Corona in Österreich: Kurz ermöglicht „Frei-Testen“ vom Lockdown - Experte nennt Zeitpunkt für Pandemie-Ende
Bundeskanzler Sebastian Kurz verkündet für Österreich den dritten harten Lockdown ab dem 26. Dezember. Unterdessen spricht ein Mediziner über ein mögliches Pandemie-Ende.
- Österreich ist seit wenigen Tagen aus dem zweiten Lockdown, nun ist ein neuer dritter harter Lockdown beschlossene Sache.
- Kanzler Sebastian Kurz rechnet am 27. Dezember mit einem Corona-Impfstart in Österreich.
- Wie lange der neu beschlossene Lockdown dauern wird, hängt von der Kooperation der Österreicher ab - es besteht die Möglichkeit des „Frei-Testens“ (siehe Update vom 20. Dezember, 09.55 Uhr).
- Dieser News-Ticker wird regelmäßig aktualisiert.
+++ Dieser News-Ticker ist beendet. Alle weiteren Entwicklungen zur Coronavirus-Pandemie in Österreich lesen Sie in diesem News-Ticker. +++
Update vom 21. Dezember, 17.38 Uhr: Weihnachten rückt näher und auch in Österreich treten zur besinnlichen Jahreszeit Lockerungen in Kraft. Sogar Skigebiete sollen öffnen.
Update vom 20. Dezember, 15.46 Uhr: Die Zahl der Neuinfektionen in Österreich ist leicht zurückgegangen. An diesem Sonntag waren weniger als 2000 neue Infektionen gemeldet worden. Die Zahl der neuen Fälle lag mit 1645 Fällen unter dem Durchschnitt der vergangenen sieben Tage von 2342. Binnen 24 Stunden gab es 142 Todesfälle zu verzeichnen.
Die Sieben-Tages-Inzidenz je 100.000 Einwohner sank von 195,3 am Samstag auf 184,1 am Sonntag. Damit gibt es in Österreichs erstmals wieder weniger Neuinfektionen als in Deutschland. Das Robert Koch-Institut gab die aktuelle Sieben-Tages-Inzidenz in Deutschland mit 192,2 an. Das ist der höchste Stand seit Beginn der Pandemie.
Corona in Österreich: Kurz ermöglicht „Frei-Testen“ vom Lockdown - Experte nennt Zeitpunkt für Pandemie-Ende
Update vom 20. Dezember, 10.41 Uhr: Zunächst kommt es in Österreich ab dem 26. Dezember zu einem dritten Lockdown. Doch wann ist eigentlich eine Rückkehr zur Normalität zu erwarten? Dazu äußerte sich nun Günter Weiss, Infektiologe und Direktor der Universitätsklinik für Innere Medizin in Innsbruck.
Der Mediziner sprach gegenüber der Austria Presse Agentur von der Corona-Impfung als entscheidendes Mittel gegen die Pandemie. „Frühjahr ist vielleicht etwas zu sportlich. Aber ich gehe von einer Normalität mit Frühsommer aus. Das kann ich mit sehr gut vorstellen“, sagte er. Mit Beginn der Impfung mache man „erste Schritte in Richtung Normalität, vor allem wenn man zu erst einmal diejenigen impft, die von der Pandemie besonders betroffen sind“. Dabei richtete er auch einen Appell an die Bevölkerung, sich impfen zu lassen: „Je mehr sich impfen lassen, desto besser. Umso weniger relevant wird das Corona-Thema in Zukunft sein.“
Corona in Österreich: Dritter Lockdown kommt - Kurz nennt „Frei-Testen“ als Voraussetzung für Lockerungen
Update vom 20. Dezember, 09.55 Uhr: Vom 26. Dezember bis mindestens zum 18. Januar wird es in Österreich den dritten Lockdown geben (siehe Update vom 18. Dezember, 20.18 Uhr). Ab dem 18. Januar sollen dann der Handel, aber auch Kultur und Gastronomie wieder öffnen - doch nicht gleich nicht für alle Österreicher. Wieder alle Angebote nutzen, dürfen erst einmal nur Menschen, die bei einem der dann landesweit umsonst angebotenen Corona-Schnelltests negativ getestet wurden, sich also „Frei-Testen“ lassen.
