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Coronavirus in BaWü: Zehn neue Todesfälle - Innenminister ruft Bürger auf, die Polizei zu alarmieren

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Von: Maximilian Kettenbach, Patrick Mayer, Naima Wolfsperger, Martina Lippl

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Das Robert-Bosch-Krankenhaus in Stuttgart, Badem-Württemberg
Das Robert-Bosch-Krankenhaus in Stuttgart, Badem-Württemberg © AFP / THOMAS KIENZLE

Inmitten der Corona-Krise rüstet sich Baden-Württemberg für weitere Infizierte. Ministerpräsident Kretschmann spricht von einer „Alarmstufe Rot“. Innenminister Strobl wendet sich mit einem Appell an die Bürger.

Update vom 30. März 2020, 14.59 Uhr: Hinsichtlich der Verstöße gegen die Corona-Auflagen meldete sich der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl (CDU) zu Wort. Er forderte die Bürger auf, wachsam zu sein und Verstöße gegen die Regeln zur Eindämmung der Corona-Epidemie der Polizei zu melden. 

"Wenn es Uneinsichtige gibt, die vorsätzlich oder fahrlässig dagegen verstoßen, müssen unsere Sicherheitsbehörden das wissen, damit sie das unterbinden können", sagte Strobl, der auch stellvertretender CDU-Vorsitzender ist, am Montag im "BILD"-Talk "Die richtigen Fragen".

"Es geht darum, die Ausbreitung der Seuche zu verlangsamen, und es geht darum, Menschenleben zu retten", betonte er. "Wenn Bürger feststellen, dass jemand Straftaten begeht, dass jemand sich rechtswidrig verhält, insbesondere dann, wenn man der Auffassung ist, da passiert etwas, was die Allgemeinheit gefährden könnte, dann schadet ein Anruf bei der Polizei nie."

Unterdessen sorgt eine Statistik in Bayern für Hoffnung, wie Merkur.de* berichtete. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder erklärte bei einer Pressekonferenz, wie es nun weitergehen soll.

Corona in Baden-Württemberg: Mehr als 11.000 Menschen infiziert 

Dem Gesundheitsministerium zufolge waren nach Stand von Sonntagnachmittag 11.536 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. 128 Menschen starben an den Folgen des Virus. Damit zählt das Bundesland neben Nordrhein-Westfalen und Bayern aktuell zu den am meisten betroffenen Bundesländern. 

Auch in Berlin steigen unterdessen die aktuellen Fallzahlen. Der Zeitpaln für das Corona-Krankenhaus in Berlin steht. Wann könnte die Ausbreitung des Virus unter Kontrolle gebracht sein und somit das Kontaktverbot und weitere Maßnahmen aufgehoben werden? Es gibt dazu jetzt eine Prognose von Wissenschaftlern der Universitäten Hamburg und Mainz.

Bundeswehr holt Covid-19-Patienten aus Frankreich nach Stuttgart 

Update vom 29. März 2020, 13.45 Uhr: Die Bundeswehr holt schwerkranke Covid-19-Patienten aus Frankreich zur Behandlung nach Deutschland. Das Transportflugzeug A400M MedEvac ist schon in Straßburg gelandet, um von dort zwei Patienten nach Stuttgart zu fliegen. Die Franzosen würden dann in einem Bundeswehr Krankenhaus in Ulm versorgt, heißt es. Das Elsass ist von der Corona-Pandemie besonders schwer betroffen. Im Uniklinikum in Straßburg (Frankreich) sollen dramatische Zustände herrschen, wie vergangene Woche bekannt wurde. 

Update vom 29. März 2020, 8.49 Uhr: In Baden-Württemberg steigt die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen: Am Samstag wurden die weitere 1.090 Fälle bestätigt (Stand: 16 Uhr) teilte das Gesundheitsministerium mit, damit steigt die Zahl auf mindestens 10.819 an. 118 Menschen im Alter zwischen 41 und 98 Jahren seien an den Folgen einer Covid-19 verstorben. 66 Prozent der Todesfälle waren 80 Jahre oder älter.

