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Vorsicht beim Energiesparen! Experten warnen vor Schäden durch Schimmelbildung

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Von: Ines Baur

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Energie sparen und weniger heizen. Das kann Folgen haben. Experten und Verbände warnen vor Schimmelschäden in Wohnungen und Häusern.

München – Energiesparen ist derzeit ein Gebot der Stunde. Viele Menschen halten sich dran und versuchen Gas, Öl und Strom zu sparen, wo sie nur können. Kuschlige 22 Grad Raumtemperatur im Wohnzimmer oder 24 Grad im Badezimmer – darauf wird erst einmal verzichtet. Allein der Gedanke an die nächste Nebenkostenabrechnung lässt die Verbraucher wahrscheinlich den Thermostat selbst bei frostigen Außentemperaturen zurückdrehen. Wer allerdings die Heizung zu sehr runterdreht, riskiert nicht nur kalte Füße, sondern erhöht die Gefahr von Schimmelbildung in den eigenen vier Wänden.

Das sparsamere Heizen in diesem Winter wird Experten zufolge zu mehr Schimmelschäden in Wohnungen und Häusern führen. „Die Gefahr der Schimmelbildung in Folge eines unangepassten Heiz- und Lüftungsverhaltens ist durchaus als hoch einzustufen“, sagte Stefan Betz, Vorsitzender des Bundesverbandes Schimmelpilzsanierung, der dpa. Und Experte Dr. Heinz-Jörn Moriske, langjähriger Innenraumhygieneexperte am Umweltbundesamt, verriet im Gespräch mit dem Tagesspiegel, dass starke Temperaturabsenkungen ein Gesundheitsrisiko darstellen. In erster Linie deswegen, weil sich durch ein starkes Drosseln der Temperaturen Schimmel bilde und das negative Folgen für den Menschen haben könne.

Schimmel in der Wohnung – was mag er, wie entsteht er

Schimmel mag – unter anderem – feuchte, schlecht gelüftete und wenig geheizte Räume. Wissen muss man, dass in jeder Wohnung Feuchtigkeit entsteht. Menschen „dünsten“ aus, Pflanzen geben Feuchtigkeit ab, beim Duschen verdunstet Wasser und in der Küche dampfen Töpfe und die Spülmaschine.

Tipp an dieser Stelle: Es gibt Pflanzen, die die Luftfeuchtigkeit im Raum reduzieren.

Diese Feuchtigkeit nimmt die Raumluft auf. Ist es warm, kann sie am meisten aufnehmen. Ist sie kalt, kann sie die feuchte Luft nicht binden und die überschüssige Feuchtigkeit, schlägt sich an den kältesten Stellen im Raum nieder. Zum Beispiel an unbeheizten Ecken am Boden oder Nischen an Außenwänden. Dort kann sich Schimmel bilden und der Pilz findet alles, was er mag.

Schimmel gebildet: Stimmen Sie mit ab.

Schimmel in der Wohnung – Nicht heizen ist auch keine Lösung

Kalte Räume, beziehungsweise kalte Luft bindet wenig Feuchtigkeit, kann also zur Schimmelbildung beitragen. „Wenn es an bestimmten Stellen feucht ist. Also mehr als 60 Prozent relative Luftfeuchtigkeit, und das über einen längeren Zeitraum, sagen wir mal zwei Tage, und ein Bauteil kühl ist, das heißt unter +12,6 Grad Oberflächentemperatur fällt, dann entsteht eventuell Schimmel“, erklärt Gisela Kienzle, Energieberaterin für die Verbraucherzentrale Bayern e.V. gegenüber dem BR.

Ihre Empfehlung lautet daher, in Räumen, in denen man sich aufhält, wie Wohnzimmer, Arbeitszimmer oder Schlafzimmer zu heizen. „Heizen Sie die Räume auf 18 Grad Raumlufttemperatur. Etwa vier Grad wandern bei alten Häusern ab. So hat die Außenwand innen immer noch mehr als die +12,6 Grad.“ In kaum genutzten Räumen könne man die Temperatur gegebenenfalls auf 16 Grad drosseln. Ein Grad weniger Raumtemperatur spare sechs Prozent Heizenergie, sagt Kienzle. Wer von 22 Grad Raumtemperatur auf 20 Grad drosselt, hätte eine Energie-Ersparnis von über zehn Prozent – ohne, dass die Gefahr für Schimmelbildung erhöht wird.

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