Hitlers Geburtshaus in Braunau findet neue Verwendung: „Unmissverständliches Zeichen“

Das Geburtshaus von Adolf Hitler in Braunau am Inn in Österreich wird bald wieder vom öffentlichen Dienst genutzt. Die österreichischen Behörden machten die Pläne nun öffentlich.
- Das Geburtshaus von Adolf Hitler in Braunau findet bald eine neue Verwendung.
- Die österreichischen Behörden wollen die örtliche Polizei einziehen lassen.
- Die Behörden sehen darin ein „unmissverständliches Zeichen“.
Update 2. Juni 2020: Hitlers Geburtshaus in Braunau am Inn in Österreich stand zuletzt leer. Nun soll es einen neuen Nutzen bekommen, wie nun fest steht - mit abschreckender Wirkung für Neonazis.
Erstmeldung vom 20. November 2019: Braunau am Inn - Das Geburtshaus von Adolf Hitler in Braunau am Inn soll künftig von der Polizei genutzt werden. Wie das Innenministerium am Dienstag mitteilte, sollen das Bezirkspolizeikommando und die Polizeiinspektion Braunau nach einer Umgestaltung des Gebäudes dort einziehen. Für die Umgestaltung werde noch im laufenden Monat ein EU-weiter Architektenwettbewerb gestartet. Mit einem Ergebnis des Wettbewerbs sei im ersten Halbjahr 2020 zu rechnen.
Hitlers Geburtshaus: Österreich will keine Pilgerstätte für Neonazis
„Durch die zukünftige Nutzung des Hauses durch die Polizei soll ein unmissverständliches Zeichen dafür gesetzt werden, dass dieses Gebäude für immer einer Erinnerung an den Nationalsozialismus entzogen ist“, erklärte Innenminister Wolfgang Peschorn.

Der spätere Diktator Adolf Hitler (1889-1945) lebte nur kurze Zeit in dem Haus. Er hatte nur seine ersten Lebensmonate in dem Gebäude verbracht. Das Hitler Haus ist nach einer Enteignung seit Anfang 2017 im Besitz der Republik Österreich. Die Enteignung und Umgestaltung sollen verhindern, dass das Areal zu einer Pilgerstätte für Neonazis wird. Die Enteignung hatte zu einem längeren Rechtsstreit zwischen der früheren Besitzerin und dem Staat um die Höhe der Entschädigung geführt. Bisher flossen 812.000 Euro an die frühere Besitzerin.
Die Münchner Polizei Inspektion PI 22 Bogenhausen am Prinzregentenplatz 16 ist an einem historisch belasteten Ort untergebracht, wie tz.de* berichtet. Denn im zweiten Stock des Jugendstil-Eckhauses bewohnte Adolf Hitler in den Jahren 1929 bis 1945 eine Neunzimmerwohnung. Laut Grundbuchamt München wurde Hitler am 27. Dezember 1938 Eigentümer des gesamten Gebäudes. Bislang ist bekannt, dass unter anderem auch eine Wachmannschaft der SS in dem Haus wohnte. Nach dem Krieg erbte der Freistaat Bayern den ehemaligen NSDAP-Besitz. Die Polizeiinspektion 22 zog am 21. April 1998 ein.
dpa
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