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Corona in Österreich: Impf-Stopp über Ostern, trotz ausbreitender Mutante an der Grenze zu Bayern

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Von: Patrick Mayer, Patrick Huljina, Kai Hartwig

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In Österreich breitet sich an der Grenze zu Bayern offenbar eine tückische Corona-Mutante aus. Dennoch gibt es über Ostern in einigen Bundesländern einen Impf-Stopp. Der News-Ticker.

Update vom 30. März, 18.25 Uhr: In Tirol breitet sich die mutierte Variante E484K der britischen Corona-Mutation B.1.1.7* aus - direkt an der Grenze zu Bayern. Es gibt vermehrt Hinweise, dass diese resistent gegen die Coronavirus-Impfstoffe sein könnte. Eine Virologin aus Innsbruck und ein Virologe aus Wien warnen nun eindringlich - mit Blick auf die Impfstoffe.

Update vom 30. März, 9.56 Uhr: Die Corona-Impfungen laufen in Österreich, ebenso wie in Deutschland, im Vergleich zu anderen Ländern auf der Welt schleppend. Um alle Impfwilligen Personen in der Alpenrepublik bis zum Sommer zu immunisieren, bräuchte es etwa 100.000 tägliche Impfungen. Am vergangenen Samstag wurden laut der Zeitung Österreich allerdings nur 38.770 Personen gegen das Coronavirus geimpft, am Sonntag waren es lediglich 13.825 Personen.

Bei einer Befragung der Gesundheitsämter in Österreich fand die Zeitung nun heraus, dass trotz des langsamen Voranschreitens der Corona-Impfungen, die Impfzentren in einigen Bundesländern über die Osterfeiertage geschlossen haben.

Corona in Österreich: Impf-Stopp über Ostern - eine Übersicht über die Bundesländer

Corona in Österreich: Virologe warnt vor verschärfter britischer Mutation

Update vom 29. März, 22 Uhr: Deutschland hat an diesem Wochenende das österreichische Bundesland Tirol vom Virusvariantengebiet zum Covid-19-Risikogebiet zurückgestuft.

Dennoch sind Einreisen nach wie vor nur mit negativem Corona-Test möglich. Weil Tirol zuvor als sogenanntes Virusvariantengebiet galt, muss zudem vorerst jeder, der aus dem westlichen Bundesland Österreichs in Bayern einreisen will, für 14 Tage in Quarantäne. Und zwar ohne die Möglichkeit, sich frei zu testen.

Coronavirus-Pandemie in Österreich: Mutation E484K macht in Tirol große Sorgen

Die Lage in Tirol bleibt wegen der Coronavirus-Mutanten derweil ernst. Auch für Nachbar Bayern. Denn: Aktuell wird in Nordtirol, also direkt an der Grenze zum Freistaat, offenbar vermehrt die Mutation E484K festgestellt. Dabei handelt es sich um eine weiter mutierte Form der britischen Variante B.1.1.7. Alarmierend: Die Wirksamkeit der verschiedenen Corona-Impfstoffe gegen diese Mutation ist bislang nicht hinreichend geklärt.

Laut eines jüngsten Tweets des Virologen Andreas Bergthaler gebe es Hinweise dafür, dass die Wirkung der Impfungen zumindest eingeschränkt sei. Mehr als 100 Fälle der verschärften britischen Variante seien aus Tirol überliefert, erklärte der Wissenschaftler. Er forderte deshalb noch härtere Lockdown-Maßnahmen, um eine weitere Ausbreitung einzudämmen.

Corona-Pandemie in Österreich: Krankenhäuser im Burgenland gehen zu Notbetrieb über

Update vom 29. März, 21.30 Uhr: In Österreich gehen im Burgenland Krankenhäuser der KRAGES (Burgenländische Krankenanstalten-GmbH) in den Notbetrieb über. Das berichtet das Nachrichtenportal oe24.at.

