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Preisanstieg: Selbst Butter kostet jetzt 40 Prozent mehr - Experten warnen vor Teuerung

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Von: Stella Henrich

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Die Preise für Verbraucher steigen so stark wie seit Jahrzehnten nicht. Butter etwa kostet jetzt bis zu 40 Prozent mehr als zu Jahresbeginn. Experten glauben, das ist der Anfang von weiteren Teuerungen.

München ‒ Einkaufen im Supermarkt ist inzwischen ein teures Vergnügen geworden. Verbraucher stehen staunend vor den Regalen. Milch, Öl, Kaffee - ja selbst Butter ist seit Jahresbeginn um 40 Prozent teurer geworden. Auch Verbraucherin Yvonne Völler, Mutter zweier Kinder, fällt auf, dass alles was tierische Produkte sind, deutlich zugelegt hat. Teilweise bis zu einem Euro.

Ein Preisvergleich im Auftrag des Handelsblatts zeigt das Ausmaß bei Teuerungen bei Lebensmitteln. Ein Liter Vollmilch kostet im Vergleich zu Jahresbeginn elf Prozent mehr, ein Kilo Weizenmehl sogar plus 20 Prozent und ein halbes Pfund Butter sogar 40 Prozent mehr. Das sei noch nicht das Ende der Preisspirale, warnen Agrarökonomen und Konsumexperten im Handelsblatt. Denn längst seien noch nicht alle höheren Kosten der Erzeuger im Supermarkt angekommen sind.

Preisanstieg im Supermarkt: Lebensmittelpreise steigen weiter

Der Krieg in der Ukraine, teuer Düngemittel und die Trockenheit in vielen Anbaugebieten dürften Lebensmittel weiter verteuern, so die Einschätzung der Experten. Schon jetzt sorgen teurere Lebensmittel, Energiekosten und Sprit dafür, dass die Inflation in Deutschland so hoch ist wie seit gut 40 Jahren nicht mehr. Lag sie im November vergangenen Jahres noch bei 5,2 Prozent, ist sie im April dieses Jahres inzwischen bei 7,4 Prozent angekommen. Und liegt damit deutlich über der Jahresteuerung von 3,1 Prozent des vergangenen Jahres.

Auch bei Bekleidung und Sportartikeln wollen sich viele Verbraucher auf das Notwendige beschränken und auf günstigere Produkte umschwenken.

Christian Wulff, PwC-Handelsexperte

Laut einer Umfrage der Unternehmensberatung PwC sind die meisten Verbraucher aufgrund der hohen Preissteigerungen besorgt und wollen verstärkt dort sparen, wo es möglich ist - vor allem bei Möbeln, Sportartikeln und Elektronik. Jeder dritte Befragte erklärte demnach, Anschaffungen bei Möbeln, Elektronik, Schmuck und Uhren zurückstellen zu wollen, um weitere Preissteigerungen bewältigen zu können. Auch bei Bekleidung und Sportartikeln wollen sich viele auf das Notwendige beschränken oder auf günstigere Produkte umschwenken, so der PwC-Handelsexperte Christian Wulff.

Das Bild zeigt ein halbes Pfund Butter auf einem Tablett. Eine keine Ecke des Stücks wurde abgeschnitten und liegt oben auf.
Ein halbes Pfund Butter kostet inzwischen um 40 Prozent mehr als noch zu Jahresanfang. (Symbolbild) © olga_sweet/imago

Preisanstieg beim Einkauf: Verbraucher weichen auf Eigenmarken des Händler aus

Umweltschutz und soziale Produktionsbedingungen seien für mehr als ein Drittel der Menschen angesichts der aktuellen Herausforderungen nicht mehr so wichtig wie früher. 36 Prozent der Befragten stimmten der Aussage zu: „Aufgrund steigender Preise verlieren Nachhaltigkeitsaspekte an Bedeutung - ich achte nun mehr auf Preise.“

Ein Ergebnis, das auch der Bundesverband Naturkost beobachtet. Denn auch bei Nahrungsmitteln suchen die Verbraucher nun günstigere Alternativen. Laut Bundesverband kauften Verbraucher wegen der hohen Inflation inzwischen weniger Bioprodukte ein. Die Kunden greifen nach Angaben des Marktforschungsunternehmens GfK beim Kauf von Bio-Produkten angesichts der aktuellen Preissteigerung vermehrt zu den Eigenmarken der Handelsfilialisten und lassen die teureren Produkte der Markenhersteller links liegen. Die Bio-Eigenmarken der Händler erzielten laut GfK in den ersten drei Monaten ein Umsatzplus von gut neun Prozent. Die Bio-Markenhersteller büßten dagegen elf Prozent an Umsatz ein.

Wie Verbraucher trotz steigender Preise ihre Haushaltskasse dennoch entlasten können, erklärt Ernährungsexpertin Andrea Danitschek von der Verbraucherzentrale Bayern in einem Interview ausführlich. Auch Verbraucherin Yvonne Völler wird die Tipps bestimmt bei ihrem nächsten Einkauf beherzigen.

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