Corona in Baden-Württemberg: Frühlingshaftes Wetter provoziert Corona-Verstöße

Update vom 28. März 2020, 17.39 Uhr: Dem baden-württembergischen Innenminister Thomas Strobl (CDU) zufolge, provoziert das frühlingshafte Wetter zu viele Verstößen gegen die Corona-Auflagen.

So hat die Polizei am Freitag, wie swr.de berichtet, mehr als 5.000 Menschen kontrolliert, um die Einhaltung der Auflagen zu prüfen. Am Samstag teilte Strobl in Stuttgart jedoch mit, dass es zu mehr als 1.000 Verstößen gegen das Bundesinfektionsschutzgesetzt gegeben habe.

Ein Großteil der Kontrollierten durch das Zusammentreffen in Gruppen zwischen drei und 14 Personen gegen die Regeln verstoßen. Die meisten Menschen haben sich jedoch vernünftig verhalten, so Strobl. Das würde Leben retten, so der Innenminister. 

In Österreich wurde nach zwei Wochen Bilanz zu den Corona-Maßnahmen gezogen. Kanzler Kurz erklärt das weitere Vorgehen und wie mit den Corona-Beschränkungen weiter verfahren wird.*

Corona in BaWü: Immense Zahl der Anträge auf Soforthilfe 

Update vom 28. März 2020, 14.35 Uhr: Die Zahl der Anträge auf Corona-Soforthilfe hat in Baden-Württemberg am Samstag nach nicht einmal drei Tagen 100 000 übertroffen. „Stand Samstagmorgen sind es 101 418 Anträge“, sagte Wolfgang Grenke, Präsident des baden-württembergischen Industrie- und Handelskammertags (BWIHK). Die digitale Bearbeitung sei der richtige Weg für die Soforthilfe, so könnten alle Beteiligten zügig arbeiten, erklärte er. Allerdings belege die Flut der Anträge auch in brutaler Nüchternheit, was das Coronavirus dem Südwesten und der ganzen Welt abverlange. Unterdessen breitet sich das Coronavirus auch in Russland immer weiter aus.

Corona in BaWü: Landesgesundheitsamt registriert 25 neue Todesfälle

News vom 27. März, 20.00 Uhr: Binnen eines Tages wurden in Baden-Württemberg 25 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus* beim Landesgesundheitsamt registriert. Die Opfer stammen den Statistiken nach aus den Landkreisen Biberach, Böblingen, Breisgau-Hochschwarzwald, Emmendingen, Heidenheim, Ortenaukreis, Rems-Murr-Kreis, Reutlingen, Rhein-Neckar-Kreis, Schwäbisch Hall, Tuttlingen und Zollernalbkreis. Auch in den Großstädten Freiburg und Stuttgart wurden Todesfälle gemeldet, wie die Behörde bestätigte. 

Die Zahl der Covid-19-Todesfälle im Bundesland Baden-Württemberg stieg somit auf insgesamt 101, wobei 65 Prozent der verstorbenen Personen 80 Jahre oder älter waren. Den Folgen des Coronavirus erlagen bisher 70 Männer und 31 Frauen in Baden-Württemberg. 

Corona in BaWü: Ministerpräsident Kretschmann über Ende der Kontaktsperre - „Jetzt noch viel zu früh...“

Update 16.58 Uhr: In Baden-Württemberg erteilt Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) Hoffnungen auf ein baldiges Ende der Kontaktsperre vorerst eine Absage. Frühestens in der übernächsten Woche könne man über einen Ausstieg aus den in der Corona-Krise* verhängten Maßnahmen sprechen. Es sei „jetzt noch viel zu früh, um Entwarnung zu geben oder Ausstiegsdaten in Aussicht zu stellen“, erklärte Kretschmann am Freitag in einem vorab verbreiteten Redetext. Vielmehr werde es „noch mindestens acht bis zehn Tage dauern, bis wir seriös darüber diskutieren können“.

Die größte Herausforderung stehe noch bevor, so Kretschmann in seiner Rede im Südwestrundfunk (SWR). „Wir stehen noch immer am Beginn der Krise.“ Wie lange „wir das öffentliche Leben beschränken müssen“, wisse man noch nicht, so Kretschmann. Zur Bewältigung der medizinischen Herausforderungen hätten sich allein in Baden-Württemberg inzwischen mehr als 1500 pensionierte Ärzte und über 4000 Medizinstudenten gemeldet, um in den Kliniken mitzuhelfen. Zudem rüste das Land Rehaeinrichtungen, Hotels und Hallen zu Krankenhäusern um.

