Update vom 17. April, 18.25 Uhr: Brandenburg führt ab Montag eine Ausgangsbeschränkung zwischen 22.00 Uhr und 5.00 Uhr ein und kommt damit der Bundes-Notbremse noch zuvor. Die Beschränkung soll dann für die Regionen gelten, in denen die 7-Tages-Inzidenz drei Tage in Folge über 100 liegt, gab Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) am Samstag in Potsdam bekannt. Ab einer Inzidenz von 200 sollen zusätzlich alle Schulen bis auf die Abschlusklassen geschlossen werden.
Update vom 17. April, 15.10 Uhr: Das Saarland verschärft seine Corona-Maßnahmen für die Modellregion* wegen des „gesteigerten Infektionsgeschehens“ leicht. In allen Bereichen, wo bisher eine Pflicht zur Mund-Nasen-Bedeckung bestand, sei ab Montag eine medizinische Maske Pflicht, teilte Regierungschef Tobias Hans (CDU) am Samstag mit. Bei der Testpflicht in der Außengastronomie, Theater und Konzerten gebe es dann keine Ausnahmen mehr. An Grund- und Förderschulen werde zudem eine Testpflicht vorbereitet.
Update vom 17. April, 12.40 Uhr: Mehr als 19 Prozent der Deutschen haben eine Corona-Impfung erhalten. 21.332.342 Impfdosen wurden sein Beginn der Impfkampagne verimpft. 559.967 Impfdosen wurden am Freitag (16. April) verabreicht. Das geht aus den aktuellen Daten des RKI-Impfdashboards hervor.
5.425.990 Personen (6,5 Prozent der Gesamtbevölkerung) sind demnach vollständig geimpft. Insgesamt haben 15.906.352 Personen mindestens eine Impfdosis erhalten. Die Impfquote in Bremen liegt bei 22,4 Prozent. Das Bundesland ist damit Spitzenreiter beim Impfen, gefolgt vom Saarland (21,6 Prozent). Platz drei belegt aktuell Schleswig-Holstein (20,3 Prozent) knapp vor Sachsen-Anhalt (20,2). Schlusslicht ist Hessen. Hier liegt die Impfquote bei 17,2 Prozent.
Update vom 17. April, 10.55 Uhr: Auf das Auto von Karl Lauterbach (58) ist ein Farbanschlag verübt worden. Der SPD-Gesundheitspolitiker schildert die Farbattacke auf Twitter, wie Merkur.de berichtet. Seine Ansage zu dem Vorfall ist klar und deutlich.
Update vom 17. April, 9.11 Uhr: Beim Thema Impfen geht es in Deutschland voran. Der Impfrekord am Mittwoch (14. April) mit 758.173 verimpften Dosen macht Hoffnung. Am Donnerstag waren es schon 100.000 weniger - nämlich 658.019. Zum Vergleich: Am 1. Januar waren es 19.271 Impfdosen.
Bisher wurden in Deutschland 20.744.105 Impfdosen verimpft - Stand Donnerstag (15. April). Aktuelle Impfzahlen von Donnerstag und Freitag liegen am Samstagvormittag zunächst noch nicht vor.
„Bis zum Ende der Kalenderwoche 14 am 11. April 2021 wurden 22.444.875 Dosen Impfstoff geliefert. 81,8 % dieser Dosen wurden im selben Zeitraum verimpft“, heißt es auf dem Impfdashboard des Gesundheitsministeriums (Stand: 15. April). Geliefert wurden demnach: BioNTech/Pfizer (15.105.675 Dosen), Astrazeneca (5.577.600 Dosen) und Moderna (1.761.600 Dosen).
Update vom 17. April, 8.34 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 23.804 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das sind rund 2.000 weniger als am Freitag und rund 300 weniger als am Samstag vor einer Woche. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 219 neue Todesfälle verzeichnet. Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz stiegt leicht nach den Daten des RKI-Dashboards auf 160,7 (Vortag: 160,1). Vor vier Wochen hatte die Inzidenz noch bei 99,9 gelegen.
