Neuer Infektions-Tagesrekord? Das ist die neue Corona-Variante aus China

In China wurde eine neue Mutation festgestellt, die mittlerweile auch in Deutschland angekommen ist. Was sagen Experten über die Subvariante BF.7?
München/Peking – China wird seit Wochen von einer Corona-Welle überrollt, die vom Rest der Welt mit Sorge beobachtet wird. Die plötzlichen Lockerungen der Regierung nach der dreijährigen strikten Null-Covid-Regelung hat zu einem extremen Anstieg der Infektionen geführt – und zu einer neuen Mutation: die Variante BF.7, eine Untervariante von Omikron BA. 5. Nun gibt es aktuelle Informationen zur Infektionslage in China.
Wie hoch die Infektionszahlen in China wirklich sind, will die Nachrichtenagentur Bloomberg aus einem Protokoll einer internen Sitzung der Nationalen Gesundheitskommission Chinas erfahren haben, die am 21. Dezember stattgefunden hatte. Schätzungen der obersten Gesundheitsbehörde der Regierung hätten demnach ergeben, dass sich an einem einzigen Tag in der vergangenen Woche vermutlich fast 37 Millionen Menschen in China mit dem Coronavirus infiziert haben. Beteiligte Personen des Gesprächs hätten die Informationen gegenüber der Agentur bestätigt. Sollten die internen Einschätzungen stimmen, würde dies laut der Agentur den Ausbruch zum mit Abstand größten der Welt machen.
China: Mutation BF.7 kursiert im Land – Corona-Infektionszahlen offenbar auf Rekordhöhe
Weiter heißt es laut Informationen von Bloomberg, dass sich allein in den ersten 20 Tagen im Dezember wahrscheinlich bis zu 248 Millionen Menschen in China mit Covid-19 infiziert haben. Das würde knapp 18 Prozent der Bevölkerung entsprechen. „Sollte dies zutreffen, würde die Infektionsrate den bisherigen Tagesrekord von etwa 4 Millionen, der im Januar aufgestellt wurde, in den Schatten stellen“, schreibt die Agentur weiter.
Inmitten der Corona-Welle, die China heimsucht, wurde auch eine neue Mutation festgestellt. Die Variante BF.7 zirkuliert dabei längst nicht mehr nur in vielen chinesischen Metropolen, sondern unter anderem auch in Deutschland. Laut dem jüngsten RKI-Wochenbericht vom 22. Dezember machte die BA.5 Sublinie BF.7 Anfang Dezember etwa 24 Prozent der Infektionen aus.
So gefährlich ist die neue Corona-Variante BF.7 aus China für Deutschland
Wichtig ist jedoch, das Gesundheitsrisiko durch die neue Mutation in jedem Land einzeln zu betrachten und richtig einzuordnen. Denn die Mutation ist laut dem Epidemiologen Zhong Nanshan insgesamt zwar leicht übertragbar, Einschätzungen des Virologen Christian Drosten und Hendrik Streeck zufolge sei die Infektionsgefahr in Deutschland und vielen anderen Ländern aber nicht so hoch wie in China. Denn: BF.7 ist eine Untervariante der Omikron-BA5-Variante. Deshalb seien viele Menschen in Deutschland bereits immun dagegen.
Die flächendeckende Immunität ist währenddessen in China genau das, was in der Bevölkerung fehlt. Dem Land könnte deshalb ein düsterer Winter bevorstehen. Experten rechnen in den kommenden Wochen mit einer Million Toten in China. (nz)