Corona: Krankenschwester stirbt, Kollegin schwer erkrankt - Österreich stoppt vorsichtshalber AstraZeneca-Charge
Eine Krankenschwester ist nach einer Corona-Impfung verstorben, eine Kollegin soll mit einer Lungenembolie im Krankenhaus liegen. Bisher hat sich ein Zusammenhang mit dem Impfstoff nicht bestätigt.
Update vom 11. März: Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) gab nun eine erste Entwarnung. Es gebe derzeit keine Hinweise darauf, dass der Tod der Krankenschwester oder die Lungenembolie ihrer Kollegin durch die Corona-Impfung mit dem Vakzin von AstraZeneca verursacht wurden.
Erstmeldung vom 7. März: Wien - Das österreichische Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) bestätigte am Samstagabend, dass zwei Meldungen „in zeitlichem Zusammenhang mit einer Impfung aus derselben Charge des AstraZeneca-Impfstoffes im Landesklinikum Zwettl“ vorliegen, berichtet das ORF.
Corona in Österreich: Kein Nachweis für Zusammenhang
„Aktuell gibt es noch keinen Hinweis auf einen kausalen Zusammenhang mit der Impfung“, zitiert das ORF die BASG. Die betroffene Impfstoff-Charge würde aber sicherheitshalber nicht mehr ausgegeben und nicht mehr verimpft. In Österreich wurden an diesem Sonntag Impftermine kurzfristig abgesagt. Etwa 6.000 Impfdosen wurden zurückgezogen. Von der betroffenen Charge sind 37.000 Dosen verimpft.
Was war genau passiert? Zehn Tage nach einer Impfung gegen das Coronavirus ist eine 49-jährige Krankenschwester aus Niederöstereich verstorben. Eine 35-jährige Kollegin aus dem Landesklinikum Zwettl entwickelte eine Lungenembolie und sei bereits wieder auf dem Weg der Besserung.
Details über den Tod einer Krankenschwester schilderten lokale Medien in Österreich bereits am Samstag. Die Krankenschwester aus dem Landesklinikum Zwettl sei vergangenes Wochenende auf der Intensivstation des AKH Wien aufgenommen worden. Die 49-Jährige sei dann in Folge schwerer Gerinnungsstörungen gestorben. Um die Todesursache der Krankenschwester abzuklären, werde eine Obduktion im Wiener AKH durchgeführt. Die Verstorbene hatte zehn Tage vor der Aufnahme auf die Intensivstation die erste Dosis des Covid-19-Impfstoffes von AstraZeneca in Niederösterreich erhalten. Zuerst hatten die Niederösterreichischen Nachrichten (NÖN) darüber berichtet.
Corona in Österreich: Keine typischen Nebenwirkungen des Impfstoffs AstraZeneca
„Aufgrund der bekannten klinischen Daten ist ein kausaler Zusammenhang nicht herstellbar, da insbesondere thrombotische Ereignisse nicht zu den bekannten oder typischen Nebenwirkungen des betreffenden Impfstoffes zählen“, zitiert oe24.at aus der Stellungnahme des BASG. Weder klinische Daten noch eine sofort veranlasste internationale Analyse der Nebenwirkungsmeldungen zeigten eine Häufung oder Signale ähnlicher Fallberichte.
Die Behörden betonen, dass es keinen zeitlichen Zusammenhang mit den Impfungen gebe und alles unternommen werde, die Todesursache lückenlos aufzuklären. Erste Ergebnisse seien frühestens in zehn bis 14 Tagen zu erwarten.
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„Wir wünschen uns im Interesse all jener, die sehnlich auf eine Impfung warten, eine möglichst rasche Untersuchung, um Klarheit zu haben, wie es zu diesem bedauernswerten Ereignis kommen konnte“, teilte AstraZeneca der österreichischen Nachrichtenagentur APA mit. Das Unternehmen stehe im engen Kontakt mit der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) und unterstütze deren Untersuchung „voll und ganz“.
Der Impfstoff sei von der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) basierend auf einem globalen klinischen Programm mit 23.000 Teilnehmern zugelassen worden. „Alle diese Bewertungen haben ergeben, dass der Covid-19-Impfstoff AstraZeneca sicher und wirksam ist“, betonte die Firma. (ml) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA