Reisen trotz Corona: Mindest-Aufenthalt oder Seniorenstunde im Laden? Diese Regeln gelten in Ihrem Urlaubsland
Auch während der Corona-Pandemie empfangen viele Länder Touristen. Doch in jedem Land gelten andere Regeln. Ein Überblick über beliebte Urlaubsländer
- Trotz der Coronavirus-Pandemie* wollen vielen in den Urlaub.
- Jedes Land ist anders von der Krise betroffen und die Maßnahmen variieren.
- Ein Überblick über beliebte Urlaubsländer.
- Hier finden Sie die grundlegenden Fakten zum Coronavirus* und die Corona-News* aus Deutschland. Außerdem finden Sie hier aktuelle Fallzahlen in Deutschland als Karte*. Derzeit gibt es die folgenden Empfehlungen zu Corona-Schutzmaßnahmen*.
Die Corona-Pandemie hält die Welt noch immer in Atem. Dennoch wollen viele in den Urlaub fahren oder auch fliegen - und das ist auch möglich. In jedem Land gibt es andere Regeln und Richtlinien zu beachten. Das Auswärtige Amt informiert über die Situationen der verschiedenen Staaten. Ein Überblick über die Urlaubsländer in Europa.

Belgien - In Brüssel wird die Temperatur gemessen
Nach Belgien können deutsche Touristen problemlos und ohne Einhaltung einer Quarantäne einreisen. Der Flughafen Brüssel führt jedoch bei jedem Passagier Temperaturmessungen mit Wärmekameras durch. Wer eine Körpertemperatur über 38° C aufweist, darf nicht einreisen. Geschäfte, Hotels, Cafés und Restaurants sind unter der Einhaltung von Hygieneregeln geöffnet. Auch Freizeiteinrichtungen wie Theater, Kinos, Schwimmbäder und Freizeitparks dürfen wieder Gäste empfangen. Jedoch soll immer ein Abstand von 1,5 Metern eingehalten werden. Wenn das nicht möglich ist, wie in öffentlichen Verkehrsmitteln und an überfüllten Plätzen, müssen Masken getragen werden. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen ist seit Wochen gering.
Bulgarien - Ein Kontaktdatenformular muss ausgefüllt werden
Deutsche Staatsangehörige können seit 1. Juni ohne verpflichtende häusliche Quarantäne nach Bulgarien einreisen. Lediglich ein Kontaktdatenformular ist bei der Einreise auszufüllen. Personen unter 60 Jahren dürfen Lebensmittelgeschäfte und Apotheken zwischen 8.30 Uhr und 10.30 Uhr nicht betreten. In öffentlichen Verkehrsmitteln und geschlossenen Räumen gilt eine Maskenpflicht. Generell ist Bulgarien im europäischen Vergleich recht schwach von der Corona-Pandemie betroffen. Doch seit Anfang Juni nimmt die Zahl der täglich gemeldeten Neuinfektionen zu. Am 9. Juli registrierte Bulgarien einen Rekordwert von 330 neuen Fällen, wie den Daten der Johns-Hopkins-Universität zu entnehmen ist.
Dänemark - Es gilt keine Maskenpflicht
Nach Dänemark darf nur einreisen, wer bei der Grenzkontrolle einen gültigen Reise- oder Personalausweis vorlegen und vorweisen kann, mindestens sechs Übernachtungen in einem Ferienhaus, Hotel oder einem Campingplatz gebucht zu haben - nicht alle sechs müssen am selben Ort sein. Übernachtungen bei Familie oder Freunden muss ebenfalls bestätigt sein. Menschen, die ihren Wohnsitz in Schleswig-Holstein haben, und diesen auch nachweisen können, dürfen auch ohne Übernachtungsnachweis oder einen triftigen Grund einreisen. Durchreisen sind erlaubt, sofern das Land des Wohnsitzes oder ein Urlaubsziel angesteuert wird.
Restaurants, Cafés, Geschäfte, kulturelle Einrichtungen und auch Einrichtungen wie Zoos, Schwimmbäder und Vergnügungsparks sind unter der Einhaltung von Hygiene- und Abstandsregeln geöffnet. Diskotheken und Nachtclubs sollen ab dem 8. August wieder öffnen. In Dänemark besteht keine Maskenpflicht. Auch nicht in öffentlichen Verkehrsmitteln - zu deren Nutzung wird allerdings abgeraten. Zu Personen, die nicht dem eigenen Haushalt angehören, soll ein Mindestabstand von einem Meter eingehalten werden.
