Coronavirus: Alle Infos zu SARS-CoV-2 und COVID-19 – Ansteckung, Symptome, Varianten, Impfstoffe

Das neuartige Coronavirus stellt Medizin und Wissenschaft vor eine ungeheure Herausforderung. Es müssen Medikamente gegen die Krankheit COVID-19 und neue Therapien gefunden werden. Neu entwickelte Impfstoffe sollen Menschen vor einem schweren Krankheitsverlauf schützen.
Genf – Der Kampf gegen das Coronavirus und gegen die von ihm verursachte Krankheit COVID-19 stellt die Welt seit dem Jahr 2020 vor gewaltige Aufgaben. Hygieneregeln, Lockdowns, Zugangsbeschränkungen und Impfprogramme bestimmen den Alltag der Menschen in vielen Staaten der Erde. Regierungen rund um den Globus verhängen zahlreiche Maßnahmen, um die gesundheitlichen, wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Krise abzumildern. Erschwert wird der Kampf gegen Corona durch neue Virusmutationen.
Coronavirus und COVID-19: Wissenswertes über die SARS-CoV-2-Pandemie
Anfang Dezember 2019 nahm die Corona-Pandemie im chinesischen Wuhan ihren Anfang. Am 31. Dezember wurde die WHO über eine Lungenentzündung mit unbekannter Ursache informiert. Am 7. Januar 2020 identifizierten die chinesischen Behörden als Ursache ein neuartiges Coronavirus, das für die Krankheit COVID-19 verantwortlich ist. Die neue Krankheit wurde schnell zur Pandemie und breitete sich von China rasend über den Globus aus: Am 27. Januar 2020 wurde der erste Mensch in Deutschland positiv auf das Virus getestet.
Seit Beginn der Pandemie haben sich laut der US-amerikanischen Johns Hopkins University (JHU) 338 Millionen Menschen mit dem Coronavirus angesteckt. Rund 5,6 Millionen Menschen sind an COVID-19 verstorben (Stand: 20. Januar 2022). Allerdings liegen nicht aus allen Ländern verlässliche Daten vor. Außerdem bekommen manche Infizierte keine oder nur schwache Symptome. Deswegen dürfte die Zahl der tatsächlich Infizierten höher ausfallen.
Coronaviren sind bereits seit den 1960er-Jahren bekannt. Seit dem 11. Februar trägt das neuartige Coronavirus die Bezeichnung SARS-CoV-2. SARS steht dabei für Schweres Akutes Atemwegssyndrom. Das neue Coronavirus SARS-CoV-2 ist dabei eng mit dem SARS-Erreger verwandt, der im November 2002 entdeckt wurde.
Ursprung und Entstehung des neuen Coronavirus und COVID-19
Zum Ursprung des neuartigen SARS-CoV-2-Virus gibt es mehrere Theorien. Als gesichert gilt, dass asiatische Fledermäuse das Reservoir für das Virus bilden. Über einen Zwischenwirt, wie den Marderhund, sei das Virus an den Menschen gelangt. Marderhunde sind empfänglich für Coronaviren und werden auf dem Huanan-Markt in Wuhan verkauft, wo die Pandemie ihren Ursprung genommen haben soll. Dieser Entstehungsgeschichte misst die WHO die höchste Wahrscheinlichkeit bei.
Eine andere Theorie besagt, dass das Virus bei einem Laborunfall entwichen ist. Für die These, dass das Virus in einem Labor gezüchtet wurde, fehlen konkrete Belege. Die WHO stuft diese daher als eher unwahrscheinlich ein. Weitere denkbare Szenarien sind die direkte Übertragung vom Tier auf den Menschen sowie die Verbreitung über gefrorene und gekühlte Lebensmittel.
Coronavirus und COVID-19: Die wichtigsten Mutationen und Varianten des Virus
Wie alle Viren mutiert auch das SARS-CoV-2, das Virus, das COVID-19 verursacht. Die meisten Veränderungen haben keine oder nur wenige Auswirkungen auf die Viruseigenschaften. Andere Varianten hingegen unterscheiden sich signifikant. Sie sind zum Beispiel leichter übertragbar, lösen einen schwereren Krankheitsverlauf aus oder besitzen die Fähigkeit, der Immunantwort von Geimpften und Genesenen zu entkommen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO informiert über diese Varianten, die als Variants of Interest (VOIs, interessante Varianten) und Variants of Concern (VOCs, besorgniserregende Varianten) klassifiziert werden. Außerdem werden „unter Beobachtung stehende Varianten (VUM)“ geführt.
Derzeit sind für das Infektionsgeschehen folgende Varianten relevant (VOC, Stand 19. Januar 2022):
WHO-Bezeichnung | Wissenschaftlicher Name | Erstmals dokumentiert | Als VOC gelistet seit |
Alpha | B.1.1.7 | Großbritannien, September 2020 | 18. Dezember 2020 |
Beta | B.1.351 | Südafrika, Mai 2020 | 18. Dezember 2020 |
Gamma | P1 | Brasilien, November 2020 | 11. Januar 2021 |
Delta | B.1.617.2 | Indien, Oktober 2020 | 11. Mai 2021 |
Omicron | B.1.1.529 | verschiedene Länder, November 2021 | 26. November 2021 |
Coronavirus und COVID-19: Ansteckung
Das Coronavirus wird über virushaltige Partikel übertragen. Diese werden von infizierten Menschen beim Husten und Niesen, aber auch beim Atmen, Sprechen oder Singen übertragen. Die Übertragung geschieht entweder über Tröpfchen oder Aerosole. Tröpfchen werden beim Niesen oder Husten ausgeschieden. Aerosole entstehen beim Atmen und beim Sprechen. Diese kleinen Teilchen haben die Fähigkeit, länger in der Luft zu schweben und sich so in geschlossenen Räumen zu verteilen.