Update vom 16. April, 22.14 Uhr: Die Reproduktionszahl in Deutschland steigt immer weiter. Wie aus dem aktuellen Lagebericht des Robert-Koch-Instituts vom Freitagabend hervorgeht, beträgt der Sieben-Tage-R-Wert mittlerweile 1,24. Damit erreicht die Reproduktionszahl den höchsten Wert im Jahr 2021. Zuletzt lag der R-Wert das letzte Mal Ende Oktober höher.
Die aktuelle Zahl bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 124 weitere Menschen anstecken. „Der 7-Tage-R-Wert liegt über 1. Dies bedeutet weiterhin eine deutliche Zunahme der Fallzahlen“, heißt es vonseiten des RKI. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor acht bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.
Update vom 16. April, 19.16 Uhr: Ab Montag gelten in Mecklenburg-Vorpommern wieder strenge Regeln. Private Treffen dürfen dann wieder nur mit einer Person außerhalb des eigenen Haushalts stattfinden, Schulen und viele Geschäfte sowie Museen schließen. Zusätzlich zu diesen Maßnahmen wurde auch ein Einreiseverbot ausgesprochen - und dieses trifft zwei beliebte Urlaubsziele: die Mecklenburgische Seenplatte und die Insel Usedom. Das teilten die zuständigen Landkreise Vorpommern-Greifswald und Mecklenburgische Seenplatte mit.
Für Touristen sind die beiden Regionen gesperrt. Auch gilt: Wer dort nicht lebt, darf auch einen eventuellen Zweitwohnsitz nicht besuchen. Ausnahmen gibt es nur bei „triftigen Gründen“. Dies können zum Beispiel berufliche Gründe sein oder der Besuch der Kernfamilie. Laut Focus.de hat die Polizei schon am Wochenende Kontrollen angekündigt. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag in Mecklenburg-Vorpommern am Donnerstag bei 149. Am Freitag lag sie im Landkreis Vorpommern-Greifwald (Usedom) sogar bei 182,5 und im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte am Donnerstag bei 179 pro 100.000 Einwohner:innen.
Update vom 16. April, 14.45 Uhr: Die Stadt Köln hat eine Ausgangssperre verhängt. Oberbürgermeisterin Henriette Reker sagte am Freitag nach einer Sitzung des Krisenstabs, es sei zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg, dass für Köln eine solche Maßnahme verhängt worden sei. Sie sprach von einem schweren Tag für die Stadt, angesichts der Infektionslage sei die Maßnahme aber verhältnismäßig. Das Gesundheitssystem gerate gerade an seine Belastungsgrenze.
Die Ausgangssperre in Köln gilt ab Mitternacht. Von den kommenden Tagen an dürfen dann sich Menschen in Köln zwischen 21.00 Uhr und 05.00 Uhr nur noch mit einem triftigen Grund draußen aufhalten. An Grünanlagen gilt zudem ein Grill-, Alkohol- und Shishakonsumverbot. Verstöße werden mit einem Bußgeld von 250 Euro bestraft.
Update vom 16. April, 13.50 Uhr: Das Tübinger Modellprojekt „Öffnen mit Sicherheit“ sorgte bereits in den vergangenen Wochen für Schlagzeilen, doch nun kann das Projekt vorerst weitergehen, wie auch die Fuldaer Zeitung* berichtet. „Wir werden das Infektionsgeschehen in Tübingen weiterhin genau beobachten und das Projekt zunächst weiter laufen lassen“, teilte ein Sprecher des Sozialministeriums in Stuttgart am Freitag mit.
Die Bedingung für das Fortsetzen des Modellprojekts sei, dass die Sieben-Tage-Inzidenz vor Ort stabil bleibe - und nicht an drei
aufeinanderfolgenden Tagen die 100er-Marke, also 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche, überschreite.
