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Weichkäse mit Bakterien verseucht
Discounter-Rückruf für Käse: Gesundheitsgefahr - Probleme können ganz harmlos beginnen
- vonCornelia Schrammschließen
Lidl ruft einen Weichkäse zurück. Es ist bereits der zweite Rückruf dieser Art binnen weniger Tage. Wieder wurden gefährliche Bakterien gefunden - und wieder handelt es sich um denselben Hersteller.
- Lidl ruft bereits den zweiten Weichkäse binnen weniger Tage zurück.
- Nachdem bekannt wurde, dass eine Ziegenkäse mit Bakterien verseucht ist, ist jetzt auch ein Brie betroffen.
- Der Hersteller der Käseprodukte ist der selbe.
Laupheim - Wieder ist es der Lebensmittel-Discounter Lidl, der einen Weichkäse zurückruft. Und wieder ist es der Hersteller JERMI, der eine gefährliche Bakterienbelastung in seinem Käse festgestellt hat. Bereits in der „Ziegenkäserolle cremig“ der Marke „Meine Käserei“ wurden aktuell Bakterien, sogenannte „Listeria monocytogenes“, gefunden, die nicht nur schwere Magen- und Darmerkrankungen verursachen, sondern bei Kleinkindern und Menschen mit geschwächtem Immunsystem auch Blutvergiftungen, sowie Gehirn- oder Gehirnhautentzündungen hervorrufen können. Besonders Schwangeren können die Bakterien gefährlich werden, lösen sie doch im schlimmsten Fall Früh- oder Fehlgeburten aus.
Lidl-Rückruf: Dieser französische Weichkäse soll nicht mehr verzehrt werden
Nicht nur musste die Discount-Kette Lidl die bundesweite Rückrufaktion von einigen Chargen des Ziegenkäses auf das ganze Produkt unabhängig von seinem Mindesthaltbarkeitsdatum ausweiten, jetzt gilt es offenbar ein weiteres Produkt desselben Herstellers umgehend zurückzurufen: Dieses Mal handelt es sich um einen französischen Weichkäse. Wie die Käserei aus Laupheim nun meldet, wurden darin Kolibakterien, genauer Verotoxin bildende „Escherichia (E.) coli“, nachgewiesen. Auch die, von diesem Rückruf betroffenen, Weichkäse-Produkte waren bundesweit bei Lidl erhältlich.
Aus „Gründen des konsequenten Verbraucherschutzes“ unterstützt Lidl den Rückruf seines Lieferanten JERMI und ruft alle betroffenen Kunden dazu auf, das gegebene Gesundheitsrisiko unbedingt zu beachten und den Käse - auch trotz bereits abgelaufenen Mindesthaltbarkeitsdatums - nicht mehr zu verzehren, sondern zurückzugeben. Betroffen ist der Weichkäse mit dem Namen „Brie de Nangis“ in der 100-Gramm-Packung. Anhand des Identitätskennzeichens DE BW 331 EG, den beiden Losnummern 394 und 395, sowie dem Mindesthaltbarkeitsdatum 27. Oktober 2020 erkennen Lidl-Kunden, ob sie vom Rückruf betroffen sind.
Achtung, ein #Lebensmittelrückruf! Die Jermi Käsewerk GmbH ruft den "Meine Käserei Brie de Nangis" und die "Meine Käserei Ziegenkäserolle" zurück (verkauft bei Lidl). Grund: Nachweis von Verotoxin bildenden E. coli-Bakterien bzw. Listerien. Weitere Infos: https://t.co/9UPCX1fOwp pic.twitter.com/iKuLSpSfev
— foodwatch Deutschland (@foodwatch_de) October 29, 2020
Wie Lidl meldet, sei ausschließlich der „Brie de Nangis“ mit Kolibakterien belastet: „Andere bei Lidl Deutschland verkaufte Produkte sind von dem Rückruf nicht betroffen.“ Allen Kunden, die den Brie bei Lidl zurückgeben, will die Discount-Kette auch ohne Kassenbon den Kaufpreis zurückerstatten.
Während eine Infektion mit E. coli (VTEC) vereinzelt völlig symptomfrei verlaufen kann, kann sie aber auch nach zwei bis zehn Tage noch Übelkeit, Erbrechen und Durchfall zur Folge haben. Normalerweise liegt die Inkubationszeit aber bei drei bis vier Tagen. Entwickelt sich die Magen-Darm-Grippe zu einer enterohämorrhagischen Colitis, einer Darmentzündung, sollte man sich in ein Krankenhaus begeben. Denn die krankheitserregenden „Escherichia coli“ können auch zu schweren Organschäden führen, Blutzellen zerstören und die Nierenfunktion schädigen. (cos) *Merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.