Lesen Sie auch: Deutsche Forscher mit Durchbruch - entscheidendes Enzym zur Virus-Vermehrung nun entschlüsselt.

Corona in BaWü: Ministerpräsident Kretschmann mit düsterer Prognose - „stehen noch Beginn der Krise“

Update 14.35 Uhr: In Baden-Württemberg sind aktuell 8441 Fälle an Coronavirus-Infektionen gemeldet. Die Gesamtzahl der Infektionen in Deutschland liegt bei rund 46.450. Baden-Württemberg ist damit, neben Bayern und NRW, eines der am stärksten betroffenen Bundesländern. Allein am Donnerstag wurden in Baden-Württemberg 1.189 Neuinfektionen gemeldet.  

Im Süd-Westen grenzt das Bundesland an das Elsass, dem Epizentrum der Coronavirus-Pandemie in Frankreich. Trotz Grenzschließung werden französische Patienten in Baden-Württemberg mit aufgenommen, um weitere Eskalation zu verhindern. 

Am Freitag hatte außerdem der britische Permierminister Boris Johnson per Twitter seine Coronavirus-Infektion bekannt gegeben. In Bayern und München warnt die Polizei vor Trickbetrügern, die sich als Ärzte ausgeben.  

Corona in BaWü: Erschreckende Zahl an Neuinfektionen - Polizei mit fragwürdigen Maßnahmen

Update vom 27. März, 9.25 Uhr: Das RKI hat die neuesten Zahlen für die Bundesländer übermittelt. In Baden-Württemberg sind demnach 8161 Menschen infiziert. Im Vergleich zum Vortag ist das ein Anstieg um 878 Personen. Bisher sind in Baden-Württemberg nach RKI-Informationen 70 Menschen an den Folgen des Coronavirus gestorben. Deutschlandweit verzeichnet das Bundesland die zweitmeisten Infizierten. Einzig in Bayern ist die absolute Zahl der Betroffenen höher.

Update, 21.40 Uhr: In der Medius Klinik Nürtingen in Baden-Württemberg mussten laut der Bild die ersten Patienten verlegt werden. Die Klinik hatte die Zahl der Beatmungsgeräte auf 18 erhöht - doch nun sind bereits alle Plätze belegt, berichtet das Blatt weiter. Für vier Patienten zwischen 36 und 60 Jahren, deren Zustand sich rapide verschlechterte, gab es keine Beatmungsplätze mehr. Die Patienten seien per Hubschrauber und Krankenwagen unter anderem nach Tübingen und Esslingen verlegt worden.

Corona in Baden-Württemberg: Gesundheitsämter und Polizei greifen zu fragwürdigen Methoden

Update 16.06 Uhr: Einzelne Gesundheitsämter in Baden-Württemberg geben offenbar die Daten von Corona-Infizierten an die Polizei weiter. In einigen Landkreisen würden Listen mit den Daten Infizierter an die Polizeipräsidien übermittelt. Das berichten der Südwestrundfunk (SWR) und die Schwäbische Zeitung am Donnerstag. Dies geschehe, damit sich Beamte bei Kontakt mit einem Infizierten schützen könnten.

Das Landesinnenministerium in Stuttgart soll dieses Vorgehen mit dem Gesetz über den öffentlichen Gesundheitsdienst rechtfertigen. Dieses ermögliche eine Datensammlung, um Gefahren von der Bevölkerung abzuwenden. Das Innenministerium wies zugleich darauf hin, dass die Gesundheitsämter später auch dafür sorgen müssten, die Daten von Geheilten wieder zu löschen.

Auch die Gewerkschaft der Polizei (GdP) verteidigte die Praxis. „Uns fehlen Informationen von Infizierten, wenn wir bei Einsätzen ausrücken“, sagte Hans-Jürgen Kristein, GdP-Landeschef der Schwäbischen Zeitung. Diese seien vor allem nötig, da der Polizei Schutzkleidung fehle.

