Neue Corona-Ausbrüche in Israel wohl durch Delta-Mutante - Lauterbach: „Das droht uns auch im Herbst“

Trotz Herdenimmunität der Erwachsenen gibt es in Israel neue Corona-Ausbrüche an Schulen. Verantwortlich ist die Delta-Mutante. Lauterbach spricht von einer „schlechten Nachricht“
Tel Aviv - Israel gilt als Vorzeigeland in Sachen Corona*-Impfung. Bei den Erwachsenen ist die Herdenimmunität bereits erreicht - ein Zustand, von dem Deutschland weiterhin ein Stück entfernt ist. Doch trotz der Impf-Erfolge ist es in Israel nun zu zwei neuen Ausbrüchen des Virus gekommen. Dafür verantwortlich ist offenbar die Delta-Mutante.
Corona-Ausbrüche in Israel: Delta-Variante wohl verantwortlich
In zwei Orten in Israel kam es nach dpa-Angaben zu Corona-Ausbrüchen an israelischen Schulen. Deshalb wurde nun die Maskenpflicht wieder eingeführt. Das Gesundheitsministerium teilte am Sonntag mit, im Raum Binjamina südlich von Haifa sowie in Modiin-Makkabim-Reut müssten in Innenräumen sowie Außenbereichen wieder Schutzmasken getragen werden. Die Maskenpflicht in Israel war erst vor fünf Tagen angesichts niedriger Infektionszahlen landesweit aufgehoben worden.
In einer Schule in Binjamina wurden jedoch 45 Studenten positiv auf eine Infektion mit dem Coronavirus getestet. Auch in Modiin - einer Stadt zwischen Tel Aviv und Jerusalem - gab es rund ein Dutzend neuer Fälle. Nach Medienberichten wird an beiden Schulen ein Zusammenhang mit Rückkehrern aus dem Ausland sowie der ansteckenderen Delta-Variante des Coronavirus* vermutet. Sie war zuerst in Indien beobachtet worden.
Corona-Ausbrüche in Israel - Lauterbach: „Das droht uns auch im Herbst“
Auch SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat auf die Meldungen reagiert und sprach via Twitter von einer „schlechten Nachricht“. Er schrieb weiter: „In Israel 2 grosse Delta Schulausbrüche trotz Herdenimmunität der Erwachsenen. Das droht uns auch im Herbst“. Daneben wies Lauterbach aber auch auf positive Nachrichten: In den USA, Großbritannien und Russland verlangsame sich das Wachstum der Delta-Variante etwas. „So begann der Rückgang auch in Indien“, ordnet Lauterbach ein.
Vor zwei Wochen hatte Israel* mit der Impfung von Jugendlichen im Alter von 12 bis 15 Jahren gegen das Coronavirus begonnen. Das Neun-Millionen-Einwohner-Land Israel setzt seit dem 19. Dezember erfolgreich eine Impfkampagne um. Fast 5,5 Millionen haben bereits eine Erstimpfung und mehr als 5,1 Millionen eine Zweitimpfung erhalten.
Neuinfektionen und schwere Erkrankungen gingen in den vergangenen Monaten stark zurück. Die Zahl der Schwerkranken fiel auf 22. Ende Januar hatte es noch rund 1200 schwerkranke Corona-Patienten in Israel gegeben. (rjs/dpa) ÜMerkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA