Pandemien in der Geschichte: Nur zwei Viren waren tödlicher als Corona

Über fünf Millionen Corona-Tote gibt es mittlerweile schon weltweit. Nur zwei Erreger waren in der Geschichte der Menschheit tödlicher.
Baltimore, Maryland - 5.492.243 bestätigte Corona-Tote gibt es laut Angaben der Johns Hopkins University bereits (Stand: 10.01.2022). Das entspricht in etwa der Hälfte aller Einwohner Österreichs. Die tatsächliche Zahl der Corona-Toten könnte jedoch um das Dreifache höher sein, schätzt die Weltgesundheitsorganisation WHO. Das wären mehr als 15 Millionen Menschen. Trotzdem gibt es in der Geschichte der Menschheit noch zwei Viren, die mehr Todesopfer forderten. Eines grassiert noch heute.
Spanische-Grippe forderte 50 Millionen Todesopfer
Jedes Jahr sterben Menschen an der saisonalen Grippe, die WHO schätzt die Zahl auf rund 290.000 bis 650.000. Spezielle Grippe-Formen wie etwa die Hongkong-Grippe oder die Asiatische-Grippe kamen auf je eine Million Tote.
Doch die Spanische Grippe übertraf alles: Sie breitete sich in den Jahren 1918 bis 1920 aus und forderte insgesamt rund 50 Millionen Todesopfer. Manche Schätzungen gehen sogar von bis zu 100 Millionen Toten aus. Sie gilt als „Mutter aller Pandemien“. Ihren Ursprung hatte sie wahrscheinlich - trotz ihres Namens - nicht in Spanien, sondern in den USA. Aus Sicht von Experten ist die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Influenza-Pandemie „nur eine Frage der Zeit“.
Dieses Virus ist tödlicher als Corona – und grassiert noch heute
Freddie Mercury starb an dem Virus, der Schauspieler Charlie Sheen und Basketballstar „Magic“ Johnson gehen offen mit der Erkrankung um. Die Rede ist vom „acquired immune deficiency syndrome“, kurz AIDS. Entdeckt wurde das HI-Virus erstmals im Jahr 1981, ist aber wahrscheinlich schon viel älter. Weltweit starben bislang fast 40 Millionen Menschen an AIDS. Ein Impfstoff ist noch nicht gefunden, jedoch gibt es mittlerweile wirksame Medikamente, die die Krankheit zumindest aufhalten können. Selbst das Übertragungsrisiko können sie stark vermindern.
Forscher haben aber bereits einen Ansatz zur Heilung der Krankheit gefunden. Große Hoffnung liegt auf der Gentherapie. Die Mikrobiologin Emmanuelle Charpentier und die US-Biochemikern Jennifer Doudna erhielten im Jahr 2020 für den Ansatz der „Genschere“ den Chemie-Nobelpreis. Damit ist es möglich, den Bauplan des HI-Virus aus dem Erbgut der infizierten Zelle herauszuschneiden und das Virus so zu besiegen.
Weitere gefährliche, weltweite Viren sind beispielsweise Ebola, Hepatitis B und C oder das Dengue-Fieber. Gegen Ebola und gegen das Hepatitis-B-Virus gibt es bereits Impfstoffe, beim Dengue-Fieber wird daran noch geforscht. Immerhin hat ein neu entdeckter Wirkstoff das Potenzial zu einem Medikament gegen Dengue.
Die Pest, auch der „Schwarze Tod“ genannt, forderte übrigens ebenfalls mehr Tote als Corona, etwa 25 Millionen Menschen starben an der Krankheit. Doch der Erreger war in diesem Fall kein Virus, sondern ein Bakterium. (afp/bm).