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Corona in Großbritannien: Schutz-Ausrüstung in Kliniken wird knapp - Infiziertenzahl übersteigt traurige Marke

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Von: Martina Lippl

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Coronavirus - Großbritannien
Das Coronavirus hat Großbritannien fest im Griff. © dpa / Kirsty O'connor

Großbritannien steht der Höhepunkt der Coronavirus-Pandemie nach Ansicht von Experten noch bevor. Es fehlt an Tests, Schutzausrüstung und Beatmungsgeräten. Alle Entwicklungen im News-Ticker.

Update 18. April, 12.38 Uhr:In den britischen Kliniken werden Ausrüstungen zum Schutz gegen das Coronavirus bedrohlich knapp. Es wird erwartet, dass noch an diesem Wochenende die für Ärzte und Pfleger empfohlenen langärmeligen, flüssigkeitsabweisenden Einweg-Kittel auf vielen Intensivstationen nicht mehr zur Verfügung stehen.

Die Lagerbestände sind nach offiziellen Angaben aufgebraucht. Daher haben die Behörden auch die Verwendung anderer Kittel erlaubt - ein Schritt, der am Samstag auf heftige Kritik unter anderem von Gewerkschaften stieß. Sie befürchten ein erhöhtes Ansteckungsrisiko für das Klinikpersonal. 

In Großbritannien mangelt es auch an Klinikpersonal, Beatmungsgeräten für Covid-19-Patienten und Tests.

Neue Krankheitsbilder: Bislang galten vor allem trockener Husten und Fieber als Coronavirus-Symptome. Ärzte wurden nun weltweit auf andere Merkmale aufmerksam - die besonders bei jüngeren Patienten auftreten.

Update 18. April, 9.05 Uhr: Großbritannien überschritt am vergangenen Freitag als sechstes Land weltweit die 100.000 Corona-Infektionen und zählt nun 108.692 besttigte Fälle (Stand 9.05 Uhr). Im gesamten Gebiet des Königreichs verstarben bislang 14.576 Personen - lediglich 396 Personen gelten hingegen als geheilt. 

Corona-Krise in Großbritannien: Ausgangssperre „um mindestens drei Wochen“ verlängert

Update 16. April, 19 Uhr: Die britische Regierung verlängert die wegen der Coronavirus-Pandemie ergriffenen Schutzmaßnahmen. Die seit dem 23. März geltende Ausgangssperre werde "um mindestens drei Wochen" verlängert, sagte Außenminister Dominic Raab, der den mit dem Coronavirus infizierten Premierminister Boris Johnson vertritt, am Donnerstag in London.

Update 16. April, 17.50 Uhr: In Großbritannien sind binnen 24 Stunden weitere 861 Menschen in Krankenhäusern nach einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus Sars-CoV-2 gestorben. Das waren fast hundert neue Todesfälle mehr als am Vortag, wie das britische Gesundheitsministerium am Donnerstag mitteilte. In den vergangenen Tagen hatte sich der Anstieg der Opferzahlen noch verlangsamt.

Insgesamt starben in Großbritannien bislang 13.729 Infizierte. Die Zahl der bestätigten Corona-Fälle überschritt am Donnerstag die Marke von 100.000.

Die britische Regierung wird voraussichtlich eine Verlängerung der am 23. März verhängten Ausgangssperre beschließen. Außenminister Dominic Raab, der den an der Lungenkrankheit Covid-19 erkrankten Premierminister Boris Johnson vertritt, will nach Beratungen mit seinen Ministerkollegen am Donnerstag eine Entscheidung verkünden.

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Corona-Krise in Großbritannien: Schwangere Krankenschwester stirbt - ihr Baby wird gerettet

Update 16. April, 14.53 Uhr: Der 99-jährige Kriegsveteran Marston Moore hat seinen Spendenlauf im eigenen Garten inzwischen beendet: Er war 100 Runden mit seinem Rollator gelaufen, um Spenden für den nationalen Gesundheitsservice NHS zu sammeln. 1000 Pfund waren sein Ziel - über 14 Millionen Euro (12 Millionen Pfund) kamen zusammen. Er möchte damit allen in den Krankenhäusern für ihre tolle Arbeit danken - selbst sei er unter anderem von einem Hautkrebs geheilt worden. 

Update 16. April, 09.20 Uhr: Im Universitätskrankenhaus Luton und Dunstable im Norden Londons wurde das Baby einer 28-jährigen Krankenschwester, die mit dem Coronavirus infiziert und daran verstorben war, lebend entbunden. Mary A. verstarb demnach bereits am vergangenen Sonntag, am 7. April war sie ins Krankenhaus eingeliefert worden. "Mary hat fünf Jahre lang hier gearbeitet und war ein hochgeschätztes und geliebtes Mitglied unseres Teams, eine fantastische Krankenschwester und ein großartiges Beispiel dafür, wofür wir stehen", erklärte die Klinik. 

Nach Angaben des John-Hopkins-Universität sind in Großbritannien inzwischen 12.894 Menschen im Zusammenhang mit Covid-19 verstorben, damit verstarben seit gestern 765 Personen. 

