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Kreuzfahrt-Chaos: Unternehmen kündigt drastische Folgen an - Auch deutscher Konzern betroffen

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In Norwegen und vor der Küste Kaliforniens hing jeweils ein Kreuzfahrtschiff fest. Zwei der Passagiere berichten nun von ihrer Rückkehr nach England.

Update von 19.40 Uhr: Aufgrund der Corona-Krise hat sich das italienische Kreuzfahrtunternehmen Costa dazu entschieden, bis zum 3. April auf alle seine Kreuzfahrten zu verzichten. Die Gesundheit der Passagiere und Mitarbeiter müsse geschützt werden, teilte das Unternehmen, das am Dienstag seine Mittelmeer-Kreuzfahrten abgebrochen hatte, am Freitag mit. Costa ist Teil des Weltmarktführers Carnova Corporation, zu dem auch Aida gehört.

Coronavirus: Kreuzfahrtschiffe müssen umkehren - Tui-Chef erläutert Folgen der Corona-Krise

Die letzten der insgesamt elf Schiffe, die im Besitz der Firma Costa sind, würden nun einen Hafen anlaufen. Vor der Karibik-Insel Martinique liegt derzeit das Kreuzfahrtschiff „Costa Magica“ fest. Ein Passagier sowie ein Mitarbeiter wurden positiv auf das Coronavirus getestet, die übrigen Insassen befinden sich in Quarantäne. Bereits vor einigen Tagen demonstrierten Bewohner einer Insel gegen das Anlegen eines Kreuzfahrtschiffs

Auch das Deutsche Touristikkonzern Tui kündigte Vorsichtsmaßnahmen an. Vorstandschef Fritz Joussen sagte dem NDR kürzlich, das Unternehmen bereite seine Mitarbeiter und Kunden auf länger andauernde Folgen der Corona-Krise vor. „Es ist schon so, dass wir Investitionen, die wir geplant hatten, zurückstellen“, sagte Joussen, der erwartet, dass der Tui-Konzern die Situation ähnlich gut wie die Rückschläge in der Vergangenheit verkraftet - gemeint sind die Wirtschaftskrise, Flugbeschränkungen durch die isländische Vulkan-Aschewolken sowie die erstmalige Ausbreitung des Sars-Virus. Ein Kreuzfahrtschiff der Tui-Gruppe ist bereits aus Asien zurückgekehrt.

Coronavirus-Angst auf der „Grand Princess“: Ein Passagier verstarb

Update vom 13. März 2020: Aus Angst vor der Verbreitung des neuartigen Coronavirus saßen tausende Menschen auf dem Kreuzfahrtschiff „Grand Princess“ fest. Das Schiff war auf der Rückkehr von Haiwaii nach San Francisco. 

Vor der Küste Kaliforniens wurde das Kreuzfahrtschiff gestoppt, weil Passagiere und Besatzungsmitglieder Symptome der Krankheit gezeigt hatten. An Bord war auch ein 71-Jähriger, der schließlich durch das Coronavirus starb, wie der Gouverneur und die Reederei Princess Cruises mitteilten. 

Ein Bericht der britischen Zeitung Dailymail erzählt nun von den Erfahrungen eines britischen Pärchens, das sich auf dem Schiff befand. 

Coronavirus-Alarm auf Kreuzfahrtschiff: Britisches Paar erzählt von „wahrlich schrecklichen“ Erlebnissen

Das Pärchen Denis und Len McConkey erzählten, dass sie zusammen mit 100 weiteren einen „wahrlich schrecklichen“ zehn stundenlangen Rückflug nach England erlebten. 

Sechs Passagiere, die nachweislich mit dem Coronavirus infiziert waren, sollen sich an Bord in einer Metallbox im Frachtraum befunden haben. Das Flugzeug habe keine Fenster gehabt, so Denis McConkey. Ihr Vater habe den gesamten Flug über nichts gegessen oder getrunken, weil er so geschockt gewesen sei. Die Flugzeug-Crew, gekleidet in Schutzanzügen, nutzte Megafone zur Kommunikation. Bei der Landung des Flugzeugs in England seien sie von „erschreckenden“ Bundesagenten in Schutzkleidung abgeholt worden. Noch bis zum 25. März befindet sich das Pärchen in Selbstisolation.

Coronavirus-Angst auf „Aida Aura“: Deutsches Paar unter Verdacht - jetzt schaffen Testergebnisse Klarheit

Update 16.23 Uhr: Der Verdacht einer Coronavirus-Infektion bei zwei Passagieren auf dem Kreuzfahrtschiff „Aida Aura“ hat sich nicht bestätigt. Der Test auf Sars-CoV-2 sei negativ ausgefallen, teilte der Direktor der Kommune Haugesund mit. Ein Sprecher von Aida Cruises sagte der Deutschen Presse-Agentur, das Schiff mit rund 1200 Menschen an Bord werde noch am Dienstagnachmittag den Hafen der norwegischen Küstenstadt Haugesund verlassen.

