Nudel-Preis-Schock in Deutschland droht: Edeka, Rewe und Co. im Streit mit Herstellern

Eine Kosten-Lawine rollt auf Supermärkte zu: Hersteller wollen zahlreiche Preiserhöhungen durchsetzten - Rewe, Edeka, Lidl und Co. wehren sich.
München - Nicht nur Nudeln, auch Kaffee, Pizza und Waschmittel könnten in Supermärkten bald um Einiges mehr kosten als gewohnt. Wie die Zeitung Bild berichtet, kämpfen derzeit mehrere Hersteller um höhere Preise. Einkäufer, die ein Pasta-Gericht kochen wollen, könnten bald schockiert vorm Supermarktregal stehen: Nudel-Hersteller wie Birkel oder Buitoni fechten nämlich aktuell darum, ihre Preise um 19 bis 25 Prozent zu erhöhen. Und nicht nur das: Auch Fabrikanten wie Nestlé, zu denen beispielsweise die Maggi-Produktreihe und Wagner-Pizza gehören, planen laut der Bild Preisaufschläge um mindestens 10 Prozent.
Nudel-Preis-Schock im Supermarkt: Pasta, Pizza und Co. sollen teuer werden
Die Kaffeerösterei Tchibo hat bereits Ende Mai ihre Preise erhöht. Nach Angaben der Bild verlangt Tchibo nun bei manchen Produkten um die 14 Prozent mehr, als bisher gewohnt. Viele Marken ziehen nun mit der Preiserhöhung nach. Kommen diese durch, müssen Kunden beim Lebensmittelkauf bald tiefer in die Taschen greifen. Auch Waschmittel und Reinigungsmittel von Henkel könnten beim Einkaufen in Rewe, Aldi, Edeka und Co. demnächst höher zu Buche schlagen. Grund für die enormen Preissteigerungen sollen die erhöhten Kosten bei Rohstoffen sein. So sollen beispielsweise Zucker und Getreide in nur einem Jahr um etwa 40 Prozent teurer geworden sein.
Bunte Nudeln könnten wegen der hohen Rohstoffkosten ganz aus dem Sortiment verschwinden
Der Rohstoff Hartweizen ist ebenfalls teuer geworden. Wie Merkur bereits berichtete, beziehen Nudel-Hersteller wie Barilla einen Großteil ihrer Rohstoffe aus Kanada. Dort ist die diesjährige Ernte allerdings sehr schlecht ausgefallen. Die Folge: Hartweizen und somit auch Nudelprodukte werden teurer. Durch die hohen Preise könnten manche Produkte, wie beispielsweise Bunte Nudeln, dann auch gänzlich aus dem Sortiment verschwinden.
Preiserhöhungen schockt Supermärkte: Rewe, Lidl und Co. streiten mit Herstellern.
Discounter wie Edeka, Rewe, Lidl, Aldi und Co. wehren sich derzeit noch vehement gegen die geplanten Preiserhöhungen der Hersteller. Eine Einigung ist allerdings noch nicht in Sicht. Auch ist dies nicht die erste stark umstrittene Preiserhöhung. So haben manche Supermärkte in den vergangenen Jahren auch schon Produkte aus ihrem Sortiment gestrichen, um gegen die steigenden Preise der Hersteller anzukämpfen. Jetzt drohen erneut Produkte, wie etwa bunte Nudeln, aus den Regalen von Edeka, Rewe, Aldi und weiteren Supermärkten zu verschwinden.
Auch in der Politik erregen die geplanten Preiserhöhungen bereits die Gemüter. Johannes Steininger (CDU) habe zur Bild gesagt: „Die nächste Bundesregierung muss dieses Problem in den Griff bekommen und darf nichts tun, was die Teuerungswelle zusätzlich anheizt.“ Verbraucherschützer, wie Bernhard Burdick von der Verbraucherzentrale NRW seien laut der Bild ebenfalls skeptisch und würden eine Mehrwertsteuer-Befreiung für Obst und Gemüse fordern. Schließlich dürfe eine gesunde Ernährung nach Meinung des Verbraucherschützers keine Frage des Einkommens der Einkäufer sein.