Verkauf von Silvesterfeuerwerk beginnt heute: Böller und Raketen nach zwei Jahren Corona-Pause
Kurz vor Neujahr gibt es in diesem Jahr wieder Raketen und Böller für das Silvesterfeuerwerk in Supermärkten und Discountern. Der Verkauf startet am Donnerstag.
München - Nach zwei Jahren Corona-Pause starten die Händler in Deutschland an diesem Donnerstag (29. Dezember) erstmals wieder mit dem Verkauf von Feuerwerk für Silvester. In den beiden Vorjahren war der Verkauf hierzulande wegen der Corona-Pandemie verboten. Nun dürften es viele Feiernde wieder krachen lassen: Der Verband der pyrotechnischen Industrie (VPI) rechnet in diesem Jahr mit einem Umsatz von etwa 120 Millionen Euro, so viel wie vor Corona.
Verkauf von Silvesterfeuerwerk beginnt heute: Böller und Raketen im Supermarkt
Ziel des zweimaligen Verkaufsverbots war es, volle Krankenhäuser nicht zusätzlich mit Verletzungen durch Böller und Raketen zu belasten. Als Folge der Verbote hätten viele pyrotechnische Betriebe schließen oder Personal entlassen müssen, betont der Bundesverband für Pyrotechnik und Kunstfeuerwerk (BVPK).
In diesem Jahr sind Raketen und Böller wieder in vielen Supermärkten und Discountern erhältlich. Käufer müssen mindestens 18 Jahre alt sein und beachten, dass die Preise im Fachhandel drastisch gestiegen sind. Die Feuerwerksprodukte werden vom 29. bis zum 31. Dezember angeboten und müssen von der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) oder einer vergleichbaren europäischen Behörde zugelassen sein. Die BAM empfiehlt allerdings, Feuerwerk nicht im Ausland zu kaufen.

Silvesterfeuerwerk: Regeln in Bundesländer unterschiedlich – große Umweltbedenken
Die Regeln zum Silvesterfeuerwerk sind in den Bundesländern unterschiedlich. Viele Städte haben auch in diesem Jahr wieder Böllerverbotszonen eingerichtet. In Hamburg bleibt das Abfeuern von Raketen und Böllern in der Silvesternacht rund um die Binnenalster und auf dem Rathausmarkt verboten. In Berlin herrscht ein Feuerwerks- und Böllerverbot unter anderem rund um den Alexanderplatz. In München soll unter anderem innerhalb des Mittleren Rings nicht geböllert werden.
Gegen das Silvesterfeuerwerk werden immer wieder Umweltbedenken vorgebracht. Rund 2050 Tonnen Feinstaub werden nach Angaben des Umweltbundesamts jährlich durch das Abbrennen von Feuerwerkskörpern freigesetzt – der größte Teil davon in der Silvesternacht. Das Einatmen von Feinstaub gefährde die Gesundheit und beeinträchtige beispielsweise die Atemwege. Außerdem werden das Müllaufkommen und die Belastung für Tiere durch Feuerwerk moniert. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert daher ein Verbot von privatem Feuerwerk.
Warnung vor illegalem Feuerwerk – Polizeigewerkschaft für Verbot
Darüber hinaus gibt es immer wieder Warnungen vor illegalem Feuerwerk. „Illegale Knallkörper können zu erheblichen Verletzungen führen. Diese enthalten oft nicht nur Schwarzpulver, sondern sind mit einem viel stärker reagierenden Blitzknallsatz gefüllt oder enthalten eine deutlich größere Nettoexplosionsmasse“, warnt die BAM. Außerdem sei nicht gewährleistet, dass vom Moment des Anzündens bis zum Zünden des Knallkörpers genügend Zeit bleibe, um den Sicherheitsabstand zu erreichen.
Auch die Gewerkschaft der Polizei (GdP) spricht sich für ein Verbot aus, insbesondere mit Blick auf das hohe Unfallrisiko – vor allem unter Alkoholeinfluss – sowie auf Böller- und Raketen-Angriffe gegen Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst. Die bayerische Polizei hat Tipps und Hinweise zur Nutzung der Silvesterböller ausgegeben. (ph/dpa)