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Traditionsunternehmen Görtz doch nicht vor dem Aus? Zahlreiche Filialen mussten bereits schließen

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Von: Christina Denk

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Fast die Hälfte der Filialen musste Görtz in Deutschland und Österreich schließen. Die Einsparungen zahlen sich aus. Ein Investor ist gefunden. Wie es jetzt weitergeht für das Traditionsunternehmen.

Hamburg – Doch kein Aus für Görtz? Im September 2022 musste der Hamburger Schuhhändler Insolvenz anmelden. Corona und die Inflation hatten dem Traditionsunternehmen zugesetzt. Nun das Aufatmen für Mitarbeiter und Kunden. Ein Investor ist gefunden.

Insolvenz bei Görtz: Schuhkette hat Investor gefunden – Neuaufstellung steht an

„Nach einem intensiven Investorenprozess und umfangreichen Gesprächen mit zahlreichen Interessenten hat sich der vorläufige Gläubigerausschuss für einen langfristig orientierten Privatinvestor mit Hamburger Wurzeln entschieden“, verkündet das Unternehmen. An wen die Familie Görtz alle Anteile abgibt, hält das Unternehmen bislang noch unter Verschluss. Auch wie hoch das Investment des Geldgebers ist, ist nicht bekannt.

Nur so viel: „Die Belegschaft wurde bereits informiert“, eine Investorenvereinbarung unterzeichnet. Der Privatinvestor habe das „interessanteste Fortführungskonzept“ vorgelegt, so das Unternehmen, das seit etwa 150 Jahren besteht. Nun steht eine umfassende Neuaufstellung des Unternehmens an.

Insolvenz bei Görtz: Etwa die Hälfte der Filialen musste geschlossen werden – 80 bleiben

Neuaufstellung? Das umfasst vor allem die Umsetzung des Sanierungsplans, der im Zuge des Insolvenzverfahrens eingeleitet wurde. Görtz reduziert die Anzahl seiner Filialen deutlich. Unprofitable und teure Filialen müssen schließen. Dazu zählen auch Geschäfte in München. Bis Ende Februar sollen die letzten betroffenen Filialen deutschlandweit geschlossen werden. Von den einst 160 Läden in Deutschland und Österreich sollen somit knapp 80 weiter bestehen. Dazu kommt der Onlinehandel. Auch Entlassungen hatte es gegeben. Geschäftsführer Frank Revermann erklärte gegenüber dem Hamburger Abendblatt, dass 480 der 1500 Beschäftigten gekündigt werden musste. 50 weitere hätten das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlassen.

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Görtz gerettet? Seniorchef hofft auf Weiterexistenz seines „Lebenswerks“

Damit setzt sich der Kurs, den das Unternehmen im Insolvenzverfahren eingeschlagen hatte, fort. „Grundsätzlich wird der Investor den eingeschlagenen Weg mitgehen. Wir wollen auch weiterhin in unserem Preissegment der führende Schuhhändler Deutschlands sein“, so Revermann beim Hamburger Abendblatt.

Nachdem Görtz im September 2022 Insolvenz anmelden musste, hat das Traditionsunternehmen einen Investor gefunden (Symbolbild).
Nachdem Görtz im September 2022 Insolvenz anmelden musste, hat das Traditionsunternehmen einen Investor gefunden (Symbolbild). © Michael Gstettenbauer/Imago

„Es gibt noch einige Hausaufgaben zu erledigen, wie die Umsetzung des Sanierungsplans, aber wir starten voller Elan in die neue Zukunft von Görtz“, verkündet Frank Revermann in der Mitteilung des Unternehmens. „Die Firma Görtz existiert weiter. Ich hoffe, dass mit dem neuen Investor ein Neustart gelingt“, teilte der 88-jährige Seniorchef Ludwig Görtz. „Mein Lebenswerk ist ins Wanken geraten“, hatte er im September nach Anmeldung der Insolvenz gesagt. Nicht nur Görtz kämpft in der Energiekrise. Auch C&A muss Filialen schließen. (chd)

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