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Brasilien versenkt schwimmende Giftmüll-Halde im Meer - Heftiger Protest von Umweltschützern

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Brasiliens Marine hat ein seit Monaten umherirrendes und mit giftigen Asbestplatten ausgestattetes Geisterschiff in brasilianischen Gewässern versenkt.
Brasiliens Marine hat ein seit Monaten umherirrendes und mit giftigen Asbestplatten ausgestattetes Geisterschiff in brasilianischen Gewässern versenkt. © AFP/dpa (Archiv)

Brasilien hat trotz Protests von Umweltschützern einen alten Flugzeugträger mit giftigen Asbestplatten im Meer versenkt. Das Geisterschiff trieb davor monatelang auf dem Meer.

Brasília/Recife - Ungeachtet der Proteste von Umweltschützern hat Brasiliens Marine ein seit Monaten umherirrendes und mit giftigen Asbestplatten ausgestattetes Geisterschiff im Atlantik versenkt. Das sechs Jahrzehnte alte Kriegsschiff sei am Freitagnachmittag (Ortszeit) etwa 350 Kilometer vor der Küste des Landes „kontrolliert“ versenkt worden, teilte die brasilianische Marine mit.

Brasilien versenkt Geisterschiff: Protest gegen „Umweltvergehen“

Das frühere Kriegsschiff war zuvor monatelang im Atlantik herumgeirrt. Die Ankündigung Brasiliens, es zu versenken, hatte zu heftigen Protesten geführt. Umweltorganisationen sprachen von einem „Umweltvergehen“. Robin Wood bezeichnete den ehemaligen Flugzeugträger als „30.000 Tonnen schweres Giftpaket“.

Der alte französische Flugzeugträger „São Paulo“, der seit mehreren Monaten auf dem Meer trieb, war zum Versenken in ein Gebiet 350 Kilometer vor der brasilianischen Küste gebracht worden, das rechtlich noch zu Brasilien gehört. Dort ist das Meer rund 5000 Meter tief.

Geisterschuff irrte seit mehreren Monaten auf dem Meer

Der ehemalige Flugzeugträger trieb seit mehreren Monaten auf dem Meer vor dem Bundesstaat Pernambuco im Nordosten Brasiliens. Das türkische Unternehmen „Sök“ hatte ihn 2021 ersteigert. Doch als sich das Schiff aus Rio de Janeiro kommend dem Mittelmeer näherte, widerrief die Türkei die Erlaubnis zum Anlegen. Es wurde zurück nach Brasilien gebracht, wo ihm das Anlegen wegen des Umweltrisikos ebenfalls untersagt wurde. „Sök“ drohte damit, das Schiff zu verlassen.

Die brasilianische Umweltbehörde Ibama teilte im Januar mit, dass der Flugzeugträger, der einst der französischen Marine gehört hatte, keine giftige Fracht transportiere, aber Dämmplatten aus Asbest enthalte. Die Behörde schlug vor, das Schiff in einer zugelassenen Werft umweltverträglich zu entsorgen. Umweltschützer kritisierten die Entscheidung, es zu versenken. (dpa/AFP)

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