Im Herbst und Winter erfolgen besonders viele Ansteckungen, was das Risiko erhöht, an COVID-19 zu erkranken. Denn in der kalten Jahreszeit finden viele Begegnungen in Innenräumen statt. Hier können die Abstände nicht so gut eingehalten werden. Außerdem können sich infektiöse Aerosole anreichern.
Die Ansteckung erfolgt, indem virushaltige Partikel an die Schleimhaut von Nase, Mund oder auch Augen eines Menschen gelangen. Auch wenn die meisten Infektionen auf Aerosole und Tröpfchen zurückzuführen sind, ist eine Übertragung von SARS-CoV-2 über eine Schmierinfektion nicht ausgeschlossen.
Die Varianten Delta und Omicron sind deutlich ansteckender als frühere Virustypen. Auch die Inkubationszeit ist kürzer: Bei Delta liegt sie bei fünf Tagen, bei der Omicron-Variante bei zwei bis drei Tagen.
Coronavirus und COVID-19: Symptome
Eine Infektion mit dem Coronavirus kann die Krankheit COVID-19 auslösen. Das sind die bekanntesten Symptome einer Erkrankung:
Häufig:
- Fieber
- Husten
- Müdigkeit
- Verlust des Geschmacks- oder Geruchssinns
Weniger häufig:
- Halsschmerzen
- Kopfschmerzen
- Gliederschmerzen
- Übelkeit und Bauchschmerzen
- Durchfall und Erbrechen
- Ausschlag auf der Haut oder Verfärbung der Finger oder Zehen
- rote oder gereizte Augen
Schwere Symptome:
- Atembeschwerden oder Kurzatmigkeit
- Verlust der Sprache oder Mobilität
- Verwirrung
- Schmerzen in der Brust
Relativ häufig sind langanhaltenden Beschwerden nach der Erkrankung. Sowohl anfänglich schwer erkrankte Patienten als auch solche mit zunächst nur leichten Symptomen sind von Long COVID betroffen. Long COVID führt zu chronischen Beschwerden in vielen Organsystemen. Die beobachteten Symptome sind sehr unterschiedlich und unspezifisch. Häufig leiden die Betroffenen unter Fatigue, einer schnellen und schwerwiegenden Erschöpfbarkeit. Rund 15 Prozent aller COVID-19-Erkrankten leiden an Long COVID, so die deutsche S1-Leitlinie.
Coronavirus und COVID-19: Impfung
Gegen COVID-19 existieren mehrere Impfstoffe, von denen ein Teil in Europa zur Bekämpfung des Coronavirus zugelassen ist. Diese sind (Stand 19. Januar 2022):
Impfstoff | Art des Impfstoffs | Geeignet für | Zulassungsinhaber |
Comirnaty | mRNA-Impfstoff | von 5 bis 11 Jahren (10 µg), ab 12 Jahren (30 µg) | BioNTech |
Spikevax | mRNA-Impfstoff | ab 12 Jahren | Moderna Biotech |
Vaxzevria | Vektorimpfstoff | ab 18 Jahren | AstraZeneca |
COVID-19 Vaccine Janssen | Vektorimpfstoff | ab 18 Jahren | Janssen-Cilag International |
Nuvaxovid (NVX-CoV2373) | proteinbasierter Impfstoff | ab 18 Jahren | Novavax |
Die WHO zählt derzeit 334 Impfstoffprojekte gegen das Coronavirus weltweit; 140 von ihnen befinden sich in der klinischen Prüfung. Dazu kommen weitere 14 Impfstoffe, die noch nicht verzeichnet sind (Stand 18. Januar 2022). Nicht alle Entwicklungen haben dabei den europäischen Raum im Blick, sondern sind für die Zulassung in anderen Regionen vorgesehen. Einige Institute arbeiten bereits an Impfstoffen der zweiten Generation, die besser vor neuen Varianten des SARS-CoV-2-Virus schützen sollen. Außerdem befinden sich Impfstoffe für immunsupprimierte Personen in der Entwicklung und solche, die verhindern sollen, dass bereits Geimpfte symptomlos zu Überträgern des Coronavirus werden.
Coronavirus und COVID-19: Wirksamkeit der verfügbaren Impfstoffe gegen Omicron
Die derzeit auf dem Markt befindlichen Impfstoffe wurden gegen den „Wildtyp“ des Coronavirus entwickelt. Deshalb sind sie gegen die Varianten weniger wirksam. Auch eine bereits durchgemachte COVID-19-Erkrankung schützt nur bedingt gegen eine Reinfektion mit neuen Mutanten wie Omicron. Allerdings sollen Impfstoffe und durchgemachte Infektion auch bei Virusvarianten vor einem schweren Krankheitsverlauf schützen. Eine Auffrischungsimpfung, umgangssprachlich „Booster“ genannt, soll die Schutzwirkung verstärken. Deshalb empfiehlt die Ständige Impfkommission STIKO eine Auffrischung für grundimmunisierte Erwachsene bereits nach drei Monaten.
Darüber hinaus schützen Hygiene- und Abstandsregeln vor einer Infektion:
- Abstand halten
- Maske tragen, wo diese vorgeschrieben und der Abstand nicht eingehalten werden kann
- Hände mit Wasser und Seife waschen und desinfizieren
- regelmäßig lüften
- Auge, Nase und Mund möglichst nicht berühren
- in die Armbeuge husten oder niesen
Im Fall einer Infektion gilt es, frühzeitig ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen und die Quarantänemaßnahmen einzuhalten.