Gestern Abend hatte das Gesundheitsministerium einen nationalen Aktionsplan vorgestellt, der erleichterten Zugang zu Tests und Masken sowie eine bessere Anerkennung für im Pflegesektor Beschäftigte vorsieht. In den nächsten Monaten möchte die Regierung 12.000 Menschen neu im Pflegebereich anstellen. 

Durch die private Spendeninitiative eines 99-Jährigen sind inzwischen fast zehn Millionen Euro für den NHS gesammelt worden.

Coronavirus in Großbritannien: 99-Jähriger sammelt Millionenspende

Update 15. April, 10.14 Uhr: Die Londoner Times fordert, dass sich die Regierung mit der Unterstützung von Privathaushalten und Unternehmen auseinandersetzen muss - die Wirtschaft schrumpfe in einem Tempo wie seit Ende des Ersten Weltkriegs nicht mehr. Wenn nicht jetzt die nötigen Schritte ergriffen würden, „wird die wirtschaftliche Krise eine weitere Generation lang dauern“, so die Times weiter.

Unterdessen hat ein 99-jähriger Mann über fünf Millionen Euro (über vier Millionen britische Pfund) für den nationalen Gesundheitsservice NHS gesammelt: Der Mann lief mit seinem Rollator 100 Runden mit jeweils 25 Metern in seinem Garten - und sammelte weltweit dafür über das Internet spenden. Sein ursprüngliches Ziel waren 1.000 Pfund gewesen - jetzt will er weitermachen.

Laut Angaben der Johns-Hopkins-Universität sind 94.845 Coronatests in Großbritannien positiv gewesen und es wurden inzwischen 12.129 Todesfälle registriert.

Coronavirus in Großbritannien: Über 778 Todesopfer binnen 24 Stunden

Update 14. April, 16.02 Uhr: In den vergangenen 24 Stunden bestätigen die britischen Gesundheitsbehörden 778 Todesopfer im Zusammenhang mit Covid-19 (Stand: 14. April, 9 Uhr). 

Eine aktuelle Studie der London School of Economics zur Lage in fünf europäischen Ländern geht davon aus, dass Bewohner von Alten- und Pflegeheimen zwischen 42 und 57 Prozent aller Corona-Todesfälle ausmachen. 

Eine Lockerung der strikten Ausgangssperren in Großbritannien ist nicht in Sicht. Der Lockdown wird mindestens bis zum 7. Mai dauern, kündigte Boris Johnsons Stellvertreter Dominic Raab auf einer Pressekonferenz am Dienstagabend an. 

Premier Boris Johnson (55) erholt sich auf seinem Landsitz von Covid-19. Johnson hatte sich im St. Thomas’ Hospital in London behandeln lassen. Der britische Gesundheitsdienst NHS (National Health Service) ist chronisch unterfinanziert. Neben Ärzten und Pflegekräften fehlt es an Schutzmaterial für das medizinische Personal. 

Boris Johnson bedankte sich nach seiner Entlassung überschwänglich bei dem NHS. Der Tagesanzeiger.ch berichtet über den Arzt, der Boris Johnson gesund gemacht hat: Professor Luigi Camporota. Der Italiener stammt aus  Kalabrien, gilt als Koryphäe auf dem Gebiet der Beatmungsmedizin und forscht am King's College London. In einem Vortrag Anfang April hatte Camporota einen Vortrag mit dem Titel „Wie beatme ich Patienten mit Covid-19-Infektion“ vor der Europäischen Gesellschaft für Intensivmedizin gehalten.

Es sei kein Wunder also, dass sich der Premierminister für das St. Thomas’ Hospital entschieden habe. 

Update 13. April, 17.32 Uhr: Die Corona-Krise in Großbritannien erreicht weiterhin neue Dimensionen. Nach Informationen der Johns-Hopkins-Universität* sind im Vereinigten Königreich nun über 11.000 Menschen an den Folgen von Covid-19 verstorben. Demnach endete die Infektion mit Sars-CoV-2 für 11.346 Briten tödlich. Insgesamt haben sich knapp 90.000 Menschen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. 

„Kritische 48 Stunden“: Johnson spricht von hartem Corona-Kampf - im Nachbarbett starb ein Patient

Update 13. April, 14.30 Uhr: Wie nun bekannt wurde, verstarb im Nachbarbett von Premierminister Boris Johnson* (55) ein erst 50-jähriger Covid-19-Patient. Auch er hatte den Nachnamen Johnson, wie The Sun berichtet. Am Samstag verlor er den Kampf gegen das Virus, der Regierungschef dagegen konnte einen Tag später entlassen werden. Der Namensvetter des Premierminister war Besatzungsmitglied bei British Airways und hat sich offenbar auf einem Flug angesteckt. 

Premierminister Boris Johnson spricht von „kritischen 48 Stunden“ während seines Aufenthalts auf der Intensivstation und bedankt sich in einem Twitter-Video bei zwei Krankenpflegern. Jenny aus Neuseeland und Luis aus Portugal seien nicht von seiner Seite gewichen. „Die Dinge hätten so oder so verlaufen können“, offenbarte er den Ernst der Lage.