Finnland - Geschlossene Grenzen für deutsche Touristen
Touristen aus Deutschland dürfen nicht nach Finnland einreisen. Deshalb warnt das Auswärtige Amt vor nicht notwendingen, touristischen Reisen. Eine Durchreise ist möglich, wenn das Heimatland das Ziel ist und es der gesundheitliche Zustand des Reisenden erlaubt. Finnen oder Touristen aus Norwegen, Dänemark, Island, Estland, Litauen und Lettland müssen sich nach der Einreise in eine 14-tätige Quarantäne begeben. Das Coronavirus breitete sich in Finnland, verglichen mit anderen Ländern, nicht stark aus. Anfang Juli war die Zahl der täglich registrierten Neuinfektionen meistens einstellig.
Frankreich - Problemlose Einreise für Deutsche
Nach Frankreich können deutsche Urlauber problemlos einreisen. Gesichtsmasken müssen in öffentlichen Verkehrsmitteln, sowie an öffentlichen Orten wie Flughäfen und Bahnhöfen, getragen werden. Das gilt für Erwachsene und Kinder ab elf Jahren. Gastronomiebetriebe haben mit Abstands- und anderen Regeln geöffnet. Während Museen unter geringeren Besucherzahlen wieder geöffnet sind, haben Vergnügungsparks, Konzertsäle und Diskotheken noch geschlossen. Frankreich war vor allem im April stark von der Pandemie betroffen. Im Juli ist die Situation entspannter. Dennoch wurden am 9. Juli noch 1.300 neue Fälle registriert.
Griechenland - Online-Registrierung vor Einreise verpflichtend
Seit dem 1. Juli dürfen griechische Flughäfen von Deutschland aus angeflogen werden. Einreisende müssen sich jedoch spätestens 24 Stunden vor der Abreise online registrieren. Dadurch wird ein QR-Code, der bei der Einreise vorgelegt werden muss, zugeschickt. Eine Logarithmus-basierte Technik, die anhand der Anmeldedaten Risikoeinschätzungen trifft, kann einzelne Reisende auswählen, die dann einen kostenlosen COVID-19-Test machen müssen. Wer getestet wurde, muss sich bis zum Vorliegen des Ergebnisses in Selbstisolation begeben.
Während Indoorpools geschlossen bleiben, darf in Pools im Freien geschwommen werden. Sonnenliegen müssen auf Abstand stehen. Auch am Strand muss auf Hygiene- und Abstandsregeln geachtet werden. Gleiches gilt für Restaurants, Bars, Diskotheken, archäologische Stätten und Museen. Masken müssen in öffentlichen Verkehrsmitteln getragen werden. In Hotels müssen nur die Mitarbeiter Mund und Nase bedecken.
Großbritannien - Quarantänepflicht in Nordirland und Wales
Ins Vereinigte Königreich Einreisende müssen sich online registrieren. Für Personen, die von Deutschland nach England oder Schottland reisen, gilt seit dem 10. Juli nicht mehr die 14-Tage-Quarantänepflicht. Touristen, die nach Nordirland oder Wales reisen, müssen sich zwei Wochen isolieren. Auch deshalb rät das Auswärtige Amt dringend von nicht notwendigen, touristischen Reisen in das Vereinigte Königreich ab. Auch Weiterreisende, die sich nur im Transitbereich des Flughafens aufhalten, müssen sich online registrieren. Weitere Regeln variieren in England, Schottland, Wales und Nordirland. Generell gelten Hygiene- und Abstandsrichtlinien. Großbritannien war sehr stark von der Corona-Pandemie betroffen. Anfang Juli werden noch immer täglich mehrere hundert Neuinfektionen registriert.
Irland - Selbstisolation für 14 Tage verpflichtend
Wer nach Irland einreist, muss ein Formular ausfüllen und sich für zwei Wochen in Selbstisolation begeben. Transitreisen über irische Flughäfen sind möglich. In öffentlichen Räumen wie Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln werden Gesichtsmasken empfohlen. Der ÖPNV soll nur benutzt werden, wenn zwingend notwendig. Auch Hygiene- und Abstandsregeln müssen eingehalten werden. Irland konnte die Pandemie gut in Schach halten. Nach einem Peak im April überschreiten die Zahlen der Neuinfektionen seit Anfang Juni nicht den Wert 100.
Island - Quarantäne oder Corona-Test?
Vor der Einreise nach Island müssen sich deutsche Urlauber registrieren. Seit dem 15. Juni können sich Reisende für eine 14-tägige Quarantäne oder einen kostenpflichtigen COVID-19-Test bei Ankunft entscheiden. Dieser kostet bei Bezahlung vor der Einreise etwa 58 Euro (9.000 Isländische Kronen), vor Ort etwa 70 Euro (11.000 Isländische Kronen). Kinder unter 15 Jahren (Jahrgang 2005 oder später) sind von der Regelung ausgenommen. Bei Transitreisen gilt keine Quarantänepflicht. Mund-Nasen-Masken müssen in Island nicht getragen werden. Zur Einhaltung eines Abstands von zwei Metern wird geraten. In Island infizierten sich bis zum 10. Juli nur 1.882 Menschen mit dem Coronavirus. Nur 10 von ihnen starben.