Demnach werden Aufwachbetten an OP-Bereichen in mögliche Intensivbetten für Covid-19-Patienten umfunktioniert. Es werde „nur mehr in akut lebensnotwendigen Fällen operiert“. In vier Krankenhäusern im Burgenland gebe es aktuell nur noch zehn freie Intensivbetten für Nicht-Corona-Patienten.

„Die Situation ist jetzt wirklich ernst. Wir sind am Anschlag“, erklärte KRAGES-Geschäftsführer Hubert Eisl: „Alle Häuser fahren ab dieser Woche nur mehr den Notbetrieb.“

Coronavirus-Pandemie in Österreich: Rudolf Anschober fordert Lockdowns in weiteren Bundesländern

Update vom 29. März, 21 Uhr: Bundesgesundheitsminister Rudolf Anschober (Die Grünen) begrüßt in der Coronavirus-Pandemie in Österreich die Lockdown-Verlängerung in Wien bis 11. April.

Und nicht nur das: „Es werden aufgrund der alarmierenden Situation weitere Bundesländer diesem Weg der Stadt Wien folgen müssen. Darauf dränge ich weiterhin mit aller Kraft“, erklärte Anschober an diesem Montagabend. Lockdown-Verlängerungen werden nun auch im Burgenland und in Niederösterreich nicht ausgeschlossen.

In Österreich grassieren die Corona-Mutanten aktuell insbesondere im Osten der Alpenrepublik.

Coronavirus-Pandemie in Österreich: Wien verlängert den Lockdown

Update vom 29. März, 15.45 Uhr: Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) und Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) sollen sich auf einen Lockdown für Wien bis zum 11. April geeinigt haben. Das berichten mehrere österreichische Medien, unter Bezug auf Teilnehmer der Sitzung. Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) soll sich demnach in der Videokonferenz ebenfalls für regionale Maßnahmen eingesetzt haben.

Michael Ludwig (SPÖ), Bürgermeister von Wien, spricht während einer Pressekonferenz anlässlich eines Treffens der Bundesregierung mit Experten und Landeshauptleuten zur aktuellen Corona-Situation im Bundeskanzleramt in Wien.
Michael Ludwig (SPÖ), Bürgermeister von Wien. (Archivbild) © Helmut Fohringer/dpa

Der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) forderte hingegen einen Lockdown für ganz Österreich. „Die Situation in Ostösterreich und dem Rest des Bundesgebietes unterscheidet sich wohl höchstens um zwei, drei Tage - dann steht man dort vor selber Lage“, sagte er gegenüber oe24. Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) wollte die Entscheidung über eine weitere Lockdown-Verlängerung erst in der kommenden Woche treffen.

Die finale Verordnung, die bei der heutigen Sitzung ausgearbeitet wurde, soll nun auch wieder Take-Away-Gastronomie erlauben, wie oe24 berichtet. In einem vorherigen Entwurf war die Abholung von Essen in der Gastronomie nicht mehr als Ausnahme der Ausgangsbeschränkungen aufgelistet (siehe Update vom 29. März, 9.53 Uhr).

Corona in Österreich: Beratungen zum Oster-Lockdown in drei Bundesländern

Update vom 29. März, 14.10 Uhr: Seit 12 Uhr beraten Österreichs Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) und die Landeshauptleute von Wien, Niederösterreich und dem Burgenland über die Verordnung zum Oster-Lockdown in den drei Bundesländern. Auch Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Vizekanzler Werner Kogler (Grüne), sowie mehrere Experten sollen laut oe24 an den Gesprächen teilnehmen.

Der Oster-Lockdown war ursprünglich vom 1. bis zum 6. April vorgesehen. Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) soll bei der Besprechung eine Verlängerung gefordert haben - und zwar bis einschließlich Sonntag, den 11. April. Das geht aus mehreren österreichischen Medienberichten hervor.

Ludwig hatte bereits beim „Ost-Gipfel“ in der vergangenen Woche schärfere Maßnahmen gefordert. „Ich bin der Meinung der Experten gefolgt, dass zwei oder sogar drei Wochen besser wären“, sagte der Wiener Bürgermeister am vergangenen Wochenende in einem Interview mit der Zeitung Österreich. „Und ja, ich würde weitere Schritte setzen, falls die Maßnahmen nicht schnell und ausreichend greifen“, erklärte Ludwig weiter.

