Corona: Vierte Welle in Deutschland – Prognose, Maßnahmen, Delta-Variante

Corona: Alle Infos über die vierte Welle in Deutschland sowie über die Maßnahmen und Prognosen in Bezug auf die Varianten Delta und Omikron.
Berlin – Das Robert Koch-Institut (RKI) veröffentlicht im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie jeden Donnerstag einen ausführlichen Wochenbericht zur epidemiologischen Entwicklung in Deutschland. Als biomedizinische Leitforschungseinrichtung der deutschen Bundesregierung analysiert das RKI verschiedene Datenquellen; es entwickelt Prognosen und gibt Empfehlungen für Maßnahmen heraus.
Corona: Vom Ausbruch bis zur vierten Welle in Deutschland
Am 31. Dezember 2019 erhielt die WHO Informationen über das Auftreten von Lungenentzündungen unbekannter Ursache im chinesischen Wuhan; am 11. März 2020 erklärte sie den Ausbruch des SARS-CoV-2-Virus offiziell zu einer Pandemie. (Quelle: WHO-Regionalbüro Europa) Seitdem überrollten vier Corona-Infektionswellen Deutschland. Aktuell, mit Stand Ende Januar 2022, hat im Anschluss an die vierte Welle bereits die fünfte das Land im Griff. (Quelle: RKI-Wochenbericht vom 20. Januar 2022)
Corona – der Verlauf der vierten Welle
Vor einer vierten Welle warnte das RKI im Rahmen seiner wöchentlichen COVID-19-Lageberichte bereits angesichts steigender Fallzahlen im Juli 2021.
- Im RKI-Bericht vom 19. August 2021 war erstmals von einem deutlichen Beginn der vierten Welle in Deutschland die Rede. Insbesondere der Anteil an jungen Erwachsenen nahm bei den Infektionszahlen zu. Bei den hospitalisierten Fällen lag die Altersgruppe der 35- bis 59-Jährigen im Spitzenfeld.
- Im September ging die 7-Tage-Inzidenz im bundesweiten Durchschnitt zurück. Hohe Inzidenzen von 170 pro 100.000 Einwohnern traten laut RKI-Wochenbericht vom 16. September 2021 jedoch bei den 5- bis 19-Jährigen auf. Bei den Hospitalisierungen führten die 35- bis 59-Jährigen.
- Die Entwicklung des Folgemonats spiegelt der RKI-Wochenbericht vom 21. Oktober 2021 wider. Mit Ausnahme der 5- bis 9-Jährigen stieg die 7-Tage-Inzidenz bei allen Altersgruppen. Bei den 10- bis 14-Jährigen erreichte sie einen Wert von 170 pro 100.000 Einwohnern. Gleichzeitig war die Hospitalisierung bei den über 80-Jährigen am höchsten, gefolgt von den 60- bis 79-Jährigen. In seiner Prognose für den Winter ging das RKI von weiterhin deutlich steigenden Fallzahlen aus.
- Mitte November 2021 erreichte die vierte Welle in Deutschland ihren Höhepunkt. Gemäß RKI-Wochenbericht vom 18. November 2021 überschritten die Fallzahlen alle bisher erreichten Werte während der ersten drei Wellen.
Anders als bei den vorangegangenen Corona-Infektionswellen waren Kinder und Jugendliche in der vierten Welle am stärksten betroffen.
Corona, vierte Welle: Maßnahmen der deutschen Bundesregierung
Um die vierte Welle der Corona-Pandemie zu brechen, beschlossen Bund und Länder in Deutschland am 2. Dezember 2021 eine Reihe an Maßnahmen. Diese enthielten folgende Schwerpunkte:
- bundesweite 2G-Zugangsregelungen
- Regelungen für Sport-, Kultur- und vergleichbare Großveranstaltungen
- Maskenpflicht in Schulen
- bis zu 30 Millionen Impfungen bis Jahresende 2021
- Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte
- Kontaktbeschränkungen für private Treffen und Feiern auch für Geimpfte und Genesene
- Versammlungsverbot zu Silvester und Neujahr
Die Bundesregierung sprach sich für eine allgemeine Impfpflicht ab Februar 2022 aus; die Entscheidung des Bundestages stand auch mit Stand 29. Januar 2022 noch aus.
Corona, vierte Welle – die Varianten Delta und Omikron
Während der vierten Welle war in Deutschland die Delta-Variante (B.1.617.2) vorherrschend. Das ging auch aus dem RKI-Wochenbericht vom 16. Dezember 2021 hervor. Zu diesem Zeitpunkt traten bereits die ersten Fälle der besorgniserregenden Variante (VOC) Omikron auf. Bis 14. Dezember 2021 lagen in Deutschland 112 durch Genomsequenzierung bestätigte sowie weitere 213 Verdachtsfälle vor. Laut Wochenbericht vom 23. Dezember 2021 gab es bis 21. Dezember 2021 bereits 441 bestätigte und 1.879 Verdachtsfälle.
Das RKI stufte die Entwicklung als sehr besorgniserregend ein. Es sprach eine Prognose für eine starke Zunahme an Infektionen mit der leichter übertragbaren Omikron-Variante aus. Darüber hinaus empfahl es eine Intensivierung der kontaktbeschränkenden Maßnahmen und eine zügige weitere Erhöhung der Impfraten. (Quelle: RKI-Wochenbericht vom 23. Dezember 2021)