Das Vorgehen wirft kritische verfassungsrechtliche Fragen auf. Im Kern steht die Frage, ob die dem Grundgesetz zugrunde gelegten Menschenrechte durch den öffentlichen Gesundheitsdienst ausgehebelt oder zumindest massiv eingeschränkt werden dürfen. Der Datenschutzbeauftragte des Landes Baden-Württemberg, Stefan Brink, sagte der Zeitung, in Einzelfällen könne das Abrufen von Patientendaten rechtlich gedeckt sein. Nicht zulässig sei es aber, „dass die Polizei alle Infiziertendaten bei allen Gesundheitsämtern abruft.“

Der stellvertretende SPD-Landtagsfraktionschef Sascha Binder übte Kritik. „Statt so massiv in die Persönlichkeitsrechte von Bürgerinnen und Bürgern einzugreifen, sollte die Landesregierung lieber für die notwendige Schutzausstattung der Polizei sorgen“, erklärte er und forderte die Landesregierung auf, für Klarheit zu sorgen.

Erschreckende Nachrichten aus Frankreich: Das Elsass gilt als das Corona-Epizentrum in Frankreich. In den Krankenhäusern herrschen offenbar erschreckende Zustände. Nun soll die Bundeswehr helfen.

Corona-Krise in Baden-Württemberg: Innenministerium erwägt Einsatz der Bundeswehr

Update vom 26. März, 13.56 Uhr: In Baden-Württemberg gibt es Überlegungen, die Bundeswehr um Amtshilfe zur direkten Unterstützung der Landespolizei zu bitten, berichtet die Schwäbische Zeitung (Bezahlschranke). Die Polizei sei aufgrund der Corona-Krise ausgedünnt. 

Soldaten könnten Transportaufgaben übernehmen oder polizeiliche Einrichtungen schützen. Es sei jedoch nicht geplant, dass Polizisten und Soldaten miteinander Streife fahren. Die Soldaten stünden dabei stets unter der Führung der Polizei, heißt es.   

Update vom 26. März, 12.43 Uhr: Es gibt neue Corona-Zahlen für Baden-Württemberg. Nach Angaben der Berliner Morgenpost sind mittlerweile 56 Menschen an den Folgen von einer Covid-19-Infektion gestorben. Insgesamt sind Stand 10 Uhr 7283 Menschen im Bundesland infiziert. Alle News zu Deutschland finden Sie im Ticker.

Update vom 25. März 2020, 6.57 Uhr: In Ulm bereitet sich das Bundeswehrkrankenhaus auf einen möglichen deutlichen Anstieg von Covid-19-Patienten vor. In der Intensivmedizin könnten derzeit rund 30 Patienten aufgenommen werden, sagte Matthias Helm, Oberstarzt und Leiter der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie. In der nächsten Zeit würden weitere zehn Betten bereitgestellt. 

Corona-Krise in Baden-Württemberg: Ulmer Klinik spricht sich auch mit bayrischen Behörden ab

Abhängig von Entwicklung und Verlauf der Corona-Krise könnten auch noch andere Stationen für infizierte Patienten freigeräumt werden. Die Klinik in Ulm hat insgesamt knapp 500 Betten. Die Vorbereitungen würden in Absprache mit anderen Krankenhäusern der Region, dem eigenen Landkreis und den benachbarten bayrischen Behörden getroffen, teilte Helm mit. „Wir helfen uns gegenseitig aus.“ Wie sich die Lage der nahen Zukunft entwickle könne noch niemand sagen. 

Update vom 24. März 2020, 23.15 Uhr: Wie nur der Corona-Pandemie beikommen? In der Diskussion darüber fällt immer häufiger der Begriff Herdenimmunität - eine Virologin hat klar dazu Stellung bezogen.

Update vom 24. März 2020, 20 Uhr: Die meisten bestätigten Corona-Fälle gibt es in Baden-Württemberg - wenig überraschend - aus der Landeshauptstadt Stuttgart zu vermelden.

Wie die Stuttgarter Nachrichten berichten, wurden dem Sozialministerium an diesem Dienstag 710 neue Infektionen mit der tückischen Lungenkrankheit Covid-19 gemeldet. Fast jeder dritte neue Fall werde dabei in der Region Stuttgart registriert, heißt es weiter.

