrzeuge auf den Parkplätzen der Supermärkte und Discounter voll, ohne allerdings bei den entsprechenden Händlern einzukaufen.
Bei Aldi gibt es die Gebühr übrigens bereits seit Juni letzten Jahres. Aus damaliger Sicht des Discounters könnten E-Autofahrer von der Umstellung sogar profitieren. Zum einen würden die Ladesäulen nicht mehr lange von Menschen blockiert, die nur wegen des Gratis-Stroms kamen. Zum anderen kündigte Aldi an, dass das Laden, wo immer möglich, von sechs bis 22 Uhr an, auch an Sonn- und Feiertagen − an einigen Standorten sogar 24 Stunden am Tag, an sieben Tagen die Woche möglich sein werde. dpa/sth