Neue Omikron-Studien zu Impfstoffen Astrazeneca, Biontech, Moderna: Booster mit enormer Auswirkung

Wie gut schützt ein Booster vor Omikron? Neue Studien aus Großbritannien machen Hoffnung. Daten belegen, wie ein Booster, aber auch schon eine Impfdosis gegen die neue Corona-Variante wirkt.
London - Das Tempo der Omikron-Variante ist immens. Großbritannien verzeichnet mehr als 150.000 Corona-Fälle innerhalb von 24 Stunden allein am Montag. Das Land gilt bei der Genomsequenzierung als Vorbild. So hat Großbritannien bei der rasanten Ausbreitung der Omikron-Variante gute Daten - auch was die Lage in den Krankenhäusern und die Effektivität der Covid-19-Impfungen betrifft. Die neuesten Erkenntnisse: Der Booster schützt zu 90 Prozent vor einer Einweisung in eine Klinik. Das teilt die britische Gesundheitsbehörde Health Security Agency (UKHSA) mit (Stand 31. Dezember 2021). Dafür wertete das UKHSA zwei neue Studien mit einem Datensatz von etwa einer halben Million Omikron-Fälle aus.
Der Analyse zufolge, sei das Risiko nach einer bestätigten Omikron-Infektion ins Krankenhaus eingewiesen oder auf einer Notaufnahme zu landen im Vergleich zu Delta um die Hälfte geringer. Besonders nach einer Impfung und einem Booster sinke das Risiko einer Hospitalisierung im Vergleich zu Ungeimpfte um 85 Prozent.
Corona-Variante Omikron und Impfstoffe: Das sagen die neuen Daten
„Die Daten zeigen erneut, dass eine Impfung, insbesondere eine dritte Dosis der beste Weg ist, sich und andere von Infektionen und schweren Krankheiten zu schützen“, sagt Susan Hopkins, medizinische Leiterin der Health Security Agency.
Drosten im Video: „Was richtig schützt gegen Omikron“
„Die neuesten Analysen stehen im Einklang mit den ermutigenden Anzeichen, die wir bereits gesehen haben“, so Hopkins weiter. Allerdings sei es ihrer Auffassung nach noch zu früh, endgültige Schlussfolgerungen über Einweisungen in die Krankenhäuser zu ziehen. Omikron sei hochansteckend und die Fälle bei den über 60-Jährigen würden steigen. Hopkins hält es demnach für sehr wahrscheinlich, dass das britische Gesundheitssystem in den nächsten Wochen unter Druck geraten könnten. Die USA melden wegen Omikron einen beispiellosen Anstieg der Infektionszahlen. Die Intensivstationen laufen voll.
Gesundheitsbehörde UK Health Security Agency (UKHSA) veröffentlichen Daten zu Omikron
- Eine Impfdosis - unabhängig vom Vakzin - reduziert zu 52 Prozent das Risiko eines Krankenhausaufenthalts - bei einer symptomatischen Infektion mit der Omikron-Variante.
- Zwei Impfdosen reduzieren das Risiko einer Einweisung in eine Klinik bis zu 24 Wochen um 72 Prozent.
- Zwei Impfdosen reduzieren das Risiko einer Einweisung in eine Klinik nach mehr als 25 Wochen um 52 Prozent.
- Ein Booster - meist also eine dritte Impfung - reduziert im Vergleich zu Ungeimpften eine Krankenhauseinweisung um 88 Prozent.

Britische Daten: So schützt ein Booster vor einer Omikron-Ansteckung
Alle Impfstoffe zeigen nach Auswertung der aktuellen vorliegenden Daten einen geringeren Schutz vor einer symptomatischen Infektion mit der Omikron-Variante im Vergleich zu Delta. Bei Astrazeneca sei kein effektiver Impfschutz 20 Wochen nach der zweiten Impfdosis gegen Omikron vorhanden gewesen. Bei Biontech/Pfizer und Moderna sank der Impfschutz nach 20 Wochen nach der zweiten Dosis von 65 bis 70 Prozent auf 10 Prozent.
Ein Booster erhöhte den Impfschutz um 65 bis 75 Prozent nach zwei bis vier Wochen. Dann falle die Schutzwirkung von 55 bis 70 Prozent in den fünf bis neuen Wochen und nach zehn Wochen auf 40 bis 50 Prozent.
Zeit nach Booster | nach zwei bis vier Wochen | nach fünf bis neuen Wochen | nach mehr als zehn Wochen |
---|---|---|---|
Booster-Wirkung | 65 bis 75 Prozent | 55 bis 70 Prozent | 40 bis 50 Prozent |
In Deutschland steigt die Corona-Inzidenz den sechsten Tag in Folge an. Angesichts einer drohenden Omikron-Welle kommt den Corona-Impfstoffen eine bedeutende Rolle zu. Erste Ergebnisse zu Moderna, Biontech und Co. liegen schon vor. (ml)