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Rückruf für Brotaufstriche: Gefährliche Chemikalie gefunden - akute Vergiftung droht

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Von: Cornelia Schramm

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Ob zum Brunch oder Abendbrot: Brotaufstriche sind beliebt. Doch selbst Bio-Produkte können gefährlich verunreinigt sein. Schon zum zweiten Mal reagiert ein Hersteller - und ruft seine Aufstriche zurück.

Steinheim - Weihnachten und die Tage zwischen den Jahren gehören ganz der Familie. So ist es auch die Zeit der späten, ausgiebigen Frühstücksrunden, nachdem man gemeinsam bis in die frühen Morgenstunden Filmklassiker geschaut und lange ausgeschlafen hat. Doch der gemütliche Brunch könnte ein schlimmes Ende nehmen - sofern diese beiden Brotaufstriche der Marke Sanchon auf dem Tisch stehen. Was der Hersteller in seinen Produkten gefunden hat, ist nicht nur bedenklich, sondern könnte auch gefährlich werden.

Aufstriche könnten mit Chemikalie verunreinigt sein

Bereits Ende November hatte die Petersilchen GmbH umgehend reagiert und zwei seiner Brotaufstriche der Bio-Marke Sanchon bundesweit zurückgerufen. Betroffen waren der Brotaufstrich Kichererbse Chili“ mit der Chargennummer 38813 sowie der Brotaufstrich „Kichererbse Ingwer“ mit der Chargennummer 38814. Wie das Unternehmen vor einigen Wochen mitteilte, seien nur die Brotaufstriche in den Gläsern mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum Juni 2022 betroffen - doch dies kann inzwischen nicht mehr garantiert werden.

Die Petersilchen GmbH, die die Bio-Lebensmittel der Marke Sanchon sowohl im Einzelhandel als auch online verkauft, riet entschieden vom Verzehr der beiden Produkte ab, konnte sie eine Gefahr für die Gesundheit der Konsumenten doch nicht ausschließen. Bei Untersuchungen wurden nämlich Rückstände des Stoffes Ethylenoxid, welches als krebserregend gilt, gefunden. Die Chemikalie findet nicht nur als Pflanzenschutz-, sondern auch als Desinfektionsmittel vor allem auf dem asiatischen Kontinent Verwendung - allerdings ist ihr Einsatz im Lebensmittelbereich in Deutschland seit 1981 verboten.

Video: Sanchon ruft Bio-Brotaufstriche zurück

Ethylenoxid kann bei Menschen, konsumiert man es in höherer Dosierung, akute Vergiftungserscheinungen hervorrufen. Der Rückruf der Brotaufstriche erfolgte laut der Petersilchen GmbH zunächst aus „Gründen des vorbeugenden Verbraucherschutzes“. Inzwischen sieht sich das Unternehmen aber offenbar dazu gezwungen, den Rückruf weiter auszudehnen. Immer wieder erhalte man neue Mitteilungen über Sesam-Rohware, die mit Ethylenoxid belastet ist. Ein Ende sei bisher nicht in Sicht, so habe man sich dazu entschlossen einen „umfangreichen und klaren Schnitt zu ziehen“.

Das Unternehmen aus Steinheim in Nordrhein-Westfalen teilte daher jetzt mit, „alle Artikel, in die Sesam eingeflossen ist, unabhängig davon, ob die einzelnen Chargen und Mindesthaltbarkeiten nach aktuellem Stand belastet sind oder nicht, zurückzurufen“. Somit sind folgende Bio-Aufstriche von der vorsorglichen Rückruf-Aktion betroffen:

Ende November 2020 gab es einen Rückruf für diese zwei Brotaufstriche der Marke Sanchon.
Diese beiden Brotaufstriche der Marke Sanchon sind erneut vom Rückruf betroffen. © Sanchon

Wer für den Brunch oder zum Abendbrot also gerne zum Bio-Brotaufstrich von Sanchon greift, sollte die Gläser am Deckelrand auf ihr Mindesthaltbarkeitsdatum und ihre Chargennummer überprüfen. Wer vom Rückruf der Petersilchen GmbH betroffen ist, wird gebeten die Artikel in der jeweiligen Einkaufsstätte zurückzugeben. Aus Gründen des Verbraucherschutzes und der Produktsicherheit will das Unternehmen betroffenen Kunden den Einkaufspreis umgehend zurückerstatten. (cos) *Merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.

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