Das Paar hatte befürchtet, sich mit dem ansteckenden Virus infiziert zu haben und beim Einlaufen des Schiffs im norwegischen Haugesund um den Test gebeten. Einer der beiden hatte in der vergangenen Woche in einer Einrichtung gearbeitet, in der inzwischen zwei Menschen positiv auf das Coronavirus getestet wurden.

Coronavirus-Angst auf Kreuzfahrtschiff vor Norwegen: Deutsches Paar unter Verdacht

Update 11.29 Uhr: Bei den Coronavirus-Verdachtsfällen auf dem Kreuzfahrtschiff „Aida Aura“ handelt es sich um ein Paar. Das teilte jetzt die Kreuzfahrtreederei Aida Cruises in Rostock mit. Einer der beiden habe in der vergangenen Woche in einer Einrichtung gearbeitet, in der inzwischen zwei Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden seien.

Das Kreuzfahrtschiff hätte am Montagabend in Richtung Bodø aufbrechen sollen. Auf Anfrage der Reederei habe das Schiff aber im Hafen bleiben dürfen. Das Untersuchungsergebnis wird im Laufe des Tages erwartet. Passagiere und Personal müssen derweil an Bord blieben. Das Paar sei von den übrigen Gästen getrennt untergebracht und isoliert worden, so ein Sprecher von Aida Cruises. Bisher zeigten die beiden keine Symptome. 

Die „Aida Aura“ war am 29. Februar von Hamburg aus zu einer Reise entlang der norwegischen Küste aufgebrochen. Am Montag erreichte das Schiff seine erste Station, Haugesund an der Südwestküste Norwegens.

Wegen der Sars-CoV-2-Ausbreitung hat der Seehafen Kiel die für Mittwoch geplante Eröffnung eines neuen Kreuzfahrtterminals abgesagt. Dies bestätigte ein Sprecher am Dienstag. Zuvor hatten mehrere regionale Medien darüber berichtet. Die Ankunft des ersten Kreuzfahrtschiffes in der neuen Saison sei nach wie vor für den 26. April geplant, sagte der Hafensprecher.

Coronavirus-Alarm auf Kreuzfahrtschiff: 1200 Menschen hängen - zwei Deutsche unter Verdacht

Ursprungsmeldung vom 3. März 2020: 

Haugesund/Norwegen - An Bord der „Aida Aura“ sitzen 1200 Menschen fest. Das Kreuzfahrtschiff liegt an der Küste Norwegens - an Bord befinden sich überwiegend deutsche Gäste. Zwei von ihnen stehen unter Verdacht, mit dem neuartigen Coronavirus* infiziert zu sein. Das berichtet Bild.de

Ein Arzt der Gemeinde soll gegenüber der örtlichen Presse erklärt haben, dass einer der beiden Verdachtsfälle bereits vor einer Woche Kontakt zu einer weiteren Person hatte, die sich mit dem Coronavirus* infiziert hat. Die erkrankte Person befinde sich aber nicht an Bord. Die beiden betroffenen Passagiere bleiben nun in ihrer Kabine, bis die Ergebnisse der Tests vorliegen. Ob bei den Betroffenen bereits erste Symptome* für eine Infektion vorliegen ist demnach noch nicht klar. 

Coronavirus: Auf einem Kreuzfahrtschiff hängen 1200 Menschen fest

Das neuartige Virus aus China, SARS-CoV-2, breitet sich weltweit und auch in Europa immer weiter aus. In Deutschland sind bereits 170 Infektionen mit dem Coronavirus bekannt. Die meisten davon im Kreis Heinsberg.  Die Zahl der Neuinfektionen steigt rasant. In Deutschland versucht man das Gesundheitssystem auf eine Epidemie vorbereiten*. Problematisch ist, dass die Symptome auch einer Grippe ähneln. Oft wird die Infektion deshalb erst spät - oder vielleicht auch gar nicht erkannt. Aktuell geht in der Bundesrepublik auch eine anderer Krankheitserreger* um.

Die Situation von Coronavirus-Fällen auf Kreuzfahrtschiffen ist besonders prekär. Es ist „als würden wir auf Selbstmordmission gehen“, sagt ein Crew-Mitglied über Coronavirus auf Kreuzfahrtschiffen*. Auch Hausärzte schlagen Corona-Alarm: „Wir werden derzeit bombardiert“.  

*Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks. 

nai

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