„Einzigartige Konstellation“: Corona-Mutation im Abwasser entdeckt - Forscher machen mögliche Theorie publik

Auch in der Kanalisation wird Corona nachgegangen. Neue Befunde aus New York sorgen jetzt für erhöhte Aufmerksamkeit. Doch Forscher stehen vor einem Rätsel.
Update vom 11. Februar 2022: Die Entdeckung neuer Corona-Mutationen sorgt nicht selten für Aufmerksamkeit, auch die Entdeckung der Corona-Variante Omikron löste zu Beginn Verunsicherung bei vielen Menschen aus. Mittlerweile ist jedoch klar, dass Omikron in den meisten Fällen weitaus mildere Verläufe verursacht als beispielsweise die Delta-Mutation. In New York wurden nun im Abwasser Virus-Fragmente entdeckt, die bislang einzigartige Konstellationen von Mutationen aufweisen. Bislang ist der Ursprung dieser Partikel jedoch nicht bekannt, keine Person wurde offiziell auf eine dieser entdecken Virus-Mutations-Partikel positiv getestet.
Wie die Forscher in dem Bericht der New York Times unter anderem erklären, wurden die Partikel bereits vor einem Jahr im Abwasser entdeckt. Bislang gebe es jedoch keine Hinweise darauf, dass diese Mutations-Partikel im Alltag aufgetreten seien oder sich seitdem dominanter im Alltag durchgesetzt haben könnten als Delta oder Omikron. Der Ursprung sei noch immer unklar. Ebenfalls unklar sei es, ob die Virus-Fragmente durch Menschen oder gar Tiere ins Abwasser gelangt sein könnten.
So würden die Forscher es bislang nicht ausschließen, dass die extreme Ratten-Population in New York mit der Entdeckung zusammenhängen könnte. So würden bereits seit vergangenem Sommer Blut- und Kotproben lokaler Ratten auf die Virus-Fragmente untersucht werden, um den möglichen Ursprung der Mutationen zu finden. Bislang jedoch ohne Erfolg.
„Ich denke, es ist wirklich wichtig, dass wir die Quelle finden und wir konnten sie bislang nicht genau bestimmen“, erklärt John Dennehy, Virologe am Queens College, gegenüber der New York Times.
„Einzigartige Konstellation“: Forscher finden neue Corona-Mutationen im Abwasser - Tiere als Überträger?
Ursprungsartikel vom 9. Februar 2022: New York - Nicht nur die Stadt München untersucht das Abwasser auf die derzeit dominante Omikron-Variante. Viele Städte weltweit verfolgen so das vom Menschen ausgeschiedene Coronavirus für mögliche neue Erkenntnisse. Auch in den USA. Forscher in New York City bereiten jetzt Mutationen Sorge, die gegen bestimmte Impfstoffe resistent werden könnten.
„Wir sind auf Virus-Fragmente gestoßen, die eine einzigartige Konstellation von Mutationen aufweisen“, zitiert „Tagesschau“-Korrespondentin Anja Passenheim den Virologen John Dennehy in einem Bericht vom 9. Februar. Diese Struktur sei noch nirgends weltweit gesehen worden.
Seit gut einem Jahr untersuchen Dennehy und sein Team von der City University of New York die Corona-Spuren in der Kanalisation. „Die Daten geben uns Anhaltspunkte, wie sich Omikron verbreitet“, twitterte die Uni jüngst:
New York City: Forscher untersuchen Corona-Partikel in Abwasser
Kann man sich also über das Abwasser anstecken? Die Mikrobiologin Monica Trujillo beschwichtigt laut dem Bericht: „Es gibt überhaupt keinen Beweis dafür, dass die Virus-Partikel, die wir aus dem Abwasser isoliert haben, in irgendeiner Form infektiös sind.“ Sie seien bislang in noch keinem getesteten Patienten nachgewiesen worden, sagte Michael Lanza, ein Sprecher der Stadt, zu dem Thema der New York Times.
Dennoch horcht das Team auf. Die unbekannte neue Variante teile einige Mutationen mit Omikron. Die Forscher schließen nicht aus, dass die jetzt entdeckten Corona-Mutationen in Zukunft fähig sein könnten, menschliche Immunisierungen zu umgehen.
Video: Lauterbach zu Mutationen
Neue Corona-Mutationen in NYCs: Hunde und Katzen wohl keine Überträger
„Wir haben Mutationen entdeckt, die Resistenzen gegen Antikörper oder bestimmte Impfstoffe entwickelt haben“, sagte Trujillo. Die bisherigen Befunde deuteten jedoch noch nicht darauf hin.
Obwohl das Forscherteam 5000 Abwasserproben weltweit untersuchte, fand sie die neue Mutation nur im New Yorker Abwasser, und auch hier nur in einigen Stadtteilen, berichtet die „Tagesschau“. Die New York Times schreibt hingegen, Forscher hätten auch in einer Kanalisation im US-Bundesstaat Kalifornien ähnliche Mutationen gefunden.
Die Wissenschaflter tippen aktuell auf Tiere als Überträger. Katzen und Hunde schlössen sie zur Zeit aber aus. *Merkur.de und tz.de sind Angebote von IPPEN.MEDIA