Wetter in Australien: Warmes Klima begünstigt Buschbrände
Feuerwolken, brennende Flächen, immer neue Brandherde: die Waldbrände in Australien toben so heftig wie nie. Doch der Kontinent war schon immer anfällig für Wärme.
- 2019 war in Australien das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.
- Buschbrände haben 26 Menschen und über eine Milliarde Tiere getötet.
- Die Tendenz steigt: Australien wird wärmer.
Sidney – Extreme Waldbrände auf dem australischen Kontinent wie in diesem Sommer könnten in Zukunft zur traurigen Normalität werden. „Australien ist schon lange der Feuerkontinent schlechthin und die Wälder brennen in der betroffenen Gegend regelmäßig“, sagte Klima-Expertin Kirsten Thonicke vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) gegenüber der Nachrichtenagentur dpa.
Australien: Wetter begünstigt Buschbrände
Australische Forscher haben nach der Ursache des Problems geforscht. Das Ergebnis: in vorindustrieller Zeit habe es etwa einmal in 500 Jahren eine extreme Dürre in Australien gegeben, wie Thonicke erklärt. Dadurch, dass sich die Erde seit dieser Zeit um ein Grad erwärmt habe, passiere das nun alle 50 Jahre. „Mit der weiteren Erwärmung wird die Häufigkeit wahrscheinlich weiter zunehmen. Das Pendel schwingt immer weiter aus, es gibt immer neue Rekorde bei Temperatur, Trockenheit, Hitzewellen-Dauer und dem Niederschlagsdefizit.“
2019 war das wärmste Jahr auf dem Kontinent seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, wie das Amt für Wetterkunde in seinem jährlichen Klimabericht erklärte. Der Vergleichszeitraum reicht dabei bis zum Jahr 1910 zurück. Im Durchschnitt wurden für den gesamten Kontinent Werte von 41,9 Grad gemessen. An elf Tagen ist die Tagestemperatur im Sommer auf über 40 Grad angestiegen. Zwar ist Australien an Hitze gewöhnt, aber das Ausmaß werde massiv ansteigen.
Wetter in Australien in der Übersicht
Australien lässt sich in vier Klimazonen unterteilen: der tropische Norden, der subtropische Süden, das trockene Zentrum und das gemäßigte Klima auf Tasmanien. Im Norden des Kontinents erreichen die Temperaturen im Sommer durchschnittliche Höchstwerte von bis zu 32 Grad, im Winter dagegen um die 23 Grad. Die Sommermonate sind sehr regenreich, mit Niederschlagswerten bis zu 1500 mm, im Winter (Juni bis August) bleibt es überwiegend trocken.
Jahreszeiten in Australien:
- Frühling: September-November
- Sommer: Dezember-Februar
- Herbst: März-Mai
- Winter: Juni-August
Im Juli sind die Temperaturen mit 12 bis 13 Grad am niedrigsten, im Januar und Februar mit Werten um 22 Grad am höchsten. In manchen Regionen des Outbacks kann es mit Höchsttemperaturen bis zu 50 Grad sehr heiß werden, in den Nächten aber auch kalt, sodass in diesen Regionen Tagestemperaturschwankungen bis zu 40 Grad Celsius gemessen werden. In der warmgemäßigten Zone im Süden des Landes sind die Sommer heiß und die Winter mild. Des Öfteren wechselt das Klima auch rasant – in Melbourne kann sich das Klima mehrmals am Tag stark verändern.
Im Sperrzonengebiet rund um das ehemalige Atomkraftwerk Tschernobyl ist ein Waldbrand ausgebrochen. Nun soll dort eine erhöhte Radioaktivität gemessen worden sein.
Mit dpa