Auch der Kreis Esslingen - westlich von Stuttgart gelegen - habe vergleichsweise viele Fälle. Stand Dienstagabend sind in Baden-Würtemberg bislang 37 Menschen an Corona gestorben - 28 davon waren laut Ministerium 80 Jahre alt und älter.

Corona-Krise in Baden-Württemberg: Auch Schlager-Star Andrea Berg hilft mit

Update vom 24. März 2020, 19 Uhr: Prominente Unterstützung aus der Welt der Musik - genauer gesagt von Superstar Andrea Berg*.

Die Schlager-Star und ihr Mann, Hotelier und Fußball-Funktionär Uli Ferber, haben sich bereit erklärt, „vorübergehend einen Hotelflügel des Sonnenhofs als Bettenreserve zur Verfügung zu stellen“. Beide betreiben das bekannte und große Hotel in Aspach nördlich von Stuttgart gemeinsam, das zudem Namensgeber des Fußball-Drittligisten SG Sonnenhof Großaspach ist.

Demnach hätten das Landratsamts und die Rems-Murr-Kliniken wegen der Corona-Pandemie um Unterstützung ersucht. Untergebracht werden sollen aber keine Covid-19-Patienten, sondern „Menschen nutzen, die aufgrund der Situation nach einem Krankenhausaufenthalt nicht direkt in die lokalen Rehakliniken, Senioren- und Pflegeheime aufgenommen bzw. zurückkehren können“, heißt es auf der Website des Hotels dazu.

Corona-Krise in Baden-Württemberg: Milliarden für Selbstständige

Update vom 24. März 2020, 18 Uhr: Auch in Baden-Württemberg läuft der Kampf gegen das Coronavirus sowohl medizintechnisch als auch gegen die Auswirkungen ökonomisch auf Hochtouren.

Mit Rettungsprogrammen in Milliardenhöhe wollen mehrere Bundesländer gegen die Auswirkungen der Corona-Krise vorgehen.

In Baden-Württemberg sollen mit dem Programm Soforthilfe Corona Selbstständige, Freiberufler und kleine Unternehmen gestützt werden, die durch die Krise in Existenznot geraten. Von den fünf Milliarden Euro, die im Südwesten für Wirtschaftshilfen bereitstehen, sind vier Milliarden für die Soforthilfe verfügbar.

Update vom 24. März 2020, 13.04 Uhr: In der Coronavirus-Krise gelte „nach wie vor Alarmstufe Rot“ - das sagte Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann am Dienstag in Stuttgart

Weiter bezeichnete er das Virus als „enorme Herausforderung für die Gesellschaft“ und berichtete, dass Baden-Württemberg derzeit Reha-Einrichtungen und Hotels vorbereitet, um Menschen dort medizinisch versorgen zu können.

Corona-Krise in Baden-Württemberg: Kretschmann lobt Verhalten der Bevölkerung 

Weiter setze das Bundesland alles daran, Schutzausrüstung zu bekommen, betonte Kretschmann laut Informationen der Deutschen Presse-Agentur

So habe der Automobilhersteller Daimler die Lieferung von insgesamt 110.000 Schutzmasken zugesagt. Zudem kämen weitere zehn Millionen OP-Masken aus China. In Baden-Württemberg hätten sich zudem rund 4000 Studenten bereit erklärt, in Kliniken auszuhelfen, sagte der Ministerpräsident. Er lobte außerdem, dass sich die meisten Menschen an die in seinem Bundesland geltenden Vorgaben zur Virus-Eindämmung halten würden. Doch obwohl man drastische Maßnahmen ergriffen habe, steige die Zahl der Infizierten noch an, betonte Kretschmann. 

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann warnt vor einer Verschlimmerung der Corona-Krise.
Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann warnt vor einer Verschlimmerung der Corona-Krise. © dpa / Marijan Murat

Erstmeldung vom 23. März 2020: Angesichts der weltweit um sich greifenden Coronavirus-Krise ist auch internationale Solidarität zunehmend von Bedeutung. 