„Für alle, die nicht bereit sind, sich testen zu lassen, gelten die Regelungen des Lockdowns bis 24. Januar, also eine Woche länger“, teilte Kanzler Sebastian Kurz mit. Tests seien die Voraussetzung für Lockerungen in der Corona-Pandemie. „Ohne Einschränkungen gibt es keine Möglichkeit, durch diese Pandemie zu kommen“, so Kurz weiter.
Wie der ORF berichtet, reagierte die Opposition in Österreich mit scharfer Kritik auf die Möglichkeit des „Frei-Testens“. So sprach die SPÖ von einem „bedenklichen Umgang mit dem Rechtsstaat“. Unter anderem äußerte auch die FPÖ rechtliche Bedenken.
Corona in Österreich: Kurz kündigt dritten Lockdown an - Ministerin verteidigt Seilbahn-Regel beim Skifahren
Update vom 19. Dezember, 13.49 Uhr: Österreichs Kanzler Sebastian Kurz kündigte den dritten Lockdown für Deutschlands Nachbarland an. Vom 26. Dezember bis 18. Januar soll es einen harten Lockdown geben. Dieser beinhaltet dennoch das Öffnen der Skigebiete zum 24. Dezember. Die Entscheidung darüber liegt allerdings bei den einzelnen Bundesländern. In den Gondeln der Skilifte ist das Tragen von FFP2-Masken zudem verpflichtend. Dieses Vorgehen wurde von Österreichs Tourismusministerin Elisabeth Köstinger nun verteidigt.
„Wir haben zur Zeit keine Touristen im Land, das heißt, wir öffnen die Sportmöglichkeiten, die Skilifte vor allem auch für die Einheimischen“, so Köstinger am Samstag (19. Dezember) bei einer Pressekonferenz. Seit heute gilt in Österreich: Einreisende mit wenigen Ausnahmen müssen in eine zehntätige Quarantäne und können sich erst ab dem fünften Tag testen lassen. Als Beispiel bringt die 42-Jährige den Fall an, dass ein Wiener mit der U-Bahn ins Grüne an den Stadtrand fahren und dort laufen gehe könne. Der Unterschied erschließt sich der Politikerin deshalb nicht: „Es gibt bei den Seilbahnen, den Gondeln keinen Unterschied zu den anderen Transportmitteln, also ich verstehe manchmal, ehrlich gesagt, nicht, warum das so differenziert gesehen wird.“ Seit Herbst existieren außerdem Sicherheitskonzepte, die schon beim Anstellen am Lift eine Maskenpflicht vorsehen, wodurch die Gefahr einer Infektion verringert wird.
Österreich im Corona-Albtraum! Kurz verschärft deutlich - Dritter Lockdown ist angekündigt
Update vom 18. Dezember, 22.00 Uhr: In Österreich sind bislang mehr als 5000 Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus verstorben. Ebenso viele Kerzen brannten am Freitagnachmittag vor dem Stephansdom in Wien. „Mit einem Stillen Gedenken am Stephansplatz wollen wir der Trauer und dem Schmerz um die Opfer der Pandemie einen Raum geben“, betont die Initiative der Caritas, bei der sich tausende Menschen aus ganz Österreich für Zusammenhalt und Solidarität einsetzen.

Corona in Österreich: Kanzler Kurz verkündet dritten harten Lockdown
Update vom 18. Dezember, 20.18 Uhr: Der dritte harte Lockdown in Österreich kommt. Die Regierung hat drei Phasen nach Weihnachten definiert. In Phase 1 sollen die Infektionszahlen durch eine Verschärfung der Maßnahmen gesenkt werden. In Phase 2 will man sie durch Testungen unten halten. In Phase 3 kommt die Corona-Impfung, mit der man spätestens bis zum Sommer „zur Normalität zurückkehren“ möchte.