Nun wird er sich weiter erholen müssen. Er befindet sich auf dem Regierungslandsitz Chequers. Bei ihm sind seine schwangere Verlobte Carry (32), die sich ebenfalls infiziert hatte, und Hund Dylin.

Coronavirus: „Düsterer Tag“ für Großbritannien 

Update 12. April, 21.59 Uhr: Der britische Gesundheitsminister Matt Hancock hat sich auf der Pressekonferenz am Sonntagabend zur Lage im Vereinigen Königreich geäußert. „Der heutige Tag markiert einen düsteren Tag in Bezug auf die Auswirkungen dieser Krankheit“, sagte Hancock. „Denn wir reihen uns in die Liste der Länder ein, die mehr als 10.000 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus zu beklagen haben.“

Entwarnung scheint noch lange nicht in Sicht. Im Land fehlt es an Tests, Schutzausrüstung und Beatmungsgeräten. 

Laut Gesundheitsminister Hancock sei es unmöglich ein genaues Datum zu nennen, wann Mitarbeitern des Nationalen Gesundheitsdienstes (NHS) ausreichende Schutzmaterial zur Verfügung stehen würde. „Wir werden nicht ruhen“, betonte Hancock bis alle Mitarbeiter des Gesundheitsdienstes ausreichende Schutzmaterial, wie Masken, Handschuhe und Schürzen erhalten haben.

Die britische Regierung kündigte zudem eine App an, die Covid-19-Infektionen tracken soll und zugleich andere Kontaktpersonen warnen soll. Benutzer müssten einen positiven Test über einen verifizierten Code eingeben. Noch sei die App in der Entwicklung und in einer Testphase.

Coronavirus Großbritannien: Mehr als 10.000 Tote - hohe Dunkelziffer befürchtet

Erstmeldung vom 12. April, 16.58 Uhr: London - Die britische Regierung hat zögerlich Maßnahmen gegen die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus Sars-CoV-2 unternommen. Strikte Ausgangsbeschränkungen hatte der britische Premier Boris Johnson am 23. März erlassen. Diese Regeln sollten eigentlich am Ostermontag (13. April) überprüft werden. 

Boris Johnson (55) ist jedoch selbst an Covid-19 erkrankt. Der britische Regierungschef musste im Krankenhaus sogar auf der Intensivstation behandelt werden. Mittlerweile ist Johnson aber auf der Weg der Besserung. Am Ostersonntag (12. April) konnte Johnson die Klinik verlassen.

Eine Lockerung der Corona-Maßnahmen* ist im Vereinigten Königreich kaum in Sicht. Nach Angabe von Außenminister Dominic Raab, Stellvertreter des britischen Premiers, ist voraussichtlich erst Ende der Woche damit zu rechnen.

Coronavirus in Großbritannien - Zahl der Todesopfer über 10.000 - Dunkelziffer groß

In Großbritannien sind am Sonntag 657 Todesfälle in Zusammenhang mit Covid-19 registriert, wie BBC.com berichtet. Die Zahl der Toten liegt nach Angaben des Gesundheitsministeriums bei 10.612 (Stand: 12. April, 16.17 Uhr Ortszeit). In der Statistik würden laut BBC jedoch nur Todesfälle in Krankenhäusern erfasst, Todesopfer in Pflegeheimen und Seniorenheimen jedoch nicht. Es wird mit einer großen Dunkelziffer gerechnet.

Damit haben die Todesfälle am Sonntag die 10.000 Marke überschritten, wie Experten erwartet hatten. Bei den Coronavirus-Fällen vermeldet das Gesundheitsministerium 84.279 (Stand: 12. April, 16.17 Uhr Ortszeit). 

Coronavirus in Großbritannien -  Höhepunkt noch nicht erreicht

Großbritannien könnte nach Einschätzung der Wellcome-Stiftung in der Bilanz das am schlimmsten von der Corona-Pandemie betroffene Land in Europa werden. Im Vereinigten Königreich werde die Todesrate möglicherweise die höchste sein, sagte der Direktor der Stiftung, Jeremy Farrar, dem britischen Sender BBC

Massentests könnten noch helfen, Zeit zu gewinnen, um das Gesundheitswesen aufzurüsten. Nach dem jetzigen Ausbruch rechnet der Experte, der auch die britische Regierung berät, mit einer zweiten und dritten Welle. Er hoffe auf einen Impfstoff bis Herbst, dann müsse noch die Produktion für die Impfung vieler Millionen Menschen hochgefahren werden. „Ich würde hoffen, dass wir das in zwölf Monaten schaffen, aber das ist an sich schon ein beispielloser Ehrgeiz“, so Farrar.

Donald Trump scheint derweil zu einem Gewinner in der Corona-Krise aufzusteigen, obwohl ihn ein Virologe bloßstellt.

Wie sich das Virus in Europa ausbreiten konnte, untersucht unterdessen eine Studie - und sie bringt eine steile These zutage.

ml /dpa

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