Wetter in Deutschland lässt Mücken-Populationen „schlagartig steigen“ - Pflanzen können helfen

Plagegeister auf dem Vormarsch: Die Zeit der Stechmücken ist angebrochen. Mückenschutz gelingt auch auf biologische Weise. Wir verraten, welche Pflanzen hierfür in Betracht kommen.
München - Je höher die Temperaturen und die Luftfeuchtigkeit, desto wohler fühlen sich Stechmücken. Während die zwar trockenen, aber kühlen April- und Mai-Wochen die relativ lästigen Insekten ausgebremst hatten, sieht das im Juni 2021 in Deutschland anders aus. „Das ist genau die optimale Witterungssituation, dass sich Mücken freuen und alles schlüpft, was da ist“, analysiert Biologe Aljoscha Kreß über die derzeitige meteorologische Lage und ihre Auswirkungen.
Mückenschutz: Feucht-schwüles Wetter lässt Populationen schlagartig steigen
Der Wissenschaftler vom Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) prognostiziert gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) für die nächsten Tage und Wochen einen „schlagartigen Anstieg der Populationen“. Zwar sei es im Frühjahr ziemlich kalt gewesen, weshalb die heimische Hausstechmücke derzeit noch etwas im Hintertreffen sei. Das werde sich laut dem Biologen jedoch schon bald ändern.
Was die kleinen Tierchen mit dem schrillen Summen am liebsten mögen: ein feucht-schwüles Wetter. Und da finden die kleinen Insekten derzeit optimale Bedingungen vor. Was die Mücken umso mehr anzieht, sind Schweiß (also beispielsweise Menschen, die unter freiem Himmel Sport treiben) und das besonders in Gebieten mit hoher Feuchtigkeit. Prädestiniert sind hierfür Gegenden mit stehenden Gewässern und Flüssen. Im Jahr 2019 war die Situation in Deutschland diesbezüglich besonders ausgeprägt.
Ohnehin fühlen sich durch den Klimawandel und dessen Folgen immer mehr Tierarten auch in Ländern wie Deutschland wohl. So hat sich ein sehr kleines und doch potenziell gefährliches Tier hierzulande eingelebt: die Tigermücke.
Stechmücken: Kleine Plagegeister können auch mit Pflanzen bekämpft werden
Die Lebenserwartung einer hierzulande verbreiteten Art - Gemeine Stechmücke - beträgt übrigens sieben Tage. Was viele Menschen nicht wissen: Mückenschutz kann nicht nur anhand von Hausmitteln, chemischen Erzeugnissen oder Schädlingsbekämpfung per Ultraschall betrieben werden. Die Plagegeister können auch mit biologischen Hilfsmitteln in Schach gehalten werden: Pflanzen.
So gibt es einige Pflanzenarten, vor denen die Insekten gerne Abstand halten. Die Natur hat nämlich nicht nur zahlreiche Arzneien, sondern auch Insektenschutzmittel im Angebot. So enthält das Öl der Rapspflanze Fettsäuren, welche die saugenden Quälgeister sterben lassen. Chrysanthemen produzieren den Wirkstoff Pyrethrum, der sich als wirksames Insektengift herausgestellt hat. Außerdem halten intensive natürliche Gerüche nach Zitrone (Zitronenmelisse, Zitronengras) oder auch Lavendel Mücken fern.
Mückenschutz: Verschiedene Pflanzen sollen Gefahr durch Mückenstiche verringern
Das Praktische: Bestimmte Aromen, die Menschen in der Regel als angenehm empfinden, wirken auf Mücken abstoßend. Auch Pfefferminze, Basilikum oder Lavendel - dem eine beruhigende Wirkung nachgesagt wird - sollen bestimmte Insekten fernhalten. Dazu gehören neben Stechmücken übrigens auch Motten, Spinnen, Flöhe oder Wanzen. Weitere Pflanzen zum Schutz vor Insekten seien übrigens Weihrauchkraut, Gewürzlorbeer, Bergamotte oder auch Salbei. Über eine etwas überraschende Präventionsmaßnahme berichtet übrigens das Portal Praxisvita.de: Auch die Tomatenpflanze soll eine abstoßende Wirkung auf Stechmücken haben.
Der oben erwähnte Biologe Kreß gibt weitere Tipps, die mit Pflanzen zu tun haben: „Das A und O ist, seine Umgebung frei von Brutgewässern für Stechmücken zu machen. Die sind wirklich in jedem Topfuntersetzer, in jeder Gießkanne, die nicht umgedreht ist, in Balkonkästen-Untersetzern oder verstopften Regenrinnen. Man sollte darauf achten, diese frei von stehendem Wasser zu halten. Das hat den größten Effekt.“ (PF)