Folgende Maßnahmen haben Bundeskanzler Sebastian Kurz und die weiteren Regierungsvertreter am Freitag verkündet:
- Harter Lockdown ab dem 26. Dezember bis zum 18. Januar: Handel und körpernahe Dienstleistungen müssen schließen. Zudem gelten ganztägige Ausgansbeschränkungen.
- Die Ausnahmeregelungen für das Weihnachtsfest bleiben bestehen. Für Silvester wird es keine Ausnahmen geben.
- Die Schulen bleiben in der Woche vom 7. bis zum 15. Januar im Distance Learning.
- Das Treiben von Sport im Freien ist auch während des Lockdowns ausdrücklich erwünscht - unter Einhaltung der Abstandsregeln und der Maskenpflicht.
- Skigebiete dürfen wie geplant zum 24. Dezember öffnen. In den Gondeln von Skiliften wird das Tragen einer FFP2-Maske verpflichtend. Die jeweiligen Bundesländer dürfen weitere Regeln beschließen.
- Am Wochenende vor dem 18. Januar wird es Massentests geben. Dadurch wird ein Freitesten aus dem Lockdown ermöglicht. Für Personen, die sich nicht testen lassen, gilt der Lockdown bis zum 24. Januar.
- Ab dem 18. Januar soll der Handel, körpernahe Dienstleistungen und auch die Gastronomie wieder öffnen.
- Ab dem 18. Januar soll mit einem negativen Test auch der Besuch von Kultur- und Sportveranstaltungen wieder möglich sein - Indoor mit maximal 500 Teilnehmern, Outdoor höchstens 750 Teilnehmer.
- Es werden verschärfte Einreisekontrollen durchgeführt. Wer nach Österreich kommt, muss mit einer zehntägigen Quarantäne rechnen. Ein Freitesten ist erst ab dem fünften Tag möglich.

Corona in Österreich: Regierungs-PK zum dritten harten Lockdown
Update vom 18. Dezember, 19.20 Uhr: Die Pressekonferenz der Regierungsvertreter ist beendet. Der dritte harte Lockdown in Österreich kommt ab dem 26. Dezember. Eine Zusammenfassung der neuen Maßnahmen, die Bundeskanzler Sebastian Kurz und seine Mitstreiter verkündet haben, erhalten Sie in Kürze.
Corona in Österreich: Keine Lockdown-Ausnahmen zu Silvester - Infektionsrisiko zu hoch
Update vom 18. Dezember, 19.07 Uhr: „Zu Silvester wird es keine Ausnahmeregelungen geben“, stellt Kurz klar. Das Weihnachtsfest sei bereits ein hohes epidemiologisches Risiko. Die Feierlichkeiten zu Silvester fänden nicht ausschließlich im Familienkreis, sondern auch im Freundeskreis statt. Das würde das Infektionsrisiko nur weiter erhöhen. Kurz möchte ein Szenario wie in den USA nach Thanksgiving verhindern.
