Geheime Streik-Planung wohl durchgesickert: Will Verdi in zwei Wochen ganz Deutschland lahmlegen?
Ende März geht es in die dritte Verhandlungsrunde. Am 27. März könnte jedoch ein Mega-Streik von Verdi und der EVG ganz Deutschland in Chaos versetzen.
München – Bald steht wieder alles still: Die Gewerkschaft Verdi hat erneut zur Arbeitsniederlegung aufgerufen. Am Montag (13. März) werden mehrere Flughäfen in Deutschland bestreikt. Flugreisende müssen sich auf erhebliche Verspätungen und Ausfälle einstellen.
Doch scheinbar droht bereits in zwei Wochen ein flächendeckender Warnstreik im Verkehrsbereich: Wie die Bild am Sonntag berichtet, planen Verdi und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) offenbar einen gemeinsamen eintägigen Warnstreik.

Verdi-Streik: Eine gemeinsame Streikplanung hätte weitreichende Folgen
Das würde bedeuten: Wenn ein solcher Streik im Verkehrssektor stattfinden sollte, wären neben der Deutschen Bahn auch der öffentliche Personennahverkehr, die Flughäfen und die Autobahngesellschaft des Bundes betroffen.
„Wenn wir das tun, werden wir Streiks rechtzeitig ankündigen. Selbstverständlich verzahnen wir uns mit Verdi. Wir möchten keinen Wettbewerb auf dem Rücken der Beschäftigten, sondern gute Löhne für alle Beschäftigten in der Mobilitätsbranche“, erklärte die stellvertretende Vorsitzende der EVG, Cosima Ingenschay, gegenüber der Zeitung. Demnach soll die Bahn bereits an Notfallplänen arbeiten.
Ob tatsächlich ein flächendeckender Warnstreik im Verkehrsbereich droht, wurde offiziell noch nicht bestätigt. Eine Anfrage an die Gewerkschaft Verdi blieb zunächst unbeantwortet.
Verdi-Streik: Die Gewerkschaft fordert eine Lohnsteigerung von 10,5 Prozent
Verdi fordert angesichts der Rekordinflation für die bundesweit rund 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst des Bundes und der Kommunen 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Wie die Deutsche Presse Agentur (dpa) berichtet, bietet die Arbeitgeberseite bislang fünf Prozent mehr Geld in zwei Schritten und Einmalzahlungen in Höhe von 2500 Euro. Die EVG will 12 Prozent mehr Lohn, mindestens 650 Euro mehr im Monat. Die Bahn hat bislang noch kein Angebot vorgelegt.
Verdi hatte zuletzt Beschäftigte aus dem Sozial- und Erziehungsdienst und Flughäfen aufgefordert, ihre Arbeit niederzulegen. Die Gewerkschaft drohte zudem angesichts der fehlenden Einigung mit den Arbeitgebern mit einer Urabstimmung über einen regulären Streik, sollte die dritte Tarifrunde keinen Durchbruch bringen. Diese soll vom 27. bis 29. März in Potsdam stattfinden. Im Tarifstreit mit der Deutschen Post konnten weitere Streiks abgewendet werden. Am Samstag konnte eine Einigung erzielt werden. (Vivian Werg)