„Spätestens aber, wenn das neue Infektionsschutzgesetz des Bundes offiziell in Kraft ist, werden wir das Projekt wohl unterbrechen
müssen“, so der Sprecher.
Der Modellversuch hatte am 16. März begonnen und sollte am kommenden Montag zu Ende gehen. Die Stadt hatte zuvor einen Abbruch erst bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 125 an drei Tagen in Folge gefordert, wie es in einem von Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) unterzeichneten Antrag heißt. Menschen in Tübingen können sich an mehreren Stationen kostenlos testen lassen - mit den Bescheinigungen der Ergebnisse, den Tagestickets, können sie dann in Läden, zum Friseur oder auch in Theater und Museen gehen. Wegen großen Andrangs von außerhalb sind die Tests inzwischen auf Menschen aus dem Kreis Tübingen beschränkt.
Update vom 16. April, 13.30 Uhr: Ab einer Inzidenz von über 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche sollen Schulen wieder geschlossen werden. Obwohl die Stadt Ulm diesen Wert aktuell noch unterschreitet, hat die Stadt die geplante Wiedereröffnung der Schulen für alle Kinder und Jugendlichen erstmal verschoben.
Der für Bildung zuständige Stadtdirektor Gerhard Semler teilte am Freitag jedoch mit, den Schulen werde empfohlen, „dass vorerst von einem Präsenzunterricht Abstand genommen werden soll“. Wie die aktuellen Zahlen nämlich verdeutlichen, verzeichnet Ulm nach Angaben des Landesgesundheitsamts vom Donnerstag eine Inzidenz von 190,9.
Semler erklärte, Hintergrund sei die Erfahrung der vergangenen Tage und aus der letzten Corona-Welle, die den Schluss nahelegten, „dass wir die Inzidenz von 200 rasch erreichen werden“. Der Abteilungsleiter betonte aber, dass es sich um eine Empfehlung handele, da die rechtliche Grundlage für ein Verbot des Präsenzunterrichts ab einer Inzidenz von 200 noch gar nicht vorhanden sei. Die Landesregierung in Stuttgart will ihre Corona-Verordnung aber am Wochenende aktualisieren und dann die vom Bund verlangte Notbremse einarbeiten.
Update vom 16. April, 12.20 Uhr: Im Herbst 2020 hatten Unbekannte einen Brandanschlag auf das RKI* verübt, nun veröffentlicht die Polizei Bilder eines Mannes. Er steht im Verdacht eine Bekenner-Mail geschrieben zu haben.
Update vom 16. April, 10.15 Uhr: Die aktuellen Corona-Beschränkungen sorgen noch immer für Gesprächsstoff, SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach setzt sich nun erneut für eine schnelle Umsetzung der geplanten abendlichen Ausgangsbeschränkungen ein. „Es wird alleine nicht reichen, aber in keinem Land ist es gelungen, eine Welle mit Variante B.1.1.7 noch einmal in den Griff zu bekommen, ohne dass man nicht auch das Instrument der Ausgangsbeschränkung, und nicht -sperre, genutzt hätte“, sagte Lauterbach am Freitag bei der ersten Beratung der Pläne für eine „Bundes-Notbremse“ im Bundestag.
Es sei nicht die Zeit, komplizierte Bedenken anzumelden, sagte Lauterbach an die Adresse von FDP-Chef Christian Lindner. Lindner
hatte sich zwar grundsätzlich hinter die geplanten Maßnahmen im Infektionsschutzgesetz gestellt, aber die geplante Ausgangsbeschränkungen kritisiert. Lauterbach sagte: „Wir brauchen Pragmatismus, und keine gegenseitige Aufklärerei, was alles nicht funktioniert.“
Update vom 16. April, 7.30 Uhr: Hausärzte dürfen den Impfstoff für ihre Patienten künftig selbst aussuchen. „Sie geben auf dem Rezept an, von welchem Impfstoff sie wie viele Dosen benötigen“, erklärte die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) laut einem Bericht der Rheinischen Post. Dies soll erstmals für die Woche vom 26. April bis 2. Mai gelten, für die der Bund Vakzine von Biontech/Pfizer und Astrazeneca bereitstellen wird. Die Bestellmenge pro Arzt sei für die besagte Woche auf 18 bis 30 Biontech-Dosen und zehn bis 50 Astrazeneca-Dosen begrenzt.