Update vom 18. Dezember, 18.55 Uhr: Im Bezug auf das Freitesten aus dem Lockdown erklärt Kanzler Kurz, dass ein tägliches Testen nicht möglich ist. Daher ist ein negativer Test ausreichend. Die Polizei werde zum Ende des Lockdowns stichprobenartig das Vorweisen eines negativen Testergebnisses kontrollieren. Er kündigt den Aufbau einer breiten österreichweiten Test-Infrastruktur ab dem Wochenende vor dem 18. Januar an. Die Testungen sollen für die Bürger gratis sein. „Es wird ein flächendeckendes Gratis-Angebot durch Bundesheer und Bundesländer geben.“
Corona in Österreich: Nehammer verkündet verschärfte Einreisebeschränkungen
Update vom 18. Dezember, 18.48 Uhr: Innenminister Nehammer verkündete ein strenges Einreiseregime nach Österreich ab dem 19. Dezember. „Wer nach Österreich kommt, muss mit einer zehntägigen Quarantäne rechnen. Es ist erst ab dem fünften Tag möglich, sich frei zu testen“, erklärt Nehammer. Die Kontrollen sollen massiv verstärkt werden. Durch eine neue gesetzliche Grundlage ist eine erleichterte Durchführung der Kontrollen durch die Polizei möglich. Zudem wird weiterhin das Bundesheer bei den Grenzkontrollen helfen. „Die Einreise ist möglich, aber durch die Maßnahmen beschwerlich“, resümiert Nehammer.
Er geht zudem auf die Ausgangsbeschränkungen ab dem 26. Dezember ein. Es gilt weiterhin auf den Abstand zu achten und den Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Er appelliert an die Bevölkerung, die Maßnahmen auch beim Sport, insbesondere auf den Eisflächen und Skipisten, einzuhalten. Für das Weihnachtsfest gelte der Grundsatz: „Schau auf dich, schau auf mich!“ Jeder Einzelne könne helfen, die Infektionszahlen nach unten zu drücken.
Corona in Österreich: Anschober nennt Ziele des Lockdowns - 7-Tage-Inzidenz soll unter 100 sinken
Update vom 18. Dezember, 18.38 Uhr: Gesundheitsminister Rudolf Anschober spricht als nächstes. „Wir müssen unter die 100 kommen, damit es eine Entspannung der Infektionssituation gibt“, erklärt er im Bezug auf die 7-Tage-Inzidenz. Die Richtung stimme. Ein Rückgang der 7-Tage-Inzidenz, des Reproduktionsfaktors und der Belegung der Intensivbetten sei zu erkennen. Allerdings sei in allen Bereichen eine weitere Senkung nötig. „Wir sind auf halben Weg zu dem, was Kontrolle der Pandemie bedeutet“, stellt Anschober klar.
Die hohe Zahl der Todesfälle habe im November und Dezember stark zugenommen. „Jede Zahl ist ein Schicksal“, sagt er betroffen. Es sei das Ziel, vor allem diese Zahlen möglichst schnell zu senken. Um das möglich zu machen, sei eine weitere deutliche Reduktion der Infektionszahlen in Österreich nötig. Die bisherigen Maßnahmen seien dafür nicht ausreichend gewesen.
Corona in Österreich: Skilifte dürfen öffnen - Tragen von FFP2-Masken in Gondeln Pflicht
Update vom 18. Dezember, 18.30 Uhr: Kogler bestätigte, dass es über den 18. Januar hinaus weiterhin nächtliche Ausgangsbeschränkungen geben soll. Menschen sollen ausdrücklich Sport im Freien treiben, unter Einhaltung der geltenden Regeln. Die Loipen bleiben geöffnet. Auch Eislaufen wird weiterhin möglich sein.
In den Gondeln von Skiliften wird das Tragen einer FFP2-Maske verpflichtend. „Die Lifte und alle Aufstiegshilfen werden aufgehen“, erklärt Kogler. Weitere Regeln zum Skibetrieb dürfen die Länder selbst bestimmen. Ab dem 18. Januar wird der negative Test eine Voraussetzung für das Zuschauen bei Sportveranstaltungen und für das Ausüben von Indoor-Sport. Er betont, dass man sich mit Ausblick auf die Corona-Impfung im „Langstreckenlauf“ der Pandemie auf den letzten Kilometern befindet.

