Athen: Die Hauptstadt von Griechenland

Athen, die Hauptstadt Griechenlands, ist eine der ältesten Städte weltweit und besticht mit einer überaus interessanten Geschichte.
Athen – mit fast 4 Millionen Einwohner ist sie die Hauptstadt von Griechenland. Sie ist die siebtgrößte Stadt Europas und gleichzeitig eine der ältesten Städte der Welt. Die Geschichte der Stadt ist über 3.400 Jahre alt und die früheste menschliche Präsenz begann bereits zwischen dem 11. und 7. Jahrhundert vor Christus.
Das Zeugnis der klassischen Epoche ist in der Stadt noch immer präsent und wird vor allem in Form von antiken Denkmälern und Kunstwerken veranschaulicht. In der Hauptstadt Griechenlands befinden sich die bekannte Akropolis sowie das Daphni-Kloster, beide sind UNESCO-Welterbestätten.
Außerdem war Athen ein kulturelles Zentrum, in dem viele der großen Künstler, Schriftsteller und Philosophen des Altertums lebten.
Athen ist vor allem für die erste Austragung der ersten Olympischen Spiele der Neuzeit im Jahr 1896 bekannt. 108 Jahre später war die Stadt erneut Gastgeber der Olympischen Sommerspiele 2004. Somit ist Athen eine der wenigen Städte, die mehr als einmal die Olympischen Spiele ausgerichtet hat.
Die Hauptstadt Griechenlands ist eines der größten Wirtschaftszentren in Südosteuropa. Die Stadt verfügt über einen großen Finanzsektor, und ihr Hafen Piräus ist sowohl der größte Passagierhafen in Europa als auch der drittgrößte der Welt.
Weitere interessante und erstaunliche Fakten über Athen:
- Athen hat nahezu jede Regierungsform erlebt.
- Athen ist die Wiege der ersten bekannten Demokratie.
- Athen war die erste Kulturhauptstadt Europas.
- Der Marathonlauf wurde für die Olympischen Spiele der Neuzeit in Athen konzipiert.
- Jedes Jahr besuchen etwa 18 Millionen Touristen Athen.
- Athen war nicht die erste Hauptstadt des modernen Griechenlands.
- In Athen befinden sich kleine Museen in den Metrostationen.
- Athen ist eine der sonnenreichsten Hauptstädte Europas
Die Geschichte der antiken und modernen Hauptstadt Athen
Die Geschichte Athens ist eine der ältesten aller Städte in Europa und der Welt. Athen ist seit über 3.000 Jahren ununterbrochen bewohnt und wurde im ersten Jahrtausend v. Chr. zur führenden Stadt des antiken Griechenlands.
Im Mittelalter erlebte die Stadt unter dem byzantinischen Reich einen Niedergang und später erneut einen Aufschwung. Während der Kreuzzüge war die Stadt wohlhabend und profitierte vom italienischen Handel. Im 19. Jahrhundert wurde Athen wieder zur Hauptstadt des unabhängigen griechischen Staates.
Die Anfänge des antiken Athens
Die Geschichte Athens begann im Neolithikum als Hügelfestung auf der Akropolis („hohe Stadt“), irgendwann zwischen dem fünften und dritten Jahrtausend vor Christus.
Die ummauerte antike Stadt umfasste ein Gebiet, das von Ost nach West etwa 2 km misst. Die Akropolis lag unmittelbar südlich des Zentrums dieses ummauerten Bereichs.
Um 1400 v. Chr. war Athen zu einem mächtigen Zentrum der mykenischen Zivilisation geworden.
Im 8. Jahrhundert v. Chr. ist Athen aufgrund seiner zentralen Lage in der griechischen Welt, seiner sicheren Festung auf der Akropolis und seines Zugangs zum Meer, wieder auferstanden. Seit Beginn des 1. Jahrtausends war Athen ein souveräner Stadtstaat, der zunächst von Königen regiert wurde.
In dieser Zeit gelang es Athen, die anderen Städte unter seine Herrschaft zu bringen. Dies schuf den größten und reichsten Staat auf dem griechischen Festland. Im 7. Jahrhundert v. Chr. kam es zu sozialen Unruhen, und der Areopag beauftragte Draco mit der Ausarbeitung eines strengen neuen Gesetzbuchs. Als dies nicht gelang, wurde Solon mit der Ausarbeitung einer neuen Verfassung beauftragt.
Die Erschaffung der Demokratie in Athen
Die Reformen des Solon betrafen sowohl politische als auch wirtschaftliche Fragen. Die Sklaverei wurde abgeschafft und der Handel und Gewerbe wurden freigegeben. Dies ermöglichte das Entstehen einer wohlhabenden städtischen Handelsklasse. Politisch teilte Solon die Athener in vier Klassen ein, die sich nach ihrem Reichtum und ihrer Fähigkeit zum Militärdienst richteten. Die ärmste Klasse, die Theten, die die Mehrheit der Bevölkerung bildeten, erhielten zum ersten Mal politische Rechte und durften in der Ecclesia (Versammlung) wählen, aber nur die Oberschicht konnte politische Ämter bekleiden.
Das neue System legte den Grundstein für das, was schließlich zur athenischen Demokratie wurde. Kurzfristig gelang es jedoch nicht, den Klassenkonflikt zu unterdrücken, und nach 20 Jahren der Unruhen ergriff die Volkspartei unter der Führung von Peisistratus, einem Cousin Solons, die Macht. Peisistratus war ein sehr beliebter Herrscher, der Athen zu einem wohlhabenden, mächtigen und kulturellen Zentrum machte. Er bewahrte die solonische Verfassung, sorgte aber dafür, dass er und seine Familie alle Staatsämter innehatten.
