Affenpocken in Deutschland: Auf diese Symptome sollten Sie achten
Covid-19 scheint nach gut zwei Jahren seinen Schrecken verloren zu haben. Doch nun tauchen plötzlich die Affenpocken in Europa auf. Welche Symptome weisen auf das Virus hin?
München - Mit den Affenpocken scheint sich eine weitere ansteckende und potenziell gefährliche Krankheit in Europa auszubreiten. Mitten in der Corona-Pandemie, die nach Expertenmeinungen noch nicht ausgestanden ist. Bestätigte Fälle des in einigen Teilen Afrikas verbreiteten Virus‘ gibt es in Großbritannien, Spanien, Portugal, Belgien, Schweden, der Schweiz, Österreich und auch in Deutschland.
Laut Robert Koch-Institut (RKI) wird das Virus überwiegend „von Tieren, vermutlich vor allem Nagetieren“ auf den Menschen übertragen. Ansteckungen von Mensch zu Mensch seien „nach aktuellen Erkenntnissen selten, aber möglich, vor allem bei engem Kontakt“. Das RKI nennt hier als Gefahrenherde „Kontakt mit Körperflüssigkeiten oder Schorf der Affenpocken-Infizierten“, außerdem könnte das Affenpockenvirus „vermutlich auch im Rahmen von sexuellen Handlungen“ überspringen.
Affenpocken-Symptome in Deutschland: Ansteckungen „durch ausgeschiedene Atemwegssekrete“ möglich
In der sogenannten Prodromalphase - also der Vorläuferphase mit der Krankheit vorausgehenden Symptomen - sind demnach auch Ansteckungen „durch ausgeschiedene Atemwegssekrete“ nicht auszuschließen. Die Deutsche Aidshilfe nennt zudem den „Kontakt mit benutzter Kleidung oder Wäsche, wie etwa Handtücher(n)“.
Größer ist das Risiko laut RKI aber beim „Kontakt mit den Hauteffloreszenzen, Blut, Gewebe oder Ausscheidungen infizierter Tiere“. Ebenso können sich Menschen „beim Umgang mit dem Fleisch erkrankter Tiere“ infizieren.
Symptome der Affenpocken: Fieber und Schmerzen in Kopf und Rücken
Doch woran lässt sich erkennen, dass das Affenpockenvirus den eigenen Körper befallen hat? Als erste Affenpoken-Symptome und damit Warnzeichen nennt das RKI:
- Fieber
- Kopfschmerzen
- Muskelschmerzen
- Rückenschmerzen
- geschwollene Lymphknoten
Einige Tage - laut Deutscher Aidshilfe etwa fünf Tage - darauf können sich sogenannte Hauteffloreszenzen bilden, die vier Phasen durchlaufen:
- Macula (Haut ändert ihre Farbe bei gleichbleibender Konsistenz)
- Papula (kleine Knötchen von bis zu 0,5 Zentimetern Größe bilden sich)
- Vesicula (es entstehen durch Flüssigkeitsansammlung Bläschen, die Haut wölbt sich)
- Pustula (in den Bläschen bildet sich Eiter)
Letztlich verkrusten diese Hauteffloreszenzen laut RKI und fallen ab. Sie kommen demnach zunächst vor allem im Gesicht vor und breiten sich dann auf andere Körperteile aus. Unter den ersten Fällen im Mai 2022 fanden sich zu Beginn auch Hauteffloreszenzen im Urogenital-Bereich, also rund um die Harn- und Geschlechtsorgane.

Symptome bei Affenpocken: Laut RKI erholen sich Infizierte binnen mehrerer Wochen wieder
Das RKI gibt die Inkubationszeit - also die Zeitspanne zwischen Ansteckung und Ausbruch der Krankheit - mit sieben bis 21 Tagen an. Auch dieser Umstand könnte Quarantäne-Maßnahmen nötig machen. Der Verlauf sei in der Regel milder als bei den 1980 ausgerotteten Menschenpocken, in den meisten Fällen würden sich Menschen „innerhalb von mehreren Wochen“ erholen.
Weiter heißt es: „Insgesamt ist die Prognose daher als günstig zu bewerten, allerdings können bei einigen Betroffenen auch schwere Verläufe auftreten.“ Beispielsweise betrage die Letalität, also die Gefahr eines tödlichen Verlaufs, bei Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren im Falle der zentralafrikanischen Virusvariante elf Prozent. (mg)