Die Landeshauptleute vom Burgenland und Niederösterreich sprachen sich beim „Ost-Gipfel“ gegen einen längeren Lockdown aus. Die Verantwortlichen wollen keine automatische Verlängerung und zunächst abwarten, wie sich der Oster-Lockdown bis zum 6. April auswirkt, berichtet der Kurier.

Corona in Österreich: Oster-Lockdown „zu wenig strikt“

Update vom 29. März, 10.58 Uhr: Ein Grund für den Oster-Lockdown im Osten Österreichs ist neben den steigenden Infektionszahlen auch die angespannte Situation auf den Intensivstationen. Walter Hasibeder, Leiter der Intensivmedizin in Zams in Tirol und Präsident der Gesellschaft für Anästhesie und Intensivmedizin, erklärte im Ö1-„Morgenjournal“, dass die Covid-19-Erkrankungen, die man jetzt auf den Intensivstationen sehe, alle durch die britische Virus-Variante B.1.1.7* verursacht worden seien.

Der Intensivmediziner kritisierte die ursprünglich für sechs Tage geplante Osterruhe im Osten des Landes. Diese Maßnahme sei „zu wenig strikt“. Hasibeder forderte stattdessen einen harten zweiwöchigen Lockdown, um die Corona-Zahlen zu senken. „Wahrscheinlich wird es 14 Tage brauchen. 14 Tage wirklich einen harten Lockdown durchführen und dann gehen die Infektionszahlen aber auch wirklich wieder hinunter“, so der Intensivmediziner.

Corona in Österreich: Intensivmediziner schlägt landesweiten Lockdown vor

Seiner Meinung nach müsse auch über einen österreichweiten Lockdown nachgedacht werden. „Es ist nur eine Frage der Zeit“, mahnte Hasibeder im Gespräch bei Ö1. Die Situation auf den Tiroler Intensivstationen sei in den vergangenen Wochen zwar stabil gewesen, „aber jetzt zieht es wieder an.“ Der Intensivmediziner warnte: „Ich denke, das geht jetzt sehr rasch exponentiell nach oben.“

Er appellierte an die Bevölkerung „noch etwas auszuharren“ und sich nicht mit vielen Personen zu treffen. Große Zusammenkünfte seien neben der britischen Virus-Variante mitverantwortlich für die aktuelle Situation. Hasibeder setzt seine Hoffnung in die massive Corona-Testung, die Einhaltung der Hygieneregeln, sowie den Fortschritt beim Impfen.

Corona in Österreich: Take-Away-Gastro auf der Kippe - harte Besuchs-Regeln im Osten geplant

Update vom 29. März, 9.53 Uhr: Am heutigen Montag soll in Österreich die neue gesetzliche Verordnung für die Corona-Maßnahmen rund um die Oster­feiertage veröffentlicht werden. Laut einem oe24-Bericht will Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) damit den Oster-Lockdown ab dem 1. April verfügen. Die Ausgangsregelung soll dem Entwurf nach sogar bis zum 13. April verlängert werden, allerdings mit regionalen Unterschieden.

Gesundheitsminister Österreich: Rudolf „Rudi“ Anschober.
Gesundheitsminister Österreich: Rudolf „Rudi“ Anschober. © Helmut Fohringer/dpa

Im Osten des Landes, also den Bundesländern Wien, Niederösterreich und Burgenland, soll die Ausgangsregelung rund um die Uhr gelten, im Rest Österreichs lediglich zwischen 20 Uhr abends und 6 Uhr morgens. Zudem wird in der neuen Verordnung die Abholung von Essen in der Gastronomie nicht mehr als Ausnahme der Ausgangsbeschränkungen aufgelistet. Das würde das Aus für die Take-Away-Gastronomie in den drei betroffenen Bundesländern bedeuten. „Das ist wieder einmal ein Alleingang des Gesundheitsministeriums, wir werden das am Montag noch besprechen“, hieß es dazu allerdings von Regierungsvertretern der ÖVP gegenüber oe24