Kleisthenes, ein radikaler Politiker mit aristokratischem Hintergrund, übernahm später die Führung. Er war derjenige, der die Demokratie in Athen einführte.
Die Reformen des Kleisthenes ersetzten die traditionellen vier „Stämme“ (phyle) durch zehn neue Stämme. Dieses System blieb bemerkenswert stabil und bewährte sich mit einigen kurzen Unterbrechungen 170 Jahre, bis Alexander der Große 338 v. Chr. Athen eroberte.
Die Zeit vom Ende der Perserkriege bis zur Eroberung durch die Makedonen markierte den Höhepunkt von Athen als Zentrum der Literatur, Philosophie und Kunst. Einige der bedeutendsten Persönlichkeiten der westlichen Kultur- und Geistesgeschichte lebten in dieser Zeit in Athen: die Dramatiker Aischylos, Aristophanes, Euripides und Sophokles, die Philosophen Aristoteles, Platon und Sokrates, die Historiker Herodot, Thukydides und Xenophon.
Das moderne Athen ab dem 19. Jahrhundert
Im Jahr 1832 wurde Otto, Prinz von Bayern, zum König von Griechenland ausgerufen. Er verlegte die Hauptstadt Griechenlands zurück nach Athen. Zu dieser Zeit hatte Athen eine Bevölkerung von etwa 4.000-5.000 Menschen.
Nach dem Krieg mit der Türkei im Jahr 1921, als mehr als eine Million griechische Flüchtlinge aus Kleinasien nach Griechenland umgesiedelt wurden, erlebte Athen seine erste explosive Wachstumsphase. Es entstanden Vorstädte als Flüchtlingssiedlungen am Stadtrand von Athen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg begann die Stadt wieder zu wachsen, da die Menschen aus den Dörfern und von den Inseln zuwanderten. Nachdem Griechenland im Jahr 1981 in die Europäische Union beigetreten war, erhielt Athen viele neue Investitionen. Daraus resultierend kam es mit der Zeit auch zu sozialen und vor allem ökologische Problemen. Die Umweltverschmutzung stellte eine neue Bedrohung für die antiken Denkmäler Athens dar.
Mithilfe von EU-Geldern wurde daraufhin große Infrastrukturprojekte wie den neuen Athener Flughafen und ein neues U-Bahn-System in Angriff genommen. Die Stadt ging auch gegen die Luftverschmutzung vor, indem sie den Autoverkehr im Stadtzentrum einschränkte.
Die Bevölkerung der Stadt Athen
Die älteste bekannte menschliche Präsenz in Athen ist eine Schieferhöhle, die auf das 11. bis 7. Jahrtausend v. Chr. datiert wird. Athen ist seit mindestens 5.000 Jahren (3000 v. Chr.) kontinuierlich bewohnt.
Die griechische Hauptstadt ist der achtgrößte Ballungsraum Europas, eine pulsierende und kosmopolitische Metropole mit 3,3 Millionen Einwohnern in der Stadt und rund 3,8 Millionen Einwohnern im Großraum. Man geht jedoch davon aus, dass die tatsächliche Einwohnerzahl höher ist, da bei der Volkszählung (die alle zehn Jahre stattfindet) einige Athener in ihre Geburtsorte zurückreisen und sich dort als Bürger registrieren lassen.
Die bekanntesten Persönlichkeiten Athens sind:
- Aristoteles (Philosoph)
- Aspasia (Philosophin)
- Drakon (ehemaliger Herrscher und Gesetzgeber)
- Platon
- Solon (ehemaliger Politiker und Gesetzgeber)
- Sokrates (Philosoph)
Politik der Stadt Athen und Griechenland
Griechenland ist eine parlamentarische, repräsentative und demokratische Republik. Der Staatsoberhaupt ist der/die Staatspräsident/in (Katerina Sakellaropoulou) und der/die Ministerpräsident/in (Kyriakos Mitsotakis) ist der/die Regierungschef/in in einem Mehrparteiensystem. (Stand: Juli 2022) Die Legislativgewalt liegt sowohl bei der Regierung als auch beim griechischen Parlament.
Der Großraum Athen ist heute in 55 Gemeinden unterteilt, von denen die größte die Gemeinde Athen oder Dimos Athinaion ist. Der Stadtbezirk Athen ist in sieben Stadtbezirke (demotika diamerismata) unterteilt. Die Einteilung in 7 Bezirke wird jedoch hauptsächlich für Verwaltungszwecke verwendet.
Folgende Bürgermeister:innen regierten in Athen seit 1995:
- 1995 – 2002: Dimitris Avramopoulos
- 2003 – 2006: Dora Bakoyannis
- 2006 (02-12): Theodoros Bechrakis
- 2007 – 2010: Nikitas Kaklamanis
- 2011 – 2019: Giorgos Kaminis
- 2019 (05-08): Georgios Broulias
- 2019 – : Kostas Bakoyannis
Der aktuelle Bürgermeister Kostas Bakoyannis kommt aus einer einflussreichen Politikerfamilie und war zuvor Bürgermeister von Karpenissi und Gouverneur der Region Sterea Ellada. Laut Wahlversprechen möchte er die Stadt in eine „moderne europäische Metropole“ umwandeln.