Blackout: So reagieren Sie bei Stromausfall richtig
Der aktuelle Vorfall bei der Bahn im Norden Deutschland versetzt Experten zunehmend in Sorge vor weiteren Blackouts. Sie raten Bürger, sich auf einen Notfall in der Stromversorgung vorzubereiten.
München ‒ Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe bringt es mit Zahlen auf den Punkt: „10,73 Minuten mussten deutsche Haushalte im Jahr 2020 im Durchschnitt ohne Strom auskommen“. Ob technische Probleme, Sabotage, Unwetter, Hochwasser oder veraltetes Leitungsmaterial im Erdreich dazu führten - über die Gründe dafür lesen wir nichts. Hauptsache, der Schaden ist rasch behoben und dauert nicht mehrere Tage. Wie beispielsweise bei einem großflächigen Stromausfall im Münsterland im Jahr 2005. Damals saßen die Bürger insgesamt sechs Tage im Dunkeln, bis alle Haushalte wieder mit Strom versorgt waren. Grund war in diesem konkreten Fall ein Schneechaos.
Es kann also nicht schaden, auf einen Blackout vorbereitet zu sein, wenn das Telefon nicht mehr klingelt, die Heizung nicht anspringt, Leitungswasser fehlt, der Computer streikt, die Kaffeemaschine aus bleibt und das Licht weg ist.
Wir fragen, was können Verbraucher tun,
- wenn die Heizung ausfällt
- das Licht nicht mehr funktioniert
- die Küche kalt bleibt
Verbrauchertipp: Richtig handeln beim Blackout - Was tun beim Ausfall der Heizung
Wer einen Kamin oder Ofen hat, sollte einen Vorrat an Kohle, Briketts oder Holz angelegt haben und prüfen, ob die Installation einer alternativen Heizquelle in der Wohnung möglich ist. Die Experten des Bundesamts raten hier: „Lassen Sie sich dazu von Fachleuten beraten“. Vorsicht sei bei gasbetriebenen Heizquellen geboten. Verbraucher sollten hier unbedingt darauf achten, dass Sicherheitsvorkehrungen wie zum Beispiel eine Sauerstoffmangel- und Zündsicherung bei dem Gerät vorliegen. Die Installation eines sogenannten CO-Warnmelders erhöhe die Sicherheit.

Auch mit warmer Kleidung und Decken lässt sich die Heizung natürlich eine Zeit lang ersetzen. Die Verbraucher sollten möglichst einen Raum zum Aufenthalt wählen und die Türen schließen, damit die Wärme nicht entweicht. Wichtig sei, regelmäßig den Wohnraum zu belüften - besonders dann, wenn Kerzen als alternative Lichtquelle zum Einsatz kommen.
Verbrauchertipp: Richtig handeln beim Blackout - Was tun, wenn das Licht ausfällt
Es gibt verschiedenen Möglichkeiten für alternative Lichtquellen, wenn der Strom nicht mehr fließt. Wer vorsorgt, ist im Vorteil. Verbraucher sind gut beraten, wenn sie sich einige Produkte zulegen, die bei einem Stromausfall nützlich sein können und ihre Stube mit Energie und Licht versorgen. Das gehören batteriebetriebene Taschenlampen, LED-Leuchten, Kerzen, Streichhölzer und Feuerzeuge. Reservebatterien, eine volle Powerbank.
Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, der legt sich am besten ein Survival-Kit-Notfallpaket* für den Stromausfall zu. Dieses umfasst 45 Artikel wie Stirnlampe, Kerzen, Desinfektionsmittel, Wasser, Notverpflegung, Kurbel-Radio und vieles mehr. Die Gegenstände wurden gezielt für den Ernstfall ausgesucht. So sparen Sie jede Menge Zeit beim Aussuchen der Notfallausrüstung. Denn das Notfallpaket besteht aus drei Modulen aus den Kategorien „Nahrung & Wasser“, „Licht & Radio“ sowie „Hygiene & Erste Hilfe“.
Verbrauchertipp: Richtig handeln beim Blackout - Was tun, wenn die Küche kalt bleibt
Kleinere Mahlzeiten können Verbraucher auf einem Campingkocher zubereiten. Wer einen Garten oder einen Balkon hat, kann auch einen Garten- oder Tischgrill, der mit Holzkohle oder Gas betrieben wird, nutzen. Doch Vorsicht. Niemand sollte in der Wohnung oder im Haus grillen, warnt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz. Sonst bestehe Erstickungsgefahr. Außerdem sollten Verbraucher einen Vorrat an Lebensmitteln zu Hause haben, die auch kalt verzehrt werden können.
Broschüren und Links zum Thema „Stromausfall“:
Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen - „Katastrophen Alarm“
Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen - „Meine persönliche Checkliste“
Stromausfall - Vorsorge und Selbsthilfe
Bundesregierung gibt Tipps für den Notfall - Vorsorgen für den Stromausfall
In Bayern bereiten sich die Landkreise derzeit akut auf einen Blackout vor. Denn die Stromkrise und die Anfälligkeit des Systems bereiten den Verantwortlichen in den Kommunen, Städten und Kreisen Sorgenfalten. Und da der Staat nicht für alles Vorsorge treffen kann, sollen die Bürger sich selbst vorbereiten. Empfehlenswert dabei sind zum Beispiel auch Selbsthilfe-Kurse, die sich um Überlebenstechniken drehen.
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