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Dramatischer Fall bereitet Sorge: Mann nach Infektion in Lebensgefahr - obwohl er schon Corona hatte

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Von: Kai Hartwig

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Ein Covid-19-Patient liegt auf der Intensivstation im künstlichen Koma, eine Ärztin versorgt ihn.
Ein Corona-Patient liegt auf der Intensivstation. (Symbolbild) © Bernd Wüstneck/dpa/picture alliance/dpa-Zentralbild

Bisher hofften Wissenschaftler, dass bereits von Corona Genesene durch die erneute Infektion mit Virus-Mutationen nicht lebensbedrohlich erkranken. Doch weit gefehlt.

Paris – Der Corona-Fall eines Patienten in Frankreich sorgt für große Beunruhigung unter Experten. Ein 58-Jähriger hat sich dort mit der südafrikanischen Virus-Mutation* angesteckt und schwebt nun in Lebensgefahr.

Das Ungewöhnliche: Zuvor hatte der Mann die Infektion mit dem klassischen Virus überstanden. Dabei hatten sich bei dem Erkrankten nur leichte Symptome gezeigt. Nun sieht es um dessen Gesundheitszustand deutlich schlimmer aus.

Der Fall illustriere die Tatsache, dass die südafrikanische Variante für eine schwere Reinfektion nach einer ersten milden Infektion mit der ursprünglichen Coronavirus*-Variante sorgen kann, schrieben die französischen Autoren einer Studie, die das Fachmagazin Clinical Infectious Diseases veröffentlichte. Auch an der deutschen Grenze zu Österreich sorgt man sich um die Gefahren der Corona-Mutation*.

Coronavirus-Mutation: Keine Immunität nach vorheriger Erkrankung

Durch den dramatischen Krankheitsverlauf des Patienten in Frankreich habe sich gezeigt, dass „die nach der ersten Infektion entwickelte Immunität eine erneute Infektion mit der südafrikanischen Variante nicht verhindert hat“.

Bei dem erkrankten Mann, der auch an Asthma leidet, wurde im September 2020 das Coronavirus festgestellt. Damals klagte er über Fieber und Kurzatmigkeit. Allerdings verschwanden die Symptome nach wenigen Tagen wieder. Der 58-Jährige wurde dann im Dezember zweimal negativ getestet.

Allerdings musste er im Januar erneut ins Krankenhaus, dieses Mal stellte man bei dem Patienten die südafrikanische Variante des Coronavirus* fest. Im Gegensatz zu seiner ersten Corona-Erkrankung verschlechterte sich sein Zustand erheblich. Derzeit muss der Mann künstlich beatmet werden und schwebt in Lebensgefahr.

Video: Wie gefährlich sind die neuen Coronavirus-Mutationen?

Corona-Mutation: Offenbar wirken nicht alle Impfstoffe gegen Virus-Varianten

Bereits mehrfach wurden Fälle bekannt, bei denen sich ein zuvor an dem ursprünglichen Coronavirus erkrankter Mensch später auch mit einer Virus-Variante infiziert hat. Allerdings waren in diesen, bislang bekannten Krankheitsfällen die zweiten Erkrankungen in der Regel weniger schwerwiegend verlaufen als die erste.

Wie auch die brasilianische und britische Corona-Mutation* gilt auch die erstmals Ende 2020 in Südafrika festgestellte Variante gilt als hoch ansteckend. Nach Angaben der beiden Impfstoffhersteller Pfizer/Biontech und Moderna wirken ihre Produkte auch gegen die neue Südafrika-Mutante. Dagegen zeigte eine Studie, dass der Astrazeneca-Impfstoff wohl nicht gänzlich gegen die südafrikanische Virus-Mutation wirksam ist. (kh) *Merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerkes

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