20.000 Dosen Astrazeneca in Afrika verbrannt: Keiner wollte sie - Malawi-Ministerin heizt selbst den Ofen
Im Ostafrikanischen Land Malawi sind jetzt fast 20.000 Dosen des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca verbrannt worden. Keiner wollte das Mittel.
Lilongwe - Fast 20.000 Dosen des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca sind im afrikanischen Land Malawi verbrannt worden. Das teilte das Gesundheitsministerium des Landes im Süd-Osten Afrikas mit. Die Dosen waren demnach abgelaufen - wohl auch, da sich nicht genug Menschen den Impfstoff des schwedisch-britischen Herstellers spritzen lassen wollten.
20.000 Dosen Astrazeneca verbrannt: Ministerin hilft bei Vernichtung
Demnach hatte die Beschaffungsorganisation der Afrikanischen Union (Avatt) am 26. März 102.000 Dosen des Impfstoffs nach Malawi geliefert. Als Verfallsdatum war demnach der 13. April angegeben, teilte Malawis Gesundheitsministerin Khumbize Chiponda der Deutschen Presse-Agentur mit. 19.610 von diesen Astrazeneca-Dosen hätten dann das Verfallsdatum überschritten, bevor sie verimpft werden konnten, so Chiponda weiter.
Astrazeneca-Impfstoff fand nicht genug Abnehmer
Nach einem Bericht von RTL lag das mitunter auch daran, dass viele Menschen Bedenken gehabt hätten, sich nach der negativen Berichterstattung zu dem Impfstoff mit Astrazeneca impfen zu lassen. Zumindest nicht in den knapp zwei Wochen, die die Regierung zwischen Lieferung und Verfallsdatum Zeit gehabt hatte.

Deshalb entschied man sich die fast 20.000 Dosen in einem Krankenhaus in Lilongwe zu verbrennen. Auf Fotos war zu sehen, wie Gesundheitsministerin Chiponda persönlich dabei half den Impfstoff in den Ofen zu schieben. Mit der Entscheidung den Impfstoff zu verbrennen stellte sich Malawi gegen eine Forderung der WHO. Diese hatte die Länder aufgefordert abgelaufenen Impfstoff aufzubewahren.
Malawi, ein von Armut betroffenes Land mit knapp 20 Millionen Einwohnern, hat nach Angaben des Gesundheitsministeriums insgesamt rund 335.000 Dosen des Astrazeneca Präparats verabreicht. Das Land hat mehr als 34.000 Corona-Fälle gemeldet, von denen 1153 Patienten verstorben sind. (rjs mit dpa)
In Südostasien spitzt sich die Corona-Lage unterdessen weiter zu.