Kogler kündigt Rückkehr von Kulturveranstaltungen in Österreich ab dem 18. Januar an
Update vom 18. Dezember, 18.23 Uhr: „Die Covid-Zahlen geben uns das Programm vor“, erklärt Vizekanzler Werner Kogler. Die Strategie beinhaltet mehrere Punkte: Die Zahlen drücken, Testen und anschließend regionale Maßnahmen ergreifen. In Corona-Hotspots sollen auch regionale Massentests ermöglicht werden, um das Infektionsgeschehen zu drücken. „Ab 18. Jänner kann das Kulturleben wieder beginnen“, kündigt Kogler an. Allerdings mit Einschränkungen. Ein negativer Test ist dann Voraussetzung für die Teilnahme. Indoor sollen 500 Teilnehmer erlaubt sein, Outdoor 750.
Update vom 18. Dezember, 18.17 Uhr: Mit weiterem technischen Fortschritt sollen die Corona-Tests künftig auch zuhause im Wohnzimmer möglich sein. Bis dahin werden die Tests zunächst im Stile der Massentests durchgeführt. Nur durch regelmäßiges Testen ist eine Rückkehr der Kultur möglich, betont Kanzler Kurz. Abschließend appellierte der Bundeskanzler an die Solidarität der österreichischen Bevölkerung, um eine Rückkehr zur Normalität zu ermöglichen.
Kurz verkündet dritten Corona-Lockdown in Österreich
Update vom 18. Dezember, 18.13 Uhr: Ab dem 26. Dezember werden die Maßnahmen verschärft. „Ziel ist eine 7-Tage-Inzidenz unter 100.“ Anschließend werde Österreich verstärkt auf Testungen setzen. In Phase 1 ab dem 26. Dezember werden Handel und Dienstleistungen schließen müssen. Die Schulen werden vom 7. bis zum 15. Januar im Distance Learning bleiben. Zudem gelten ab dem 26. Dezember erneut ganztägige Ausgangsbeschränkungen.
Am Wochenende vor dem 18. Januar wird ein weiterer Massentest stattfinden. „Es wird die Möglichkeit des Freitestens geben.“ Alle die bereit sind, sich testen zu lassen, dürfen ab dem 18. Januar den Lockdown verlassen. Die Bürger dürfen dann mit einem negativen Testergebnis auch wieder Restaurants und Kulturveranstaltungen besuchen. Für alle, die nicht dazu bereit sind, gelten die Einschränkungen weiterhin bis zum 24. Januar. Danach sollen die Zahlen durch regelmäßiges Testen gesenkt werden. Eine Rückkehr zur Normalität soll mithilfe der Corona-Impfung bis zum Sommer möglich sein.
Corona in Österreich: Kanzler Kurz beginnt die Pressekonferenz zum dritten Lockdown
Update vom 18. Dezember, 18.07 Uhr: Kanzler Kurz ergreift zuerst das Wort. Das Weihnachtsfest kann mit Einschränkungen aber „würdevoll“ mit maximal zehn Personen begangen werden. „Die Anstrengungen haben Wirkung gezeigt.“ Allerdings seien die Zahlen weiterhin auf einem hohen Niveau. „Die Prognose für ganz Europa ist eine sehr dramatische.“ In vielen Ländern seien explodierende Infektionszahlen zu beobachten, sagt Kurz.
Update vom 18. Dezember, 18.04 Uhr: Die Pressekonferenz der Regierung um Kanzler Sebastian Kurz startet. Kommt ein dritter harter Lockdown in Österreich?
Update vom 18. Dezember, 17.20 Uhr: Die Pressekonferenz nach dem Lockdown-Gipfel in Österreich ist für 18 Uhr angekündigt. Die wichtigsten Aussagen der Regierung um Kanzler Sebastian Kurz und Vizekanzler Werner Kogler können Sie bei uns im Ticker verfolgen.