Während des Oster-Lockdowns darf pro Haushalt nur eine weitere Person zu Besuch kommen. Die ganztägige Ausgangssperre soll vorerst bis zum 6. April geplant sein. Überschreitet ein Bezirk die 7-Tage-Inzidenz von 400, sollen regional zusätzliche Maßnahmen getroffen werden können. Der Handel muss während des Oster-Lockdowns ebenfalls schließen. Ausnahmen sind lediglich Supermärkte, Apotheken und sogenannte „Trafiken“. Zudem sollen die Menschen, soweit möglich, aus dem Home Office arbeiten.

Corona in Österreich: Oster-Lockdown im Osten des Landes

Erstmeldung vom 28. März: Wien - In Österreich* kämpft man nach wie vor mit ein stark ansteigenden Zahl der Corona-Neuinfektionen*. Besonders besorgniserregend gestaltet sich derzeit die Situation in den östlichen Bundesländern. Dort sahen die Politiker keine Alternative zu einer Verschärfung der im Moment geltenden Corona-Maßnahmen.

Davon betroffen sind das Burgenland, Niederösterreich und die Hauptstadt Wien. Hier müssen sich die Bürger ab Gründonnerstag (1. April) an verschärfte Maßnahmen halten. So hoffen die politisch Verantwortlichen, die dritte Welle der Corona-Pandemie eindämmen zu können.

Corona in Österreich: Osten der Alpenrepublik geht in den Oster-Lockdown

Österreichs Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) hatte sich mit den Landeshauptleuten der betroffenen Bundesländer auf einem Gipfel geeinigt: Über Ostern geht der Osten Österreichs in den harten Lockdown. Dann wird unter anderem der Einzelhandel vollumfänglich schließen müssen. Nur Geschäfte mit Gütern des täglichen Bedarfs, wie etwa Supermärkte oder Apotheken, dürfen geöffnet bleiben.

Auch mit einer Ausgangsbeschränkung müssen sich die Bewohner des östlichen Teils Österreichs in diesem Zeitraum abfinden. Diese sollen an Ostern nicht nur nachts, sondern auch tagsüber gelten. Ausgenommen sind allerdings der Weg zur Arbeit, die Betreuung von unterstützungsbedürftigen Personen sowie Spaziergänge und individualsportliche Betätigungen im Freien.

Corona in Österreich: Tirol nicht mehr Virusvariantengebiet - Kanzler Kurz freut sich

Dafür gab es aus einer anderen bisherigen „Krisenregion“ Positives zu vermelden. Tirol zählt laut dem deutschen Robert Koch-Institut (RKI)* vorerst nicht mehr zu den Virusvariantengebieten. Am Freitag hatte das RKI das Bundesland von der entsprechenden Liste gestrichen.

Dies sorgte für Zustimmung bei Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz. „Ich freue mich, dass das Ende der Kontrollen nun offiziell ist“, äußerte sich Kurz in einem schriftlichen Statement. Und sah sich bestätigt, dass die in Tirol ergriffenen Maßnahmen gegen die südafrikanische Corona-Mutante* Wirkung zeigen.

Corona in Österreich: Experten warnen vor Anstieg bei Intensivbetten-Belegung

Allerdings warnte gleichzeitig das „Covid-Prognose-Konsortium“, dass regelmäßig einen Lagebericht zur aktuellen Corona-Lage in der Alpenrepublik veröffentlicht. Demnach droht in den österreichischen Bundesländern Niederösterreich, dem Burgenland und Wien ein neuer Höchststand der Intensivbetten-Belegung.

Am kritischsten beurteilen die Experten die Lage in der Hauptstadt. Für Wien erwartet das Konsortium einen Anstieg von zuletzt 168 auf 260 belegte Intensivbetten - und das innerhalb von nur zwei bis vier Wochen. Trifft die Vorhersage ein, wird der bisherige Höchststand vom November 2020 klar übertroffen. (kh) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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