Mit gutem Beispiel ging dabei nun unter anderem das Bundesland Baden-Württemberg voran. Nach Angaben des Wissenschaftsministeriums erklärten sich dort vier Universitätskliniken bereit, Patienten aus dem benachbarten Elsass aufzunehmen. Die Region ist einer der Corona-Brennpunkte in Frankreich.Vor allem im Département Haut-Rhin und in der gesamten ostfranzösischen Region Grand Est ist die Zahl der Corona-Infektionen dramatisch gestiegen. 

Corona-Krise in Baden-Württemberg: Macron bedankt sich für die Solidarität der Nachbarländer

Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hat sich für die grenzübergreifende Unterstützung anderer Länder im Kampf gegen die Coronavirus-Ausbreitung via Twitter bedankt

„Vielen Dank an unsere europäischen Nachbarn“, schrieb Macron am Montag in dem sozialen Netzwerk mit Blick auf die Aufnahme-Angebote für französische Notfallpatienten von Ländern wie Baden-Württemberg. Auch das Saarland, Rheinland-Pfalz, die Schweiz und Luxemburg hatten zuvor angeboten, Patienten aufzunehmen. 

Während sich Baden-Württemberg hinsichtlich der Unterstützung der französischen Nachbarn im Coronavirus-Kampf* vorbildlich verhält, gab es aus einem baden-württembergischen Labor Nachrichten, die weniger erfreulich sind. Dort wurden insgesamt 2000 Corona-Proben teils unbrauchbar, weil sie zu lange nicht analysiert werden konnten. 

Der Grund dafür war, dass der privaten Einrichtung für den Test notwendige Chemikalien gefehlt haben. Betroffen sind Proben von Personen aus dem Kreis Tübingen sowie den Kreisen Biberach, Ravensburg und dem Bodensee-Kreis

Lesen Sie auch, welche neuen Entwicklungen es bei der Suche nach einem Impfstoff* gegen das Coronavirus gibt. Und ebenfalls interessant sind die Pläne des US-Militärs für den Fall, dass der dortige Präsident Donald Trump an Covid-19 erkranken sollte. Nun wurde diesbezüglich ein geheimer Bericht bekannt

Corona-Krise in Baden-Württemberg: Wegen Labor-Panne müssen viele Betroffene nochmal getestet werden

Personen aus diesen Regionen, die zwischen dem 14. und 18. März eine Probe abgegeben und noch kein Ergebnis bekommen haben, sollen sich erneut bei ihrem zuständigen Gesundheitsamt melden, falls sie immer noch grippeähnliche Symptome zeigen oder Fieber haben*. Dann werde ein neuer Test in die Wege geleitet. Sind die Symptome in der Zwischenzeit verschwunden, könne man mit großer Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, nicht infiziert zu sein, hieß es weiter. 

Derzeit wird außerdem geprüft, ob zumindest ein Teil der liegengebliebenen Proben noch verwertet werden kann. Das Gesundheitsministerium wie auch die Landkreise haben das Labor unterdessen scharf kritisiert: „Das Vorgehen des Labors hält alle betroffenen Bürgerinnen und Bürger weiter in Ungewissheit und ist nicht akzeptabel“, betonten die Einrichtungen. 

Seinen Anfang nahm das Coronavirus in Baden-Württemberg übrigens im Landkreis Göppingen. Dort wurde am 25. Februar erstmals ein Mensch positiv auf CoVid-19 getestet. Weitere Informationen dazu sehen sie im Video.

Weitere Informationen zur Coronavirus-Entwicklung in Frankreich und anderen europäischen Ländern erhalten Sie in unserem News-Ticker. Und auch in den USA ist Corona auf dem Vormarsch. Besonders die  Stadt New York ist stark betroffen.  In Zeiten des Coronavirus wollen nun auch Andrea Berg und ihre Familie unmittelbar helfen - mit ihrem Hotel.

In Nordrhein-Westfalen spuckte ein Mann aus dem besonders betroffenen Heinsberg einen Polizisten an und schrie diesem entgegen: „Ich habe Corona!“

Nun hat Ministerpräsident Winfried Kretschmer beschlossen einen Sonderweg in der Corona-Krise zu fahren. In Baden-Württemberg sollen nun auch Bürger und Bürgerinnen ohne Symptome getestet werden

pm mit Material der dpa und von AFP

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