Corona in Österreich: Epidemiologe übt Kritik an bisherigen Maßnahmen der Politik
Epidemiologe Gerald Gartlehner von der Donau-Universität Krems bezeichnete die aktuellen Corona-Zahlen in Österreich am Donnerstag in der Sendung ZiB2 als „in der Tat besorgniserregend“. Er warnte: „Es besteht natürlich die Gefahr, dass wir ausgehend von diesem Niveau wieder in ein starkes Wachstum kippen und dann haben wir relativ rasch wieder ein großes Problem.“ Gartlehner bemängelte auch die Maßnahmen der Politik.
„Wahrscheinlich war der Lockdown wirklich zu kurz“, sagte er. Zudem sei die Bevölkerung wohl weniger bereit gewesen, die Maßnahmen mitzutragen. Trotz Lockdown habe man es nicht geschafft, die hohe Infektionsrate in den Alten-und Pflegeheimen zu reduzieren. „Jeder Epidemie-Plan der Welt sagt, wenn man die Infektionen nicht eindämmen kann, dann muss man die vulnerablen Gruppen schützen und das haben wird einfach nicht geschafft“, so Gartlehner. Er prognostizierte, dass Corona die Menschen auf jeden Fall bis in den Herbst 2021 begleiten wird. „Die Impfung ist unser einziger Weg zurück in ein normales Leben“, stellte der Epidemiologe klar.
Corona in Österreich: Erneut mehr als 2000 neue Fälle
Update vom 18. Dezember, 15.55 Uhr: Die Corona-Zahlen in Österreich sind am Tag der Lockdown-Entscheidung weiterhin hoch. Von Donnerstag auf Freitag gab es erneut über 2000 gemeldete Neuinfektionen. Insgesamt wurden kurz vor dem letzten Wochenende vor Weihnachten 2085 neue Fälle verzeichnet. Die Zahl der Corona-Todesopfer überschritt zudem die 5000er-Schwelle und lag am Freitag bei insgesamt 5127 seit Beginn der Pandemie. Damit sind in den letzten 24 Stunden 145 Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben.
Corona in Österreich: Mahrer mit „Plan für die Freiheit“ - Kritik an Management der Regierung und Söder
Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer übte unterdessen Kritik am bisherigen Corona-Management der Regierung und forderte einen „Plan für die Freiheit“. In einem Gespräch mit dem Kurier bemängelte er, dass es noch immer keine funktionierende Methode der digitalen Kontaktverfolgung gibt. „Die Regierung muss einfach sagen: Wir wollen die Corona-App. Punkt.“
Zudem schlug Mahrer vor, gewisse Einschränkungen für Menschen mit negativem Corona-Test aufzuheben. „Bevor alle Geschäfte und Gasthäuser zusperren, lassen wir doch diejenigen rein, die einen negativen Test vorweisen“, sagte der Wirtschaftskammer-Präsident. Die Corona-App könnte demnach als „Ausweis“ dienen, wenn sie ein negatives Testergebnis anzeigt. Und damit könnte man in die Bars, Restaurants, Fußballstadien oder Hotels.
Darüber hinaus warb Mahrer für eine breite Beteiligung an den Corona-Impfungen in Österreich. Er bezeichnete sie als einen „Freiheits- und Wirtschaftsturbo“. Mahrer äußerte sich auch zu einer möglichen Öffnung der Skigebiete und schoss dabei gegen den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU). „Ich lasse mir unseren Ski-Tourismus nicht von irgendwelchen internationalen Populisten, die gerade im Wahlkampf sind, schlecht machen“, so der österreichische Wirtschaftskammer-Präsident.
Lockdown-Ende in Österreich am 18. Januar wohl nur für negativ Corona-Getestete
Update vom 18. Dezember, 11.31 Uhr: Der dritte Lockdown in Österreich soll jetzt sogar bis zum 18. Januar dauern, berichtet oe24.at. Erst an diesem Datum sollen Schulen, Handel, Gastronomie und Handel wieder öffnen. Allerdings spielt dabei ein negativer Corona-Test eine wichtige Rolle, wie das österreichische Nachrichtenportal erfahren haben will. „Wer keinen negativen Test hat, der muss auch nach dem 18. Jänner weiter in Quarantäne bleiben!“, schreibt oe24.at. Die Corona-Massentests werden demnach um eine Woche verschoben. Sie sollen jetzt erst am 15. und 16. Januar stattfinden.
