WhatsApp-Zwangsupdate: Millionen Kunden wandern wohl zu Konkurrenz ab - Gründer bewirbt „größten Zufluchtsort“
Der beliebte Instant-Messenger-Dienst WhatsApp ändert seine AGB - mit dem Ergebnis, dass vertrauliche Informationen mit Facebook ausgetauscht werden. Nun meldet sich WhatsApp zu Wort.
- Die Nutzungsrichtlinien von WhatsApp werden am 08.02.2021 geändert.
- Die amerikanische Kartellbehörde FTC erhöht den Druck auf Mutter-Konzern Facebook.
- Informationen über Telefonnummern, Transaktionsdaten und IP-Adressen werden mit Facebook geteilt.
Update vom 14. Januar, 11.26 Uhr: Das Zwangs-Update von WhatsApp scheint wohl viele Kunden abzuschrecken und treibt sie zur Konkurrenz. Der Messengerdienst Telegram hat laut App-Gründer Pawel Durow binnen 72 Stunden rund 25 Millionen neue Nutzer dazugewonnen. Das teilte der Russe am 12. Januar mit. Telegram hat derzeit rund 500 Millionen monatlich aktive Nutzer. Der Abstand zum US-Konkurrenten WhatsApp wird damit kleiner.
Durow erklärt den Zuwachs, ohne sich konkret auf WhatsApp zu beziehen: „Die Menschen wollen ihre Privatsphäre nicht mehr für kostenlose Dienste hergeben.“ Telegram sei der „größte Zufluchtsort“ für diejenigen, die eine private und sichere Kommunikationsplattform suchen, fügte er hinzu. Der Telegram-Gründer versicherte den Nutzern, dass sein Team „diese Verantwortung sehr ernst nimmt“.
Die Messaging-App Telegram wurde 2013 von den Brüdern Pavel und Nikolai Durow gegründet, die auch das russische Online-Netzwerk VKontakte ins Leben gerufen haben. Weil Telegram sich weigert, mit Behörden zu kooperieren und Verschlüsselungen weiterzugeben, ist die App unter anderem in Russland verboten.
WhatsApp-Zwangsupdate: Gravierende Änderung gestartet - sie betrifft jeden Nutzer
Update vom 9. Januar, 14.32 Uhr: Zuletzt waren Bedenken zu einem neuen Update bei WhatsApp aufgetaucht. Die Befürchtung: Durch die Änderung verzahnen sich WhatsApp und Facebook noch enger und ein Datenaustausch zwischen den Messenger-Diensten wird möglich. Nutzer müssen dem bis zum 08.02 zustimmen. Doch nun hat sich die Director of Policy von WhatsApp Niamh Sweeney auf Twitter gemeldet. Sie dementiert die Vorwürfe. Es wäre falsch, dass WhatsApp-Nutzer in der Europäischen Union zustimmen müssten, dass „Daten mit Facebook für Werbezwecke geteilt werden, um den Service weiterzunutzen.“ Weiter heißt es: „Es gibt keine Änderung der Datenweitergabe-Praktiken in Europa durch dieses Update.“
Niamh Sweeney verweist dazu auf die FAQ-Seite des Messenger Dienstes. Dort wird beschrieben, dass WhatsApp Daten mit Facebook teile, um die Sicherheit und den Schutz der Apps, sowie um die Services zu verbessern. Wie die Director of Policy bereits auf Twitter betonte, heißt es auch hier: „Derzeit nutzt Facebook deine WhatsApp Account-Informationen nicht dazu, deine Produkterlebnisse auf Facebook zu verbessern oder dir interessantere Facebook-Anzeigen zu zeigen.“ Klar ist also: Er werden zwar bereits Daten geteilt, jedoch nicht zu Werbe-Zwecken. Daran wird sich durch das Update nichts ändern.
Zwangsupdate: Gravierende Änderung bei WhatsApp startet - und sie betrifft jeden Nutzer
Erstmeldung vom 7. Januar, 13.03:
Dublin - WhatsApp ändert seine Nutzungsbedingungen. Eigentlich keine außergewöhnliche Meldung, die neue Regeländerung hat es jedoch in sich: Durch die enge Verzahnung von Facebook und WhatsApp wird ab Anfang Februar der Datenaustausch innerhalb des Konzerns forciert. Mit Zustimmung der neuen Nutzungsrichtlinien können WhatsApp-Kontoinformationsummern, Telefonnummer und Informationen zu Interaktionen und Mobilgerät zwischen den beiden Unternehmen ausgetauscht werden, berichtet t-online.
Wichtige Änderung bei WhatsApp: Nutzer haben keine Wahl
Nutzern des Messenger-Dienstes wird aufgefallen sein, dass nach Öffnen der App eine bildschirmfüllende Information zu der bevorstehenden Regeländerung zu sehen ist. Noch kann man die Zustimmung hinauszögern, ab 08.02.2021 muss man dieser allerdings zustimmen. Ist man mit der Änderung der Nutzungsbedingungen nicht einverstanden, kann man die Applikation nicht mehr verwenden. Nach dem Kauf von WhatsApp durch Facebook im Jahr 2014 stellt das Update eine engere Verflechtung zwischen den beiden Unternehmen dar: Bis zuletzt konnte das Teilen der Daten durch den Nutzer abgelehnt werden, dies wird sich spätestens zum 08.02.2021 ändern.
WhatsApp sucht direkten Kontakt zu Nutzern - das ändert sich nun
Laut WABetaInfo wendet sich der Messenger zukünftig direkt an Nutzer. Während in den Jahren zuvor auf eine direkte Ansprache in der App verzichtete, übernimmt WhatsApp die Vorgehensweise des Mitbewerbers Telegram, der diesen Ansatz schon länger verfolgte. Benutzer werden so über Neuerungen direkt in der App informiert.
Änderung bei WhatsApp: Facebook gerät ins Visier der Amerikanische Kartellbehörde FTC
Womöglich reagiert der Mutterkonzern Facebook mit der Änderung der Nutzungsbedingungen auf den Druck der Amerikanischen Kartellbehörde FTC. Die Behörde wirft Facebook „illegale Monopolbildung“ vor, die zu Klagen in 46 US-amerikanischen Bundesstaaten führten. Da als mögliche Maßnahme die Abspaltung der Online-Dienste WhatsApp und Instagram droht, unternimmt der Mutterkonzern den Versuch, die Dienste enger zu verzahnen. (jf mit AFP)