Update vom 16. April, 6 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 25.831 Corona-Neuinfektionen und 247 weitere Todesfälle gemeldet. Das geht aus den Daten des RKI-Dashboards am Freitagfrüh hervor. Nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich.
„Nach einem vorübergehenden Rückgang der Fallzahlen über die Osterfeiertage setzt sich der starke Anstieg der Fallzahlen fort“, ist im aktuellen RKI-Corona-Lagebericht zu lesen. Besonders stark seien sie in den jüngeren Altersgruppen gestiegen.
Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz liegt laut RKI bei 160,1 (Vortag: 160). Der bundesweite 7-Tage-R-Wert schätzt das RKI auf 1,18 (Vortag: 1,11), wie aus dem aktuellen Lagebericht hervorgeht. Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 118 weitere Menschen anstecken. „Der 7-Tage-R-Wert liegt über 1. Dies bedeutet weiterhin eine deutliche Zunahme der Fallzahlen“, hieß es im Lagebericht. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.
Erstmeldung vom 16. April 2021
München/Berlin/Jena - Thüringen muss in der dritten Welle der Coronavirus-Pandemie* als erstes Bundesland schwerstkranke Corona*-Patienten in andere Bundesländer ausfliegen lassen. Denn: Die Intensivstationen sind völlig überfüllt. Das berichten ARD und ZDF am Donnerstagabend (15. April) übereinstimmend.
Schon am Donnerstagvormittag hatten Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU)* und der Chef des Robert-Koch-Instituts (RKI)*, Lothar Wieler, auf einer Pressekonferenz in Berlin berichtet, dass wegen der hohen Covid-19-Fallzahlen und der Corona-Mutationen wie der brasilianischen Variante* nur noch zehn Prozent der Intensivbetten in Deutschland frei seien.
In Thüringen ist die Lage besonders dramatisch - zum Beispiel aus Jena werden nun Patienten in andere Bundesländer verlegt. „Wir sind seit Wochen im Ausnahmezustand“, erklärte Prof. Michael Bauer vom Uniklinikum Jena im „heute journal“ des ZDF: „Die Hälfte meiner Betten ist mit schwerstkranken Covid-Patienten belegt.“ Und: Die Patienten würden demnach immer jünger.
Wir sind seit Wochen im Ausnahmezustand.
So habe er zum Beispiel „einen 32-jährigen Fitnesstrainer beatmet auf Station liegen“. Es komme „zu schwersten Erkrankungen bei jungen Patienten mitten aus dem Leben“. Ihm sei „Angst und Bange“. Andere Bundesländer würden die Patienten in zwei bis drei Wochen auf den Intensivstationen sehen. „Wir sind mit dem Rücken an der Wand“, erzählte Bauer.
Mitte April ist mit derzeit 20.975 belegten Intensivbetten ein neuer Höchststand in der Pandemie erreicht - Tendenz steigend. Am Donnerstag waren 29.426 Neuinfektionen mit dem Virus binnen 24 Stunden gezählt worden, die bundesweite 7-Tage-Inzidenz* lag zeitgleich bei 160,1.
Verfolgen Sie alle Entwicklungen zur Corona-Krise in Deutschland hier im News-Ticker. (pm) *Merkur.de und fuldaerzeitung.de sind ein Angebot von IPPEN.MEDIA