Der dritte harte Lockdown soll an diesem Freitagabend (18. Dezember) offiziell von Österreich verkündet werden. Gegen 18 Uhr ist eine Pressekonferenz geplant. Zum Thema Skisaison heißt es, dass die Bundesländer wohl selbst entscheiden können, ob die Ski-Lifte und Gondeln am 24. Dezember öffnen.
Österreich geht als erstes EU-Land in den dritten Lockdown
Update vom 18. Dezember, 9.09 Uhr: Österreich bekommt die Corona-Fallzahlen weiter nicht in den Griff. Die Infektionen sind zu hoch und die Betten auf den Intensivstationen zu 50 Prozent mit Covid-19-Patienten belegt.
Ein Lockdown 3.0 steht bevor - ein harter Lockdown. Österreich geht damit voraussichtlich als erstes Land in Europa in den dritten Lockdown. Bund und Länder wollen an diesem Freitag darüber beraten. Doch die Entscheidung dafür scheint laut österreichischen Medien bereits fix. Kanzler Sebastian Kurz und Gesundheitsminister Rudolf Anschober werden den dritten harten Lockdown demnach am Nachmittag offiziell verkünden.
Der Weihnachts-Lockdown betrifft alle Bereiche. Der Start in die Skisaison ist offenbar auch geplatzt. Die Skilifte sollen geschlossen bleiben. Ursprünglich sollten sie am 24. Dezember in Betrieb gehen dürfen.
- Österreich will ab dem 26. Dezember in den harten Lockdown gehen.
- Ausgangsbeschränkungen wie im November sind laut Medienberichten geplant. Vor allem an Silvester sollen besonders strenge Regeln gelten.
- Geschäfte und Friseure müssen wohl wieder schließen. Auch Museen und Zoos sind wahrscheinlich betroffen.
- Supermärkte, Banken, Apotheken und Post dürfen offen bleiben.
- Ende des 3. Lockdown ist voraussichtlich der 11. Januar. An diesem Tag startet nach den verlängerten Weihnachtsferien wieder die Schule. Vor dem Unterrichtsbeginn sind Corona-Schnelltests für Schüler und Lehrer geplant.
Corona in Österreich: Die aktuellen Fallzahlen
- In Österreich gibt es aktuell 92.798 aktive Corona-Fälle, teilt die AGES mit.
- Die 7-Tage-Inzidenz in Österreich liegt bei 210.
- 2.862 Covid-19-Patienten müssen im Krankenhaus behandelt werden, davon 548 auf einer Intensivstation.
Keine Corona-Pause in Österreich in Sicht
Update vom 17. Dezember, 22.05 Uhr: Geht Österreich in den dritten harten Corona-Lockdown? Diese Frage entscheidet sich am Freitag. Dann wird die Regierung um Kanzler Sebastian Kurz, Gesundheitsminister Rudolf Anschober mit den neun Landeshauptleute in einer Videokonferenz über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie diskutieren.
Wie das Online-Portal oe24.at berichtet, soll es ab dem 26. Dezember bis zum 10. Januar zu einem dritten Lockdown in Österreich kommen. Angesichts der hohen Todeszahlen und der dringenden Warnung der Krankenhäuser vor einer Überlastung soll es in der Regierung zu einem Umdenken gekommen sein.
Bereits ab dem 26. Dezember sollen demnach strenge Ausgangsbeschränkungen wie im vergangenen Lockdown kommen. Ab dem 28. Dezember sollen dann der Handel und Dienstleister, wie beispielsweise Friseure, schließen. Schulen, Gastronomie und Hotels sind im geplanten Zeitraum ohnehin geschlossen.