Italien - Maskenpflicht und Einweghandschuhe
Italien galt als der erste und am heftigsten betroffene Corona-Hotspot Europas. Seit Anfang Juni können deutsche Touristen jedoch wieder problemlos einreisen. Hotels, Geschäfte, Bars und Restaurants haben unter Einhaltung strenger Infektionsschutz- und Hygieneauflagen geöffnet. Ein Mund-Nasen-Schutz und auch das Tragen von Einweghandschuhen ist an vielen Orten vorgeschrieben. Häufig werden beim Betreten von Museen oder auch Geschäften mit einem Stirn-Scanner Temperaturmessungen durchgeführt. Im Juli liegt die Zahl der täglichen Neuinfektionen konstant unter 1.000.
Kroatien - Zweite Welle im Juli
Bei der Einreise nach Kroatien* stehen deutsche Urlauber vor keinen Einschränkungen. Lediglich eine Online-Registrierung vor Reiseantritt wird empfohlen, um lange Wartezeiten an der Grenze zu vermeiden. Wegen der Pandemie stehen in Kroatien viele touristische Angebote noch nicht wie gewohnt zur Verfügung. Im öffentlichen Raum sollten Reisende Mund und Nase bedecken und Hygiene- und Abstandsregeln beachten. Während die Corona-Zahlen in den meisten europäischen Ländern sinken, steigen die Neuinfektionen in Kroatien im Juli wieder an. Die Datenlage zeigt eine zweite Welle.
Österreich - Einschränkungen für Reisende aus dem Kreis Gütersloh
Deutsche Urlauber können problemlos in das südliche Nachbarland einreisen, es sei denn, sie kommen aus dem Kreis Gütersloh. Seit 29. Juni müssen Personen aus dem Risikogebiet ein ärztliches Zeugnis mitführen, das bestätigt, dass sie nicht mit dem Virus infiziert sind. Hotels, Restaurants und touristische Einrichtungen sind geöffnet. In öffentlichen Verkehrsmitteln, im Gesundheitsbereich - auch in Apotheken - und bei Dienstleistungen, bei denen ein Sicherheitsabstand nicht eingehalten werden kann, gilt eine Maskenpflicht. Im Juli wurden in Österreich täglich um die 100 neue Fälle registriert.
Portugal - Erfassung persönlicher Daten
Außer der Angabe persönlicher Daten erwarten deutsche Reisende in Portugal keine Einschränkungen bei der Einreise. Im öffentlichen Raum ist zu Menschen aus einem anderen Haushalt auf einen Mindestabstand von zwei Metern zu achten. In Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln müssen Mund und Nase bedeckt werden. Nach einem Peak im März und April weist Portugal schon seit Wochen lediglich einige hundert neue Infektionen pro Tag auf.
Schweiz - Zahlen nehmen im Juli wieder leicht zu
Während für Reisende aus Risikoländern eine zehntägige Quarantänepflicht besteht, können Touristen aus Deutschland problemlos in die Schweiz einreisen. In Bus- und Bahnverkehr muss eine Maske getragen werden. Auch Abstands- und Hygieneregeln sind einzuhalten. Seit dem 19. Juni ist die außerordentliche Lage gemäß dem Epidemiegesetz beendet. Großveranstaltungen mit mehr als 1.000 Menschen werden voraussichtlich erst Ende August wieder erlaubt sein. Nach einem Tief im Mai und Juni nehmen die Zahlen der Neuinfektionen seit Anfang Juli leicht zu.
Spanien - Generelle Maskenpflicht in Katalonien
Seit 21. Juni können deutsche Urlauber wieder nach Spanien einreisen. Flugpassagiere müssen ein Online-Formular ausfüllen. Bei der Grenzübertretung können gesundheitliche Kontrollen, wie Temperaturmessungen, durchgeführt werden. Wenn der Mindestabstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann, müssen im öffentlichen Raum Masken getragen werden - das gilt für Erwachsene und Kinder ab sechs Jahren. In Katalonien und in öffentlichen Verkehrsmitteln müssen Mund und Nase generell bedeckt werden.
Türkei - Auswärtiges Amt spricht Reisewarnung aus
Für deutsche Urlauber öffnete die Türkei am 11. Juni die Grenzen. Dennoch warnt das Auswärtige Amt weiterhin vor nicht notwendigen, touristischen Reisen in das Land. Bei der Einreise werden Temperaturmessungen durchgeführt, auf die weitere Untersuchungen folgen können. Zwischen 20 Uhr und 10 Uhr herrscht für Menschen über 65 Jahren eine Ausgangssperre. In öffentlichen Verkehrsmitteln, Markplätzen und öffentlichen Verkehrsmitteln müssen Masken getragen werden. Seit Anfang Juni wurden täglich um die 1.000 Neuinfektionen registriert. (lb) *Merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks