Was ist eigentlich diese Corona-Ampel? Das Warnsystem einfach erklärt
In Österreich und in Berlin wurde eine Corona-Ampel eingeführt. Doch was bedeutet dieses Warnsystem gegen die Ausbreitung des Coronavirus? Eine Erklärung.
- Coronavirus-Pandemie: Nach dem deutschen Bundesland Berlin hat auch Österreich eine Corona-Ampel eingeführt.
- Das Warnsystem gegen die Ausbreitung von Covid-19 funktioniert mit den Farben Grün, Gelb, Orange und Rot.
- Die Corona-Ampel findet zum Beispiel auch in Schulen Anwendung - das Modell einfach erklärt.
München/Wien - Viele Länder in der Europäischen Union haben sie: Die sogenannte Corona-Ampel, um die Ausbreitung des Coronavirus in bestimmten Regionen besser klassifizieren und eingrenzen zu können. Und: Die Covid-19-Lage wird damit bildlich greifbar.
Doch jedes Land gestaltet dieses Warnsystem anders aus, in Deutschland hat sich zum Beispiel Berlin für einen eigenen Ansatz entschieden. Doch, wie funktioniert diese Corona-Ampel? Merkur.de vergleicht die deutsche Hauptstadt und den deutschen Nachbarn Österreich miteinander.
Corona-Ampel in Berlin: R-Wert und zwei Indikatoren zum Virus entscheiden
Berlin: Im Gegensatz zu den anderen deutschen Bundesländern setzt die Millionenmetropole an der Spree (geschätzt 3,75 Millionen Einwohner) nicht auf eine Obergrenze (50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen), sondern auf eine Infektionsampel, genauer gesagt auf drei Ampeln verteilt im Stadtgebiet. Für die Corona-Ampel gibt es drei Indikatoren.
- Die Reproduktionszahl R = Das heißt, wie viele weitere Menschen werden durch einen/eine Corona-Infizierte(n) im Schnitt angesteckt.
- Neuinfektionen mit dem Coronavirus auf 100.000 Einwohner in sieben Tagen.
- Die Kapazitäten der Intensivbetten auf den Intensivstationen der Berliner Krankenhäuser.
Corona-Ampel in Deutschland: In Berlin kommt es auf Intensivbetten und Neuinfektionen an
Die Indikatoren können die Corona-Ampel unabhängig voneinander umstellen und somit die Warnstufe von Grün auf Gelb auf Rot erhöhen und ausweiten.
Corona-Ampel auf Grün | R-Wert niedriger als 1,1 | Weniger als 20 Neuinfektionen | 1 - 15 Prozent der Intensivbetten |
Corona-Ampel auf Gelb | R-Wert drei Tage höher als 1,1 | 20 - 30 Neuinfektionen | 15 - 25 Prozent belegt |
Corona-Ampel auf Rot | R-Wert drei Tage höher als 1,3 | Mehr als 30 Neuinfektionen | Mehr als 25 Prozent belegt |
Corona-Ampel in Österreich: Vier Covid-19-Kriterien, vier Farben zur Virus-Gefahr
Österreich: Beim österreichischen Corona-Ampel-System wird das Risiko der Ausbreitung in den neun verschiedenen Bundesländern bewertet.
Von Ost nach West namentlich in Wien, Niederösterreich, dem Burgenland, der Steiermark, Oberösterreich, Kärnten, Salzburg, Tirol und Vorarlberg. Vier Kriterien fließen in die Bewertung der Covid-19-Lage mit ein.
- 1. Corona-Lage: Wie sehen die Spitalskapazitäten aus. Heißt: Wieviele Intensivbetten sind (noch) frei.
- 2. Corona-Lage: Wie hoch ist der prozentuale Anteil positiver Covid-19-Tests an den gesamten Testungen.
- 3. Corona-Lage: Wie stark steigen die täglichen Coronavirus-Fallzahlen in den Bundesländern und Bezirken.
- 4. Corona-Lage: Clusteranalysen - gibt es irgendwo aus besonderen Gründen Hotspots (Hochzeiten, private Feiern,...).
Corona-Ampel in Österreich: Von den Bundesländern auf die Bezirke herunter gebrochen
Eigenheit der österreichischen Corona-Ampel ist, dass es vier Farben gibt und nicht drei wie in Berlin. Das Ampelsystem kann dabei auf einzelne Bezirke heruntergebrochen werden - zum Beispiel auf die 23 Gemeindebezirke Wiens (insgesamt geschätzt 1,9 Millionen Einwohner).
Corona-Ampel | Corona-Risiko | Corona-Lage vor Ort |
Grün | geringes Risiko | einzelne Fälle, isolierte Ausbrüche |
Gelb | mittleres Risiko | moderate Fallzahlen, Feiern wie Hochzeiten zuzuordnen |
Orange | hohes Risiko | Fälle steigen, können nicht mehr Events zugeordnet werden |
Rot | sehr hohes Risiko | unkontrollierte und große Ausbrüche |
(pm)