Umstritten dürfte die Öffnung der Skigebiete sein. Diese war ursprünglich für den 24. Dezember, vor allem für die Einheimischen, geplant. Bei Ausgangsbeschränkungen, die auch tagsüber gelten, wäre eine Schließung der Skigebiete die logische Folge.

Corona in Österreich: Höchstwert bei den Todesfällen - knapp 2500 neue Fälle
Erstmeldung vom 17. Dezember: Wien - Die Corona-Lage in Österreich bleibt auch mehr als eine Woche nach dem Ende des Lockdowns angespannt. Von Mittwoch auf Donnerstag wurden 2485 neue Corona-Fälle gemeldet. Bei der Zahl der Todesfälle wurde ein neuer Höchstwert erreicht: 218 Corona-Todesopfer meldeten die Behörden innerhalb eines Tages. Bei 135 der verstorbenen Personen handelt es sich um Nachmeldungen aus Wien. Österreichweit sind somit seit Beginn der Pandemie insgesamt 4982 Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus verstorben.
Corona in Österreich: Kurz nennt Datum für erste Impfungen
Viele Experten setzen ihre Hoffnung auf eine Verbesserung der Situation durch den Corona-Impfstoff. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat am Donnerstag erstmalig ein konkretes Datum für die ersten Corona-Impfungen in Österreich genannt. Analog zum EU-weiten Impfstart kurz nach Weihnachten soll auch in der Alpenrepublik am 27. Dezember begonnen werden. Das teilte Kurz auf Twitter mit.
„Wir werden am 27. Dezember mit den Impfungen gegen Covid-19 beginnen. Je früher wir in der EU zu impfen beginnen, desto besser“, schrieb er. Jeder Tag im Kampf gegen die Corona-Pandemie bedeute in Europa derzeit tausende Tote und unzählige Menschen, die um ihren Arbeitsplatz fürchten müssten, erklärte Kurz weiter.
Der österreichische Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) zeigte sich ebenfalls erfreut über den Impfstart kurz nach den Feiertagen. „Das ist die zweite gute Nachricht in dieser Woche - der Start der Impfung kommt immer näher und es ist gut, dass auch hier Europa gemeinsam handelt“, sagte er in einem Statement gegenüber der APA. „Wir alle profitieren davon, das Risiko der Pandemie kann so schrittweise verringert werden.“
Corona in Österreich: Tiroler Ärzte mit Angst vor Ansturm auf Skigebiete
Ab dem 24. Dezember öffnen in Österreich die Skigebiete. Unfallchirurgen der Universitätsklinik für Orthopädie und Traumatologie in Innsbruck befürchten einen Ansturm zu Weihnachten. „Dass momentan alle Betten der Unfallstationen leer stehen ist ein Trugschluss“, sagte Rohit Arora, Direktor der Uniklinik, im Gespräch mit der APA.
Bei einem Ansturm der Menschen auf die Skigebiete könnten die Intensivbetten knapp werden, erklärte Arora. 130 Intensivbetten stünden derzeit an der Universitätsklinik Innsbruck zur Verfügung. Corona-Patienten würden, nach Möglichkeit, höchstens die Hälfte dieser Betten belegen, „doch die andere Hälfte kann sich schnell füllen, wenn alle gleichzeitig in die Skigebiete strömen“, sagte Arora.
Zudem drohe dann eine Knappheit an intensivmedizinischen Geräten. „Es geht aber nicht nur um Betten und Gerätschaft, sondern auch um das Pflegepersonal“, mahnte Arora. Es sei bereits zu Umschichtungen gekommen und die Pflege von Covid-19-Patienten sei „extrem anspruchsvoll“, stellte der Direktor der Uniklinik Innsbruck klar. „Ich erwarte mir deshalb, dass die Wintersportler momentan besonders rücksichtsvoll mit der Situation umgehen“, sagte er und appellierte an die Eigenverantwortung der Skifahrer. (ph)